Offene GanztagsschuleStadt Mechernich investiert 3,4 Millionen Euro in den Ausbau

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Das Bild zeigt den Eingangsbereich der Grundschule Mechernich.

In der Grundschule Mechernich starten die Umbauarbeiten für den OGS-Betrieb in den kommenden Herbstferien.

In den Grundschulen Mechernich und Lückerath sollen die Bauarbeiten in diesem Jahr beginnen. Für Kommern gibt es noch keine Zahlen.

In den Herbstferien geht es los: In der Grundschule Mechernich beginnen die Arbeiten zur Einrichtung der Offenen Ganztagsschule (OGS). Denn ab dem Schuljahr 2026/27 besteht in NRW ein Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung. „Dieser Anspruch wird jedes weitere Jahr um eine Klassenstufe erweitert“, erläutert Janine Deinzer, die in der Mechernicher Stadtverwaltung im Gebäudemanagement tätig ist: „Ab dem Schuljahr 2029/30 hat dann jedes Grundschulkind Anspruch auf einen Betreuungsplatz im Offenen Ganztag.“

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales stellte Deinzer die baulichen Planungen für die Schulen in Mechernich und Lückerath vor. „Das Raumkonzept für die Grundschule Kommern ist noch in Arbeit, und beim kürzlich begonnenen Neubau der Grundschule Firmenich wurden die Anforderungen für den OGS-Betrieb schon bei der Planung berücksichtigt“, so die Gebäudemanagerin.

Firmenich wird zur Modellschule für die drei übrigen Standorte

Mit der Planung der Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen für den OGS-Betrieb wurde das Architekturbüro Rumpf aus Andernach beauftragt, aus dessen Feder auch der Entwurf für den Neubau in Firmenich stammt: „Firmenich wird quasi zur Modellschule, was die räumliche Gestaltung der Unterrichtsräume angeht“, betont Deinzer. Für das pädagogische Konzept sind hingegen die Schulen selbst verantwortlich.

Die Visualisierung zeigt eine Konzeption mit offenen Lernlandschaften und flexiblen Klassenräumen für eine Grundschule.

Offenes Lernen ist die Zukunft: Ähnlich wie beim Grundschulneubau in Firmenich sollen auch in den bestehenden Grundschulen offene Lernlandschaften und flexible Klassenräume entstehen.

Baulich hat die altbekannte „Flurschule“ damit bald auch in den drei bestehenden Mechernicher Grundschulen ausgedient. „Es entstehen vielmehr offene Lernlandschaften, die multifunktional genutzt werden können“, erklärt Deinzer. Dafür werden dann etwa auch Wände von Klassenzimmern entfernt, um größere Einheiten zu schaffen.

Zum Start wird in der Grundschule Mechernich in den Herbstferien aber zunächst das Lehrerzimmer überarbeitet, in dem dann auch das OGS-Team ausreichend Platz finden wird. „Es entstehen zwei Räume mit jeweils 44 Sitzplätzen, die auch gemeinsam genutzt werden können“, berichtet Deinzer: „Anschließend geht es dann ab Anfang des kommenden Jahres um die Schaffung eines Mehrzweckraums, der auch als Mensa genutzt werden wird.“

Kosten für Grundschule Kommern stehen bislang noch nicht fest

Um in den Grundschulen die räumlichen Voraussetzungen für die Ganztagsbetreuung zu schaffen, nimmt die Stadt ordentlich Geld in die Hand: Insgesamt rund 2,17 Millionen Euro sollen in drei Bauabschnitten in Mechernich investiert werden, in Lückerath sind es 1,26 Millionen Euro. „Da sind mögliche Baukostensteigerungen allerdings noch nicht mit eingerechnet“, sagt Deinzer im Gespräch mit der Redaktion: „Für Kommern existiert bislang nur ein Vorentwurf, da gibt es noch keine belastbaren Zahlen.“

Was allerdings schon feststeht, ist die Höhe des Zuschusses, mit dem sich das Land NRW an den Umbaukosten beteiligt. „Für alle drei Grundschulstandorte ist uns eine maximale Förderung in Höhe von 1,084 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden“, so die Gebäudemanagerin der Stadt.

Mechernicher Finanzchef bemängelt die geringe Förderquote des Landes

Kämmerer Ralf Claßen bemängelt dann auch gleich „die geringe Förderquote des Landes, obwohl hier das Konnexitätsprinzip greifen müsste“, das Land also die Kosten für die Umbauarbeiten übernehmen sollte, wie er in der Ausschusssitzung betonte. An der Notwendigkeit der Ganztagsbetreuung zweifelt er hingegen nicht: „Es ist wichtig, die Kinder in die Betreuung zu bekommen, die besonders dringend darauf angewiesen sind, weil sie zum Beispiel daheim keine Unterstützung bei den Hausaufgaben haben.“

Die aktuelle Betreuungsquote liegt in den Mechernicher Grundschulen im Durchschnitt bei 50 Prozent. „Der Gesetzgeber geht zukünftig von einer zu erwartenden Betreuungsquote von etwa 75 Prozent aus. Ähnlich sieht es der Städte- und Gemeindebund NRW“, heißt es dazu von der Stadtverwaltung: „Im Stadtgebiet kann momentan jeder OGS-Betreuungswunsch erfüllt werden.“ Insofern könne heute noch keine Aussage dazu gemacht werden, ob in den nächsten Jahren die 75 Prozent überhaupt gebraucht oder benötigt werden.


Neue Lehrer-WCs für die Grundschule Mechernich

Die Sanierung der Toiletten für die Lehrkräfte der Grundschule Mechernich soll noch in diesem Monat beginnen. „Start ist am 28. Juni. Geplant ist auch die Einrichtung einer barrierefreien Toilette“, berichtete Gebäudemanagerin Janine Deinzer im Schulausschuss. In der Vergangenheit waren der bauliche Zustand und die Anzahl der sanitären Anlagen mehrfach kritisiert worden. 

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