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Neue AusstellerBeim Zingsheimer Handwerkermarkt gab es Schönes und Nützliches

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Peter Murges steht zwischen seinen Holzarbeiten, die er aufgehängt hat.

Holzarbeiten aus seinem Hobbykeller in Zülpich bot Peter Murges auf dem Markt an.

Viele Aussteller zeigten beim Zingsheimer Handwerkermarkt, wie sie ihre Waren anfertigen. Viele Besucher waren gekommen.

„Alles handgemacht“ lautet eigentlich die Devise des Kunsthandwerkermarktes in Zingsheim. Doch nicht alle Aussteller hatten diese Vorgabe auch zu ihrer Maxime erhoben. So waren neben den zahlreichen Angeboten, die fleißige Hände in mühsamer Arbeit gefertigt hatten, auch eingekaufte Artikel oder aus Rohlingen gefertigte Waren zu sehen.

Zum 38. Mal richtete der Eifelverein Zingsheim den Kunsthandwerkermarkt aus, und bei schönstem Sommerwetter konnten sich die Organisatoren auch nicht über mangelnden Zuspruch beklagen. Den ganzen Tag über flanierten die Gäste zwischen den Ständen umher, genossen die selbstgebackenen Kuchen der Eifelvereinsmitglieder oder ließen es sich am Grill oder an der Bierbude gut gehen.

Ein Baugerüst schränkte den Platz auf dem Zingsheimer Markt ein

„Besonders begehrt sind am Nachmittag die Waffeln mit und ohne Sahne oder Kirschen. Da kann ich froh sein, wenn ich noch eine ohne alles ergattern kann“, verriet der Vorsitzende des Eifelvereins, Matthias Schmitz. 72 Aussteller hatte Schmitz auf der Wiese zwischen Grundschule und Kindergarten positioniert. Ein paar weniger, als möglich gewesen wären, wenn nicht ein Baugerüst an der Schule den zur Verfügung stehenden Platz verringert hätte.

„So musste ich acht Händlern absagen, die gerne noch gekommen wären“, sagte er. Schon zur Weihnachtszeit beginne die Planung für den nächsten Markt. „Dann wollen die Gemeindeverwaltung genauso wie die Händler wissen, wann der Termin für den Markt ist“, so Schmitz.

Handgetöpfertes Geschirr ist sogar spülmaschinenfest

Als Speerspitze des Handwerks waren direkt am Eingang der Waldstraße gleich der Schreiner Walter Bergsch, der seine Arbeit ohne Strom und Akkuschrauber verrichtet, sowie der Besenbinder Michael Roos zu sehen. Neben den bekannten Gesichtern gab es auch einige neue Aussteller. Wie Charlotte Pulm, die in Marmagen ein Töpferatelier eröffnet hat und tönernes Geschirr anbietet. „Das ist sogar spülmaschinenfest“, warb sie für ihre Produkte.

Heike Coenen zeigt ein Kissen, das sie mit Nettersheimer Alpakawolle gefüllt hat.

Mit Nettersheimer Alpakawolle füllt Heike Coenen die Kissen.

Die Entwürfe mache sie als gelernte Produktdesignerin selbst. Als Überraschungsmoment gebe es dabei die Glasur, die mitunter unerwartete, aber nicht weniger attraktive Effekte auf die Tonwaren zaubert. Seit einem Jahr gehe sie auf ein paar Märkte und beliefere kleinere Shops in der Region, berichtete sie.

Schüsseln werden aus schwedischer Birkenrinde gefertigt

Gemeinsam hatten sich Franziska Schöner aus Antweiler und Anna Gornick aus Vollem vor der Sonne in den Schatten des Pavillons verzogen, in dem Schöner ihre Makramée- und Goldschmuckwaren anbot. Hier produzierten sie munter das, was bald in ihre Auslagen sollte: Die Goldschmiedin Schöner knüpfte an einer Makraméearbeit, während Gornick ihre selbstgesponnene Wolle verstrickte.

Mit schwedischer Birkenrinde hatte Antje Grotefeld aus Swisttal ein ungewöhnliches Material gewählt, aus dem sie ihre Schalen knüpfte. „Das ist ein schwedisches Handwerk, das ich auch dort gelernt habe“, sagte sie. Die Rinde bringe sie von dort mit, weil es in Deutschland schwierig sei, den Rohstoff zu bekommen.

Nachhaltig seien die Schalen. „Wenn ich es nicht mehr haben will, kann ich es einfach auf dem Kompost entsorgen“, sagte sie. Mehrere Stunden brauche sie für eine Schale. Dabei sei die Knüpferei nicht einmal so zeitintensiv: „Aufwendig sind vor allem die Vorbereitungen: ein geeignetes Rindenstück aus dem Vorrat herauszusuchen und dann zu säubern.“