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Kreisschau40 Kaninchenzüchter stellten ihre Tiere in Kommern vor

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Männer halten ihre gezüchteten Riesenkaninchen auf den Armen.

Zu den Gewinnern der Rassekaninchen Kreisschau zählten Rafal Konkol (l.) mit seinen Deutschen Riesen und Herbert Reuter mit den Roten Neuseeländern.

250 Langohren wurden bei der Kreisschau in Mechernich-Kommern nach Körperform, Fellfarbe und weiteren Merkmalen bewertet.

Neugierig erwiderten die Kaninchen die Blicke der sie umlagernden Menschenmenge, beide Spezies schienen einander eingehend zu mustern. Während die Kaninchen wohl nur darauf hofften, ihr Futter nicht mit den riesigen Personen teilen zu müssen, ermittelten diese anhand von Körperform, Fellfarbe und vielen weiteren Merkmalen die Sieger der Kreismeisterschaften der Rassekaninchen-Züchter.

Insgesamt 250 Tiere von 40 Ausstellern durften die Mitglieder des Rassekaninchen-Zuchtvereins R 189 Mechernich-Kommern in der großen Halle begrüßen. Diese Vielfalt freute auch Manfred Kaulich.

Erhalt der Artenvielfalt stand auch in Kommern im Fokus

„Ein wichtiges Ziel der Züchter ist der Erhalt der Artenvielfalt“, so der Kreisverbandsvorsitzende, der sich mit seinen Blauen Holicern über den Titel des Clubmeisters 2024 freute: „So viele unterschiedliche Rassen hier zu sehen, ist aus meiner Sicht ein gutes Zeichen, dass wir dieses Ziel auch im vergangenen Jahr wieder erfüllen konnten.“

Eine gefährdete Art, die ihr Überleben zum größten Teil der Zucht verdanke, seien die Japaner-Kaninchen, so Kaulich: „Diese Rasse wäre mittlerweile wohl schon ausgestorben. Umso wichtiger, dass es Züchter gibt, die sich ihrer annehmen.“

Die Zucht ist ein Hobby, das viel Zeit abverlangt

Auch die Kreuzung der Hasenkaninchen mit im Vergleich zu ihren Artgenossen deutlich stärkeren Hinterläufen oder die 2024 zum Kaninchen des Jahres gewählten Deutschen Riesen bereicherten die Vielfalt. „Seit 2008 gehe ich diesem Hobby nach, und für mich bedeutet der Umgang mit diesen schönen Tieren immer viel Spaß und Entspannung“, so Rafal Konkol, dessen Deutsche Riesen ihm den Sieg bescherten: „30 Tiere habe ich zu Hause, und ihnen widme ich so viel Freizeit wie nur möglich.“

Auch die übrigen Züchter, allen voran Kreismeister Daniel Bürling mit seinen Zwerg-Rexen, hatten erneut viel Zeit in ihr Hobby gesteckt, um der Jury die besten Zuchtergebnisse präsentieren zu können. „Ganz viele Kleinigkeiten wie die Stellung der Ohren, das Gewicht und der Farbschlag des Fells werden berücksichtigt“, so Kaulich.

Das Tierwohl steht bei allen an erster Stelle

Eine hohe Punktzahl zu erzielen sei nicht durch unkontrollierte Kreuzungen, sondern nur durch planmäßige Zucht und Pflege der Tiere möglich: „Das Wohl der Tiere steht bei allem immer an erster Stelle. Deshalb können wir auch sehr gut verstehen, dass es viele Auflagen für die Haltung der Kaninchen gibt. Vieles kommt unserem Ziel der Arterhaltung entgegen.“

Derzeit werde über eine Gesetzesänderung diskutiert, die den Austausch der Tiere zwischen Züchtern einschränken solle. Dafür hat der Kreisverbandsvorsitzende nur ein Kopfschütteln übrig: „Wir handeln mit den Kaninchen nicht wie auf irgendeinem Kleintiermarkt. Der Austausch unter den Züchtern ist deshalb so wichtig, um die Inzucht innerhalb der Rasse zu vermeiden. Auch wissen wir auf diese Weise immer, woher ein Tier kommt oder wem wir es übergeben und dass es in guten Händen ist.“

Der politische Diskurs blieb während der Kreismeisterschaft für Teilnehmer und Besucher jedoch nur eine Randnotiz. Stattdessen freuten sich die Sieger über ihre Erfolge, um sich im Anschluss bereits der Vorbereitung auf die nächsten Meisterschaften zu widmen.