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Loss mer singe-TourLied von Brings gewinnt in Euskirchen

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Neue Karnevalslieder werden bei der „Loss mer Singe“-Tour in Kneipen vorgestellt. Textblätter helfen beim spontanen Mitsingen.

Euskirchen – „Wir machen kölsche Kulturförderung“, sagt Harald van Bonn, der im Gedränge auf einer Kiste in der alten Posthalterei sitzt und Cola trinkt. Der Moderator hat Pause, die Musik kommt gerade vom Band. In der Gaststätte tummeln sich 200 Besucher, die meisten haben Liedzettel in der Hand.

Kölsche Kulturförderung – gemeint ist damit, aus der unüberschaubaren Masse von Liedern, die jedes Jahr zur Session erscheinen, eine Handvoll auszusuchen und bekanntzumachen.

„Wer gewinnt, geht auch im Karneval ab“

20 Stücke landen jedes Jahr in der Auswahl von „Loss mer singe“. Der Erfolg der Veranstaltung machte den Ableger „Loss mer singe op jöck“ möglich.

Das Team tourt durchs Kölner Umland und stellt auch dort die neuen Lieder vor. Bevor es losgeht, werden zum Aufwärmen die Sieger des Vorjahres noch einmal gespielt.

„Ich würde nicht sagen, dass wir Trends setzen“, sagt van Bonn. Als Indikator sieht er die Veranstaltung aber schon: „Wer hier gewinnt, geht auch im Karneval ab.“ Über den beliebtesten Song jedes Abends entscheidet das Publikum.

„Es ist immer unterschiedlich. Zum Teil sind Schwankungen von zehn Plätzen drin“, so van Bonn. Kein Wunder, denn die Auswahl an Liedern ist wirklich bunt. So sind Stücke von Bands wie Bläck Fööss oder Höhner dabei, die zum Karneval gehören wie Dreigestirn und Kostüme, aber auch Musik von Formationen, die gerade erst im Karneval Fuß fassen. Eine junge Band hat es vergangenes Jahr geschafft: Cat Ballou. Ihr Song „Et jitt kei wood“ läuft, bevor die neuen Lieder vorgestellt werden.

Im Laufe der Tour haben sich bereits zwei Favoriten herauskristallisiert: „Kumm mer lääve“ von Kasalla und „Kölsche Jung“ von Brings.

Letzteres machte dann auch mit großem Abstand in Euskirchen das Rennen, Kasalla landete hinter den Klüngelköpp mit „Jedäuf mit 4711“ auf Platz drei.

Kleines Highlight der Veranstaltung war der Auftritt der Euskirchener Tollität. Joachim I., der bei seinen Auftritten stets selber singt, kletterte zum Moderator auf die Kiste und gab ein paar Stücke zum Besten.

Dabei durfte die Euskirchener Hymne natürlich nicht fehlen – die konnten die Gäste ohne Textblatt singen. (tn)