Die betroffenen Sportvereine aus Mechernich und Kommern haben für die Aufgabe des 1927 gebauten Sportplatzes Bedingungen formuliert.
Wohnbebauung geplantRat entscheidet über Zukunft des Mechernicher Eifelstadions
Geht es nach den Plänen der Mechernicher Stadtverwaltung, so wird das altehrwürdige Eifelstadion am Johannesweg seinen 100. Geburtstag wahrscheinlich nicht mehr erleben. Dieser würde im Jahr 2027 gefeiert werden – doch bis dahin könnten auf dem traditionsreichen Sportgelände vielleicht bereits die ersten privaten Wohnbauten stehen.
In der Sitzung am Dienstag, 20. Juni (17 Uhr, Ratssaal im Rathaus), sollen die Ratsmitglieder eine Grundsatzentscheidung zur Aufgabe des Eifelstadions als Sportstätte fassen. Die Pläne der Verwaltung, die auch mit den betroffenen Sportvereinen abgestimmt wurden, sehen vor, dass im Gegenzug das Wälschbachstadion in Kommern ausgebaut werden soll, um den Fußballern der TuS Mechernich eine neue sportliche Heimat zu bieten.
„Zwischen 400 und 500 aktive Fußballerinnen und Fußballer gibt es derzeit in den beiden Vereinen VfL Kommern und TuS Mechernich. Den Sportlern ist es am wichtigsten, vernünftige Spiel- und Trainingsmöglichkeiten zu haben“, betont Harald Hohmeier, Abteilungsleiter der Mechernicher Seniorenfußballer. Die Diskussion über den Erhalt des Eifelstadions ist er inzwischen leid: „Ich persönlich hoffe jetzt auf den Startschuss für den Ausbau in Kommern.“
Hohmeier: „TuS Mechernich und VfL Kommern waren sich noch nie so nah“
Die Stadt und die beiden direkt betroffenen Vereine ziehen beim Thema Ausbau des Wälschbachstadions an einem Strang, sagt Hohmeier: „Die TuS und der VfL Kommern waren sich noch nie so nah.“ Damit der gemeinsame Spiel- und Trainingsbetrieb in Kommern reibungslos funktioniert, müssten aber gewisse Bedingungen erfüllt sein, zählt der Chef der Mechernicher Fußballer auf.
„Neben einer ausreichenden Zahl an Spielflächen gehören dazu natürlich auch Umkleidegebäude, sanitäre Anlagen und vernünftige Parkmöglichkeiten inklusive des Ausbaus der Zufahrtswege zum Wälschbachstadion", so Hohmeier
In Kommern, so ist es der Verwaltungsvorlage für die Stadtratssitzung zu entnehmen, sollen nach erfolgtem Ausbau künftig neben einem Rasenplatz auch noch ein Tennenplatz, ein Kunstrasenplatz mit Tartan-Laufbahn und ein Kleinspielfeld zur Verfügung stehen. Die Erweiterung des Sportlerheimes sieht künftig acht statt der bislang vier vorhandenen Umkleidekabinen inklusive Nebenräumen und Lagerflächen vor. Auch die Schaffung von mehr Parkplätzen wird als Ziel genannt.
Um die Finanzierung der Ausbaupläne in Kommern sicherzustellen, soll die Fläche des Eifelstadions für Wohnzwecke vermarktet werden. Was der Ausbau in Kommern insgesamt kosten wird, wollte Stadtkämmerer Ralf Claßen im Vorfeld der Beratung im Stadtrat noch nicht genau beziffern. „Das wird ein Millionenprojekt, aber eine genaue Zahl kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen.“
Stadt Mechernich will Sportplatzgelände selbst vermarkten
Vorbild für dieses Finanzierungsmodell ist der Bau einer neuen Sportplatzanlage für den VfL Kommern aus dem Jahr 1998. „Diese Maßnahme wurde seinerzeit fraktionsübergreifend mit großer politischer Mehrheit getragen“, ist in der Verwaltungsvorlage zu lesen. Im Gegensatz zu damals soll der Verein jedoch nicht für die Vermarktung der Flächen des Eifelstadions zuständig sein: „Diese Aufgabe verbleibt bei der Stadt Mechernich“, stellt die Mechernicher Stadtverwaltung deutlich klar.
Bis es soweit ist, wird im Eifelstadion also auch weiterhin Sport getrieben. „Für die Saison 2023/2024 planen wir das Eifelstadion natürlich noch mit ein“, so Harald Hohmeier: „Wenn alles reibungslos läuft, können wir vielleicht schon in der Saison 2024/2025 den Spiel- und Trainingsbetrieb komplett von Mechernich nach Kommern verlegen.“