Mehr als 80 Aussteller präsentierten sich beim Kommerner Handwerkermarkt und ließen sich über die Schulter schauen.
Handwerkermarkt und DreigestirnIn Kommern werden die Traditionen gepflegt
Rotglühend war das kleine Metallstück, das Patrick Duwenbeck aus dem Schmiedefeuer zog. Mit filigranen Hammerschlägen brachte er es in die gewünschte Form. Unter den anerkennenden Blicken der Umstehenden präsentierte der Hobbyschmied kurz darauf einen „Liebesknoten“, mit dem er auch seine Leidenschaft für das historische Handwerk zum Ausdruck bringen wollte.
Auf dem Kommerner Handwerkermarkt beschrieb er sein Faible für diese Kunst: „Heutzutage wäre der Stundenlohn für eine solche Arbeit gar nicht mehr zu bezahlen. Die ganze Tätigkeit trägt sich leider nur noch als Hobby. Trotzdem haben wir großen Spaß daran, diese Traditionen weiterzuführen, die, anders als maschinelle Arbeiten heute, auch die Kreativität der Handwerker widerspiegeln.“
Mehr als 80 Aussteller präsentierten sich im Kommerner Ortskern
Zum zweiten Mal war Duwenbeck auf dem Kommerner Markt zu Gast. Mehr als 80 Aussteller brachten den Besuchern die historischen Arbeiten nahe.
„Das ganze Jahr über sind wir auf der Suche nach neuen Ausstellern, die unseren Markt bereichern können. Mittlerweile hat sich die Veranstaltung aber auch so weit herumgesprochen, dass viele Händler von sich aus auf uns zukommen“, sagte Jil Schomer, die den Markt mit Conny Jaeck organisiert hatte. „Neben diesen neuen Einflüssen dürfen wir uns auch Jahr für Jahr über Stammgäste freuen wie über die Mitglieder des Heimatvereins aus Wulfen, die wieder mit vier Ständen vor Ort sind.“
Dabei präsentierten die Aussteller in vielen Fällen nicht nur ihr fertiges Produkt, sondern ließen sich auch bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Beispielsweise konnten die Besucher den gesamten Verarbeitungsprozess vom frisch geernteten Flachs bis zum fertigen Leinen miterleben.
Die Kinder zeigen großes Interesse für das alte Handwerk
„Besonders die Kinder sind an dem alten Handwerk sehr interessiert. Sie freuen sich, ein Spinnrad oder einen Webstuhl in Aktion zu sehen“, berichtete Seiler Jupp Rentmeister: „Wenn sie wie bei unserem Stand auch selbst Hand anlegen dürfen, um ihre eigenen Seile herzustellen, ist die Begeisterung noch größer.“
Im Zusammenspiel mit der Kirmes, die die zweite Hälfte des Ortskerns bestimmte, gab es beim historischen Handwerkermarkt erneut viel Spannendes zu entdecken. Zu Tausenden strömten die Marktbesucher durch die Straßen, um neben beeindruckenden Vorführungen des alten Handwerks auch herbstliche Dekorationen zu bestaunen.
„Jedes Jahr komme ich her, um mich einfach nur ein wenig umzusehen, und bin trotzdem noch nie mit leeren Händen nach Hause gegangen“, erzählte Heike Schmitz: „Die Kinder sind bei den Fahrgeschäften am Ortseingang hängengeblieben und ich habe genug Zeit, mich an den Ständen umzusehen. So kann die ganze Familie den Ausflug zum Handwerkermarkt genießen.“
Das neue Dreigestirn
Während die Aussteller des historischen Handwerkermarktes mit den Aufräumarbeiten beschäftigt waren, stimmte das Kommerner Vereinskartell die Besucher auf den Beginn der fünften Jahreszeit ein. Prinz Jan I. (Jaeck), Bauer Marc (Schoeller) und Jungfrau Bärbel (Thomas Bank) wurden als designiertes Dreigestirn präsentiert, das die Kommerner Jecke durch die bevorstehende Session führen wird. (arn)