60 Jahre MaurermeisterFirmenicher arbeitete sich vom Lehrling bis zum Chef hoch
Mechernich-Firmenich – „Letztes Jahr haben wir vorm Haus gestanden“, sagt Alfred Spittler, als der Fotograf den Jubilar und seine Gratulanten zum Gruppenbild bittet. Letztes Jahr ist allerdings schon zehn Jahre her: Damals erhielt der Maurermeister den goldenen, jetzt wurde er mit dem diamantenen Meisterbrief ausgezeichnet.
Jubilar wird dieses Jahr 85
„Mit dieser Auszeichnung ist dann allerdings Schluss“, scherzte Innungsobermeister Detlef Carl bei der Überreichung der Urkunde an seinen Berufskollegen, der in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag feiern möchte und vor 60 Jahren, im April 1962, seine Meisterprüfung vor der Handwerkskammer zu Köln ablegte. Im Gegensatz zu den Hochzeitstraditionen gibt es im Handwerk keine weiteren Ehrenurkunden für Altersjubilare.
Spittler, der 1937 im schlesischen Niederlaupenau geboren wurde, fand mit seinen Eltern nach dem Krieg in Schwerfen eine neue Heimat. Und genau wie sein Vater, der als Maurerpolier bei der Firma Theo Lorbach beschäftigt war, begann auch der 15-jährige Alfred nach der Schule eine Ausbildung als Maurer.
„Zielstrebigkeit, Fleiß und Pünktlichkeit“
Dort arbeitete er sich im Laufe seines Berufslebens vom Lehrling bis zum Chef hoch. „Mit Zielstrebigkeit, Fleiß und Pünktlichkeit“ habe er diese Ziele erreicht, so der Jubilar. Lebensweisheiten, die Spittler auch an seinen Sohn Helmut und seinen Enkel Niklas weitergab, die heute ebenfalls beide im Bauhandwerk tätig sind.
An den Sohn trat Spittler im Jahr 2002 die Führung der Firma Theo Lorbach GmbH ab, deren Geschäftsführung er selbst im Jahr 1986 übernommen hatte.
Bei Unfall schwer verletzt
Dabei war es gar nicht selbstverständlich, dass Spittler, der bereits seit den 1960er Jahren zusammen mit seiner Frau Enni in Firmenich lebt, so eine gradlinige Karriere im Beruf hinlegen konnte. Denn kurz nach der erfolgreich bestandenen Meisterprüfung wurde er 1962 auf dem Weg zur Arbeit in einen Autounfall verwickelt, bei dem er sich den zweiten Halswirbel brach. Vom Hals abwärts war er gelähmt.
Zum Glück sei damals ein erfahrener Gastprofessor aus den USA im Krankenhaus gewesen, der die Operation erfolgreich durchführte. Eine Woche nach der OP war er bereits wieder zu Hause, ein halbes Jahr nach dem Unfall stieg er wieder in den Beruf ein.
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„Mit meiner Gesundheit bin ich sehr zufrieden“, sagt der Jubilar heute. Man traut ihm ohne Weiteres auch noch einen „Eisernen Meisterbrief“ zu, wenn es ihn denn gäbe...