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Altes HandwerkTausende Besucher kamen zum Markt nach Zingsheim

Lesezeit 3 Minuten
Im Vordergrund liegen Werkzeuge auf einem Tisch, im Hintergrund arbeitet ein Schreiner. Leute schauen zu.

Schreinerhandwerk ohne Strom und Akkuschrauber führte Walter Bergsch aus Schmidt vor.

Beim Handwerkermarkt in Zingsheim boten 76 Händler ihre Waren an. Tausende Besucher nutzten die Gelegenheit zu einem Bummel.

Eine große Vielfalt an handgefertigten Waren war das Besondere des Angebots, mit dem die Händler das Publikum auf den Handwerkermarkt in Zingsheim lockten. Seit vielen Jahren ist die Veranstaltung, die traditionell auf dem Gelände zwischen Schule und Kindergarten stattfindet, ein Publikumsmagnet, und da machte auch die Ausgabe 2023 keine Ausnahme. Mehrere Tausend Menschen nutzten die Gelegenheit, einen Bummel über den Markt zu machen oder hatten bei schönstem Wetter gleich Zingsheim als Station ihrer Fahrradtour gewählt.

Ein Mann hält eine hölzerne Fledermaushöhle in der Hand und spricht mit einem anderen Mann.

Die Fledermaushöhle erklärt Simon Mertens (l.) von den Nordeifelwerkstätten Torsten Schmitz.

76 Händler hatten den Weg nach Zingsheim gefunden und dort ihre Stände aufgebaut. „Das sind mehr als im vergangenen Jahr“, informierte Matthias Schmitz von der Ortsgruppe des Eifelvereins, der den Handwerkermarkt veranstaltete. Mit Holzarbeiten, Schmuck, Selbstgestricktem, Textildesign oder Dekorationsartikeln für Haus und Garten war eine bunte Mischung für die Veranstaltung ausgewählt worden.

Anita Scheuver präsentiert zwei Pakete Nudeln aus ihrer Manufaktur.

Nudeln mit Geschmack bot Anita Scheuver aus Marmagen an.

Die Flagge der Handwerkerschaft hielt gleich am Eingang der Waldstraße Walter Bergsch aus Schmidt hoch. Der hochgewachsene Schreiner zeigte, wie mit den althergebrachten Werkzeugen ganz ohne Strom und Akku Gegenstände aus Holz hergestellt werden können. Für das Publikum fertigte er ein Holzrad samt Achse, das für eine Schubkarre benutzt werden könnte.

In der kalten Jahreszeit haben die Bauern einst Besen gebunden

„Ich bin jetzt seit 49 Jahren Schreiner“, erklärte er. Von seinem alten Meister habe er auch das Handwerk des Stellmachers gelernt. „Dabei habe ich auch die Verwendung von Metallen gelernt“, erläuterte er. Als Stellmacher sei er auch im Freilichtmuseum in Kommern aktiv gewesen, berichtete Bergsch.

Direkt neben ihm hatte sich Besenbinder Michael Roos platziert. Aus Birkenreisig, Draht und Weidenruten fertigte er die Besen, die beim Publikum heiß begehrt waren. „Hier in der Gegend bin ich mittlerweile der Einzige, der so etwas macht“, sagte Roos. 1996 habe er von einem Besenbinder aus Kommern das altehrwürdige Handwerk gelernt, das von den Bauern früher vor allem während der kalten Jahreszeit ausgeübt wurde. „Seit fast 30 Jahren mache ich das jetzt.“ Oft sei auch er im Freilichtmuseum gewesen, um dort vor Publikum seine Besen zu binden.

Nordeifelwerkstätten stellen in Zingsheim Fledermaushöhlen her

„Übertagungsmöglichkeiten“ für die Wahlener Fledermäuse hatte sich Torsten Schmitz auf seine Einkaufsliste gesetzt. Ein Modell, das in den Nordeifelwerkstätten in Zingsheim entstanden war, nahm er gleich mit. „Ich sehe immer die Fledermäuse, wie sie in Wahlen um die Laternen fliegen“, sagte er.

Seit rund zehn Jahren hat Anita Scheuver aus Marmagen ihre eigene Nudelkreation im Angebot. „Bei mir ist die Beilage gleich mit in der Nudel“, erläuterte sie das Konzept. Ob mit Dinkel- oder Hartweizenmehl, Tomate-Basilikum- oder Spinateinlage, vielleicht sogar etwas würziger mit Chili, für fast jeden Geschmack hatte Scheuver, die ihre Nudeln als „Pastanita“ vermarktet, etwas im Angebot.

Auch in der Turnhalle hatten sich die Anbieter aufgebaut. Hier wurden die Besucher auch von den fleißigen Helfern mit Kaffee und Kuchen versorgt.