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Jecke Stimmung in MechernichErst die Bläck Fööss, dann der Blackout

Lesezeit 4 Minuten

Schon ziemlich jeck für den frühen Sessions-Zeitpunkt: Diese Clowns-Gruppe aus Euskirchen hatte sich gleich mal einen Platz direkt vor der Bühne reserviert.

  1. „Der Strom ist komplett ausgefallen“, so Lukas Wachten, der die Veranstaltungen moderierte.
  2. Zur Kölsch-Musik-Sause im 45-Minuten-Wechsel traten die Bläck Fööss, Paveier, Brings, Cat Ballou, Lupo und Höhner an.
  3. An beiden Tagen sorgten die Höhner für den musikalischen Schlusspunkt.

Mechernich – Insgesamt mehr als 2000 Jecke und Freunde der kölschen Karnevals- und Stimmungsmusik feierten an zwei Abenden „Jeck sin, lache, Musik mache“ in der Mechernicher Dreifachturnhalle. Jecke Stimmung in Marathonlänge. Selbst ein Stromausfall am Freitag konnte die Stimmung nicht trüben.

Plötzlich wurde es dunkel

Was war passiert? Gerade hatte Guido Meyer vom achtköpfigen Organisationsteam des veranstaltenden Junggesellenvereins Satzvey im Backstagebereich noch überlegt: „Ja, es sind tatsächlich um die 2000 Besucher. Der Samstag war innerhalb von noch nicht mal zwei Tagen ausverkauft“ – da wäre der Spaß an diesem Freitagabend fast schon wieder vorbei gewesen. Die Bläck Fööss hatten als erste Band die Bühne betreten und das „Bickendorfer Büdche“ angespielt, erste kostümierte Fans waren schon auf Tischen und Stühle – und dann wurde es dunkel: Blackout!

„Der Strom ist komplett ausgefallen“, so Lukas Wachten, der mit Mario Avastasi die beiden jeweils sechsstündigen Veranstaltungen moderierte. Die Halle war dunkel – bis auf die Notausgangleuchten.

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Kein Problem für Fööss-Urgestein „Erry“ Stoklosa.

In solchen Momenten ist es gut, echte Profis auf der Bühne zu haben: Fööss-Musiker Andreas Wegner griff laut Wachten geistesgegenwärtig zur Quetsch und spielte die Melodie auf dem Akkordeon unplugged weiter. Seine Kollegen sangen A cappella, das Publikum stimmte begeistert ein. „Das gibt es nur hier in Mechernich und nur mit den Bläck Fööss“, staunte Wachten. Scheinwerfer und Verstärker hätten dann auch schnell wieder funktioniert.

„Jeck sin, lache, Musik mache“ – der Name ist Programm

Aus einem Umkreis von fast 100 Kilometern waren – wie alle Jahre wieder – vor allem viele Gruppen aus dem gesamten Kreisgebiet, Aachen, Düren, aus der rheinland-pfälzischen Eifel, dem Rheinland oder aus Münster angereist. „Wir haben aber auch Fans aus London und Hamburg, die schon oft hier waren“, stellte Meyer fest.

Zur Kölsch-Musik-Sause im 45-Minuten-Wechsel traten Bläck Fööss, Paveier, Brings, Cat Ballou, Lupo und Höhner an. Eine 24-köpfige „Clowns-Gruppe“ aus Euskirchen, nach eigenen Angaben schon an die 20-mal dabei, hatte sich rechtzeitig einen Platz direkt vor der Bühne reserviert. „Was an unseren Kostümen zu nähen war, haben wir selber genäht. Jede von uns hat eine Nähmaschine“, erläuterte Clown Gabi.

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Nicht ganz so weit hatte es die Clique von Claudia Hamacher aus Hostel, sie hatte aber auch Freundinnen aus Köln zur Karnevalsparty nach Mechernich eingeladen. Während die Paveier ihren neuen Sessionshit „Sieben Nächte lang in Amsterdam“ spielten, posierten die Frauen im hinteren Teil der Halle vor der mobilen Fotobox „Et Botteblömche“ von Julia Eversheim aus Euskirchen. „Fast so wie früher der Passfoto-Automat“, sagte Eversheim mit einem Grinsen. Vor allem in den Konzertpausen, in denen DJ Georg Grewe Musik auflegte, stellten sich Besucher fürs Erinnerungsbild vor die „Grüne Wand“, auf die digital verschiedene Hintergründe montiert werden.

„Das ist richtig kölsch hier!“

Unterdessen parkten auf der Hallenrückseite in Höhe des Bühneneingangs die beiden Tour-Transporter von Brings. Die Roadies begannen mit geübten Griffen Schlagzeug, Keyboards und Lautsprecherboxen auf den fahrbaren Untersätzen neben die Bühne zu rollen. Peter Brings – „ein Kölner draußen in kalter Eifelnacht“ – wartete noch in dicker Jacke und unter seinem Markenzeichen, dem Hütchen, vor der Halle.

Die Band war schon mehrmals bei „Jeck sin…“ dabei. Wie findet Brings das Mechernicher Publikum? „Was mir immer wieder auffällt ist“, antwortet der Sänger, „wie viele hier noch Dialekt sprechen. Viel mehr als in der Stadt. Das ist richtig kölsch hier!“

Er liebe es, hier in der Halle oder in einem Festzelt in der Eifel zu spielen: „Es ist alles viel näher. Und wenn sich dann einfach alle daneben benehmen, dann kann es auch wieder jedem egal sein“. Das kenne er doch auch aus seiner eigenen Jugend.

Gab wieder alles: „Hohn“ Jens Streifling.

Den Schlusspunkt setzten die Höhner

Die Höhner sorgten an beiden Abenden für den musikalischen Schlusspunkt. Gleich vier Zugaben erklatschte sich das Publikum am Samstag. An diesem Abend war auch die Zahl der Kostümierten in der Halle höher als am Abend zuvor – die Palette reichte von „Pirates of the Caribbean“ über Beat-Girl bis hin zu vielen mit LED-Bändern beleuchteten Röcken, Jacken oder Mützen. Guido Meyer war unterdessen schlauer geworden: „Der Blackout am Freitagabend war passiert, weil einer zwei Kabel falsch zusammengesteckt hat.“