Die Eifel Tourismus GmbH verzeichnet starke Zuwächse bei den Gäste- und den Übernachtungszahlen in der Region.
TourismusDie Eifel wird bei Urlaubern immer beliebter
Der Tourismus in der Eifel boomt. Die Gästezahlen sind 2022 im Gebiet der Eifel Tourismus GmbH mit Sitz in Prüm im Vergleich zum Vorjahr um satte 74 Prozent auf knapp 1,6 Millionen gestiegen, die der Übernachtungen um 59 Prozent auf gut 4,9 Millionen.
„Dabei muss man allerdings berücksichtigen, das 2021 noch ein Pandemiejahr war“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Eifel Tourismus GmbH, Aloysius Söhngen, der auch Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm ist. Aber auch in den ersten drei Monaten dieses Jahres gibt es beachtliche Steigerungen im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel und der Region Aachen.
„Bislang ist 2023 ein gutes Reisejahr für die Eifel. Die Leute wollen nach Corona wieder raus“, erklärte Söhngen. Dabei sei ein Trend zum Urlaub in Deutschland klar erkennbar. „Ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber auch die gute Erreichbarkeit des Urlaubsziels spielen eine wichtige Rolle“, so der Aufsichtsratsvorsitzende. Vor allem Outdooraktivitäten seien gefragt.
Mehr Gäste kommen in den NRW-Teil der Eifel und die Region Aachen
Die Reiselust spiegele sich auch in den Buchungszahlen in der Eifel wider. Im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel und der Region Aachen sind die Gästezahlen laut Söhngen in den ersten drei Monaten des Jahres um 34,8 Prozent auf gut 217.000 gestiegen. Bei den Übernachtungen sei ein Anstieg um gut 28 Prozent auf gut 527.000 zu verzeichnen. Anders sieht es im rheinland-pfälzischen Teil aus: Dort sank die Zahl der Gäste um 8,4 Prozent auf gut 100.000 und die der Übernachtungen um 12,3 Prozent auf 332.952.
Bei den Zahlen dürfe man aber nicht außer Acht lassen, dass der Center Parc in Gunderath von November bis Juni aufgrund von Umbaumaßnahmen geschlossen gewesen sei. Ohne diesen Effekt seien die Ergebnisse in den beiden Eifelregionen vergleichbar. Der Park habe in den vergangenen Jahren jährlich rund 200.000 Übernachtungen verzeichnet, in diesem Jahr rechne man mit 500.000.
„In unseren Tourismusbüros sind die Buchungen in diesem Jahr um 25,6 Prozent gestiegen. Aber die Gäste sind auch mehr digital unterwegs“, führte Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH, aus. Die Buchungen über die Internetseiten der GmbH seien um 38,7 und die über die angeschlossenen Buchungsportale um 47,45 Prozent gestiegen.
Die Besucherzahlen in Vogelsang sind fast so hoch wie 2019
Bei der Nachfrage nach organisierten Pauschalreisen, vor allem bei Wandertouren entlang des Eifelsteigs und der Partnerwege, sei ein Zuwachs von 16,8 Prozent zu verzeichnen. Erfreulich sei auch, dass die ausländischen Gäste, die vornehmlich aus den Beneluxstaaten kämen, wieder da seien.
Thomas Kreyes, Geschäftsführer von Vogelsang IP, berichtete in einem Einspieler von den aktuellen Entwicklungen in der Bildungs- und Gedenkstätte: „Wir liegen mit unseren Besucherzahlen über dem Vorjahr und schon fast auf dem Niveau von 2019.“ Auch viele belgische und niederländische Gäste kämen nach Vogelsang, ebenso wie Schulklassen, die an Bildungsprogrammen teilnehmen.
„Der Tourismus gewinnt in der Eifel auch als Wirtschaftsfaktor wieder an Bedeutung“, hob Schäfer hervor. Flächendeckend gebe es öffentliche und private Investitionen. Das Vier-Sterne-Hotel im Augustinerkloster in Hillesheim sei für 2,2 Millionen Euro generalsaniert worden und seit April wieder am Start.
Rund 2,5 Millionen Euro wurden in digitale Angebote investiert
Als Beispiele aus dem Kreis wurden der neue Liegebereich mit Namen „Sky Balance“ in der Therme in Euskirchen genannt oder der Abschluss des Wiederaufbaus im Aktivpark in Kall mit neuen Angeboten. „Mit Bad Münstereifel ist auch ein weiteres touristisches Highlight wieder am Start“, freute sich Wolfgang Reh, Prokurist bei der Eifel Tourismus GmbH.
„Die Gäste sind mit den Angeboten in der Eifel durchweg zufrieden“, sagte Reh. Die Zufriedenheit liege im NRW-Teil und in der Region Aachen bei 86,5 Prozent und damit über dem Schnitt in NRW (83,1). Von 2019 bis Mitte dieses Jahres hat die Geschäftsstelle der Eifel Tourismus GmbH laut Reh neun Förderprojekte umgesetzt.
Rund 2,5 Millionen Euro an Zuwendungen wurden in neue digitale Angebote investiert. Im Rahmen eines der Projekte seien neun E-Coaches ausgebildet worden, die Betriebe unter anderem bei Online-Vertrieb und Buchungsplattformen, Internetseite, Online- und Social-Media-Marketing beraten.
„Uns geht es aber nicht nur um den Tourismus, sondern um den gesamten Wirtschaftsstandort Eifel und um eine bessere Vernetzung der Akteure. „Im Rahmen eines Leader-Projekts zwischen Oktober 2019 und März 2023 wurde die Bekanntheit des Wirtschaftsstandortes Eifel erhöht.
Innerhalb des Projekts wurde von 214 Unternehmen in der deutschen und belgischen Eifel eine Reportage erstellt“, sagte Schäfer. Sie wurden insbesondere über digitale Kommunikationskanäle veröffentlicht. Begleitet wurden die Reportagen durch Beiträge in den Social-Media-Kanälen.