Mehrere Bands sorgten bei der Irischen Nacht in Satzvey für zünftige Pub-Atmosphäre. Irische Speisen und Getränke waren im Angebot.
750 Besucher bei Irischer NachtBad Münstereifeler Band spielte in Wacken, dann in Satzvey
Grünkariert und gut gelaunt: Das waren die Merkmale für die Besucher der Irischen Nacht am Samstag auf der Burg Satzvey. Und auch wenn viele in Räuberzivil gekommen waren, brachten sie doch genug Lebensfreude und irische Feierlaune mit auf den Burghof, um zünftige Pub-Atmosphäre zu kreieren.
Drei Bands hatte Patricia Gräfin Beissel, die vor einigen Jahren die Verantwortung für die historische Wasserburg ihrer Familie übernommen hat, für den Abend engagiert. Tír Saor, o'Hamlet und die Kilkenny Bastards standen bereit.
Kräftig legten die Lokalmatadore Tír Saor los, die seit wenigen Wochen in neuer Besetzung unterwegs sind. Neben dem Bad Münstereifeler Manuel Depryck steht seit kurzem Marius Bornfleth, der mit Percussion, Gitarre und Gesang die Duoformation komplettiert. Frisch Wacken-gestählt brachten sie die Eifeler immer wieder zum Mitmachen.
Bad Münstereifeler brachten die Metalheads in Wacken zum Tanzen
Dass ihr Draht zum Publikum gut funktioniert, hatten sie vor gut einer Woche beim Wacken-Festival unter Beweis gestellt. „Da waren wir zwar auf einer recht kleinen Bühne, aber wenn wir gespielt haben, war es immer voll, das war der Knaller“, schwärmte Depryck von dem Erlebnis. An vier Tagen standen sie je dreimal auf der Bühne und brachten die Metalheads zum Tanzen.
Doch auch den Auftritt in Satzvey genossen die beiden. Bereits vor zwei Jahren war Depryck mit Tír Saor zu Gast auf der Gutshofbühne. Als „ein wunderschönes Heimspiel“ beschrieb er seinen Auftritt in diesem Jahr. Die Menschen in der Eifel seien immer ein wundervolles Publikum: „Ich habe hier als Musiker laufen gelernt. Wenn ich hier spiele, weiß ich, dass es ein schöner Abend wird.“
Sein musikalisches Handwerk hat er bei Wandertouren durch Schottland oder Irland gelernt. Dorthin fährt er seit 15 Jahren. „Da gibt es am Wochenende in jedem Pub Musik. Jeder, der will, kann mitmachen – egal, ob Einheimischer oder Tourist“, berichtete er. Später habe er diese Erfahrungen als Straßenmusiker in Bad Münstereifel verfeinert und dabei festgestellt, dass die Menschen diese Musik lieben. 2016 gründete er Tír Saor.
750 Besucher genossen den irischen Sommerabend auf der Burg Satzvey
Aus Tirol waren o'Hamlet gekommen, die in ungewöhnlicher Besetzung aufwarteten. Statt einer Fiddle kommt eine Viola zum Einsatz, um das typische irische Feeling zu erzeugen. In Tirol seien sie die musikalischen Platzhirsche, sagte Sängerin Madeleine Weiler. „Wir wollten die Musik machen, die wir am meisten mögen, und das ist Irish Folk“, berichtete sie von den Anfängen der Band. Das Setup komplettierten die Kilkenny Bastards aus Iserlohn, die mit ihrem irisch angehauchten Folkpunk im Bourbonensaal auftraten.
Rund 750 Zuhörer seien gekommen, teilte Patricia Gräfin Beissel mit. Seit über 15 Jahren gibt es die Veranstaltung, die von ihrem Vater ins Leben gerufen wurde und jährlich stattfindet. Ihr sei wichtig, dass sich eine Pub-Stimmung entwickele. So seien auch Essen und Getränke mit irischem Bier, Whiskey und irischer Limonade genauso auf das Event abgestimmt wie die Crew, die karierte Kleidung trägt. Die Hausherrin ging in kariertem Minirock und Schiebermütze mit gutem Beispiel voran.
Auch Rebecca Reichwald aus Bonn hatte sich dem Anlass entsprechend mit Haarkranz und grünem Kleid ausstaffiert: „Ich habe zwar einige Gewandungen, aber dieses hier in Grün habe ich mir extra für die Irische Nacht besorgt.“ Zum ersten Mal habe sie Satzvey beim Konzert der Band „In Extremo“ kennengelernt, dabei aber keine Gelegenheit gehabt, das ganze Gelände zu erkunden.
In Satzvey geht es deutlich entspannter zu als in Köln
So sei sie nun mit Freunden und ihrem Vater gekommen, der extra aus Brandenburg angereist sei. Allerdings sei der Markt bei diesem Konzert nicht so groß. „Wir kommen dann zu den Ritterspielen wieder“, kündigte sie an. Die erste Band hätte gerne länger spielen können, sagte sie, auf die Musik angesprochen, die zweite sei nicht so ihr Fall gewesen.
Aus Urft waren Hanne und Ulrich Jamans gekommen. „Wenn hier in der Gegend etwas veranstaltet wird, dann sollte man da auch hingehen“, sagte sie. Schließlich sei hier alles wesentlich stressfreier als zum Beispiel in Köln, wo sie acht Jahre gelebt habe: „Kein ewiges Anstehen, keine Schlangen, viel entspannter.“ An Satzvey begeistere sie allein schon die Location. Bei der irischen Musik sprechen sie die sympathische Ausstrahlung und die Lebensfreude an. „Hier ist überhaupt eine tolle Atmosphäre und eine gute Laune“, fügte ihr Mann hinzu.
Wozu sicherlich auch die speziellen Getränke sorgten wie die irische Limonade, die als Mix aus Limette, irischem Whiskey und Sprite alles andere als antialkoholisch daherkam. Obwohl: „Wir haben auch eine alkoholfreie Variante“, betonte eine der Frauen, die am Whiskey-Ausschank arbeiteten.