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Wert des EhrenamtsAuch das Freilichtmuseum Kommern baut auf freiwillige Helfer

Lesezeit 3 Minuten
Im Freilichtmuseum Kommern steht eine Mitarbeiterin an der Verkaufstheke eines historischen Tante-Emma-Ladens.

Der Förderverein des Freilichtmuseums Kommern, der auch die „Handlung“, den Tante-Emma-Laden in der Baugruppe Westerwald betreibt, feiert sein 40-jähriges Bestehen.

NRW ist ein Land des ehrenamtlichen Engagements. In einer Diskussionsrunde in Kommern ging es auch um gesellschaftliche Veränderungen.

Auch als NRW-Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt hat Andrea Milz (CDU) den Bezug zur Praxis nicht verloren. „Ich habe zehn verschiedene Übungsleiter-Lizenzen“, erzählte sie bei der Feier zum 40. Geburtstag des Fördervereins des Kommerner Freilichtmuseums: „Und für mich ist es selbstverständlich, die drei Sportkurse, die ich sonntags beim TV Eiche Bad Honnef leite, als Hybridkurs anzubieten.“

Gemeint ist damit, dass man beim Zumbakurs unter der Leitung der Politikerin auch vom heimischen Wohnzimmer aus mitmachen kann, denn er wird per Kamera und Internet übertragen. „Die Digitalisierung ist ganz wichtig für die Vereine“, so Milz weiter. So könne man auch neue Zielgruppen ansprechen: „Das gilt im Übrigen auch für die Vorstandsarbeit“, sagte Milz: „Ich engagiere mich in keinem Verein mehr, der das nicht ermöglicht.“

In einer Podiumsdiskussion zum Thema Ehrenamt ging es im Pingsdorfer Tanzsaal des Kommerner Freilichtmuseums nicht nur um das ehrenamtliche Engagement im Allgemeinen, sondern auch um die Arbeit des museumseigenen Fördervereins. Mit gerade einmal neun Mitgliedern wurde der im Jahr 1983 gegründet. Inzwischen verfügt der Verein über rund 2000 Mitgliedschaften und insgesamt knapp 4000 Mitglieder.

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Andrea Milz: „In NRW engagieren sich sehs Millionen Menschen ehrenamtlich“

„Ohne den Verein kann man sich das Museum gar nicht mehr vorstellen“, lobte Museumsdirektor Dr. Carsten Vorwig die vielfältige Arbeit der Ehrenamtler. Überhaupt ist NRW ein Land des ehrenamtlichen Engagements: „Sechs Millionen Menschen engagieren sich an Rhein, Ruhr und Erft unentgeltlich für die Gesellschaft“, betonte Milz: „Und die meisten davon sind sogar jeweils bei mehreren Vereinen aktiv.“

Museumsdirektor Dr. Carsten Vorwig, Staatssekretärin Andrea Milz, LVR-Landesrat Rainer Limbach (v.l.) und weitere Vertreter des Fördervereins des Freilichtmuseums Kommern stehen vor einer Imbissbude.

Zur Geburtstagsfeier des Fördervereins hatte das Museum die bekannte Tatort-Bratwurstbude in Betrieb genommen. Staatssekretärin Andrea Milz (2.v.l.) freute sich darüber ganz besonders, denn sie ist ein großer Fan des TV-Krimis.

Auch bei Jugendlichen bestehe nach wie vor eine große Bereitschaft, sich für andere zu engagieren, so die Staatssekretärin: „Es ist vielleicht nicht mehr so, dass man einem Verein jahrzehntelang die Treue hält – bei jungen Leuten gibt es einen Trend zum Event-Volunteering“, berichtete die Sportexpertin. So sei es etwa bei den Special Olympics in Berlin kein Problem gewesen, genügend Freiwillige für eine 1:1-Betreuung der behinderten Sportler zu finden.

„Ob sich diese Leute auch regelmäßig in einem normalen Sportverein einbringen würden, weiß ich nicht. Aber die Bereitschaft zum Engagement ist vorhanden“, betonte Milz. Neben der Digitalisierung von Vereinsangeboten spiele daher das Thema Wertschätzung eine ganz entscheidende Rolle, um den Nachwuchs zu motivieren. Die Ehrenamtskarte, mit der verschiedene Vergünstigungen für ehrenamtlich Tätige bei Kultur- und Freizeitangeboten verbunden sind, sei da ein wertvolles Instrument, so die CDU-Politikerin: „Vielen geht es dabei gar nicht darum, ein paar Euro beim Schwimmbadbesuch zu sparen. Es geht um die gesellschaftliche Anerkennung ihres Engagements“, betonte Milz.


Vielfältige Arbeit des Fördervereins des Freilichtmuseums Kommern

Vor 40 Jahren wurde der Förderverein des Rheinischen Freilichtmuseums Kommern gegründet. Er unterstützt das Museum seit 1983 in vielfältiger Art und Weise. Der Verein verfügt derzeit über rund 4000 Mitglieder und ist laut Museumsdirektor Dr. Carsten Vorwig aus dem Alltag des Museums nicht mehr wegzudenken.

Neben der Hilfe mit Geld- und Sachspenden betreibt der Förderverein zum Beispiel den beliebten „Tante Emma-Laden“ in der Baugruppe Westerwald, unterstützt Projekte und veranstaltet verschiedenste Kurse zu alten Handwerkstechniken. Korb- oder Stuhlflechten, Spinnen, Mähen mit der Sense oder Steinbildhauen sind dabei im Angebot. Weitere Kursangebote gibt es zudem für Kinder.

Mitglieder haben ganzjährig freien Eintritt ins Museum; eine Einzelmitgliedschaft kostet 21 Euro. (thw)