Erstes Haus bereits ausverkauft9,5 Millionen Euro für das Rosenthalquartier
Nettersheim – Nicht so einfach, wie es sich anhört, gestaltete sich der Spatenstich zum „Rosenthalquartier“ genannten Bauprojekt in Nettersheim. „Au, das ist aber steinig“, sagte der spatensticherfahrene Bürgermeister Wilfried Pracht und drehte sich um, um sein Grabgerät in das Erdreich vor Investor Hartmut Lackner zu stecken.
9,5 Millionen Euro sollen in den nächsten 18 Monaten auf der bisherigen Brachfläche am Urftufer investiert werden, um in drei Häusern Eigentumswohnungen sowie eine Tagespflege und Servicewohnungen anbieten zu können. Erste Erfahrungen deuten einen großen Bedarf für ein derartiges Angebot an, wie Marc Heiter, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Nordeifel, verriet.
Wohnen und Service
„Wir sind seit einer Woche in der Vermarktung unterwegs, und das erste Haus ist bereits ausverkauft“, teilte Heiter bei der kleinen Festivität mit, zu der Investoren, Projektpartner, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und Anwohner geladen waren.
Weitere Projekte
Gemeinsam mit den Projektentwicklern Hartmut Lackner und Jörg Wiskirchen hat die VR-Bank Nordeifel die Gesellschaft „Premium Wohnen“ gegründet, die nicht nur die Errichtung des Wohnkomplexes an der Nettersheimer Rosenthalstraße abwickeln will.
„Es wird nicht das einzige Bauprojekt bleiben“, versprach Heiter: „Diese Region braucht Investoren aus der Region.“ Ziel sei nicht, als Investor in einer „High-Flyer-Umgebung“ aufzutreten, die Preise aufrufen würden, „deren Bezahlbarkeit verneint werden muss“, wie er sich ausdrückte. Die Region Eifel habe viel zu bieten. (sev)
Je elf Eigentumswohnungen werden in zwei der drei Häuser entstehen, die gemeinsam das Rosenthalquartier bilden. Im dritten Haus sollen eine Tagespflege eingerichtet werden sowie 17 Servicewohnungen, in denen die Bewohner Angebote der Caritas buchen können. Auch die Tagespflege wird vom Caritasverband Eifel betrieben werden. „Hier werden bis zu zehn Arbeitsstellen in Voll- und Teilzeit eingerichtet“, sagte Geschäftsführer Rolf Schneider.
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15 Plätze für Senioren seien in der Tagespflege vorgesehen, so die Pflegedienstleiterin Elisabeth Nosbers. Damit zielt das Konzept für die Wohnanlage explizit auf die Zielgruppe der Senioren, die ihren Lebensabend in seniorengerechten und barrierefreien Wohnungen verbringen wollen. Interessant sei auch, so führte Heiter aus, dass junge Familien, die jetzt nach Nettersheim ziehen, ihre Eltern nachholen könnten, so dass diese in der Nähe und eigenständig wohnen könnten. Die Häuser werden in Holzständerbauweise errichtet. Im mehrgeschossigen Wohnungsbau sei das, so Heiter, eine Innovation in der Region. „Man kommt nicht daran vorbei, in Nettersheim Holzbau zu machen“, sagte Architekt Hans-Jürgen Mertens. Komplett barrierefrei werden die Häuser, erläuterte er. Jede der Wohnungen werde über einen Balkon oder eine Terrasse verfügen. „Es geht darum, lebenswerten Wohnraum zu schaffen und vielleicht auch Heimat“, sagte er. „Wir merken, dass der Bedarf da ist“, so Pracht. Damit die Leute sich hier erholen könnten, sei bereits im vergangenen Jahr der angrenzende Garten der einstigen Kneipp-Kuranstalt ertüchtigt worden. Vom Kloster aus werde das Bauprojekt an die Nahwärmeversorgung angeschlossen. „Dann brauchen wir auch noch weitere Standorte“, kündigte er an.