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Kinderzug1000 Pänz in Kommern waren endlich noch mal jeck em Sunnesching

Lesezeit 3 Minuten
Glitzer muss sein, auch als Polizistin im Kinderzug in Kommern: Isabel verteilte fleißig Kamelle und Strüßje.

Glitzer muss sein, auch als Polizistin: Isabel verteilte im Kinderzug in Kommern fleißig Kamelle und Strüßje.

Das war die pure Freude für die 1000 jungen Teilnehmer: Der Kinderzoch zog unter blauem Himmel durch die Kommerner Straßen.

Aller guten Dinge sind drei – beim dritten Kinderzoch nach der langen Corona-Pause meinten es nun endlich auch die Wettergötter gut mit den Kommernern. Zwar tröpfelte es zu Beginn des Zuges noch leicht, doch bald schon klarte der Himmel auf. „Endlich noch mal bei strahlendem Sonnenschein“, freute sich die kommissarische Leiterin der Kommerner Grundschule, Tanja Feuser.

Rund 1000 Kinder seien auch in diesem Jahr wieder dabei. „Und was für tolle Kostüme die wieder gebastelt haben“, zeigte sich Feuser stolz und tanzte selbst als kunterbuntes Einhorn durch den Zoch.

Die Kinder präsentierten in Kommern fantasievolle Kostüme

Der Kreativität schienen in dieser Session wahrlich keine Grenzen gesetzt: bunte Hühner, Bonbons und Maler, Astronauten mit Helm und Düsenantrieb, Badewannennixen mit Seifenblasen und Quietscheentchen, wilde Tiere und Feen waren unter anderem zu sehen. Die Klasse 3c hatte sich in bunte und fantasievolle Roboter verwandelt, die von den Lehrerinnen gesteuert wurden. Die Idee sei von den Kindern gekommen, berichtete Klassenlehrerin Hanne Puderbach.

Im Sachkundeunterricht haben sie zunächst Bilder angefertigt, wie die Kostüme aussehen sollen, dann wurden Materiallisten geschrieben und schließlich mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern gebastelt. Auch Letztere seien voll dabei gewesen, so Puderbach. „Ich habe da richtige Talente entdeckt“, sagte sie und lachte: „Und die Kinder sind richtig stolz.“

Eines von ihnen war Alexander, der sich mit seinem Roboter an seinem Vater orientiert hatte: Thomas Metzen ist in diesem Jahr Bauer des Kommerner Dreigestirns, sein Sohn verwandelte sich in einen Roboter-Bauern, mit einem Besen statt Pfauenfedern als Kopfschmuck.

Gänsehaut-Moment: 300 Kinder sangen mit Kommerner Dreigestirn

Mit dem Dreigestirn hatten die Kinder der Grundschule zudem eine Überraschung vorbereitet. Zum Abschluss des Zuges sangen sie gemeinsam das Sessionslied des Dreigestirns. „Wenn mehr als 300 Kinder singen, da kriegt man Gänsehaut“, freute sich Prinz Günter I. (Schmitz) auf diesen Höhepunkt.

Doch zunächst musste die Zugstrecke überwunden werden. Vor allem für die kleinsten eine Herausforderung – so wurde ein kleiner Marienkäfer kurzerhand in den Bollerwagen gepackt, als es für die 76 Kinder der Kita Kommern-Süd galt, im Laufschritt aufzuschließen.

Als bunte Farbkleckse am Straßenrand fielen Melanie Büser und Natalie Mansour auf: Die beiden Schwestern hatten sich als quietschgrüne Erbsen verkleidet. Sie habe eine jecke Zuflucht gesucht, berichtete Mansour. Die gebürtige Kommernerin lebt inzwischen in Starnberg – dort ist Karneval Fehlanzeige. Für Tochter Leonie war es der erste Karnevalszoch, entsprechend skeptisch blickte sie drein.

Inzwischen schon echter Kinderzoch-Profi ist Frank Drehsen. Seit 22 Jahren übernimmt er die Rolle des Zugleiters. In all den Jahren habe er schon sehr viele Tierkostüme getragen, berichtete der Grundschullehrer lachend. In diesem Jahr lief er mit seiner 2c als Bär im Ganzkörperfell mit. Und seine Schützlinge hatten sichtlich Spaß an d'r Freud.

Das beste am Kinderzoch, so waren sich die Kinder in allen Gruppen einig, sei das Kamelle-Verteilen. In bunten Kostümen und mit Glitzer im Gesicht bei Sonnenschein und guter Musik Süßigkeiten verschenken und dann noch so viel Freude am Straßenrand ernten – wer soll da keine gute Laune bekommen? Und das Beste: Wer Kamelle verteilt, darf natürlich auch selber naschen.