Schleiden-Vogelsang – Katrin, Meiers Kättche und wie sie alle heißen – mit einem bunten Strauß ihrer beliebtesten Hits waren die Bläck Fööss nach Vogelsang gekommen, um im Kulturkino auf ihrer Jubiläumstour Station zu machen. „50 + 2“ heißt das Motto, mit dem nach der Corona-Pause die lange Erfolgsgeschichte der Kölner Kultband gefeiert wird.
Genau zehn Jahre ist es her, als die Band zum ersten Mal nach Vogelsang kam, damals auf Einladung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Seitdem machten die „Fööss“ immer wieder Station im ehemaligen Truppenkino der Belgischer. „Von dieser Besetzung ist heute nur noch Bömmel mit dabei“, sagte Sänger Mirko Bäumer. Gus Gusovius und Erry Stoklosa haben aus gesundheitlichen Gründen auf den Auftritt verzichten müssen.
Unvergesslicher Konzertort
„Vogelsang ist etwas Besonderes. Es ist immer beeindruckend. Hier gespielt zu haben, vergisst man nicht – im Gegensatz zu manchen anderen Auftrittsorten“, so Bäumer weiter. Es sei immer wieder erstaunlich, dass, obwohl die Einfahrt und der Empfang so einen bedrückenden Eindruck machen, die Stimmung im Saal nach kurzer Zeit großartig sei.
Jedoch war der Saal nur etwas mehr als halb voll, als die Band mit ihrem Geburtstagssong „50 Johr“ das Programm eröffnete. Gleich anschließend spielte sie ihren ersten großen Hit. Mit „Drink doch ene met“ brachten die Fööss zum ersten Mal die Stimmbänder des Publikums so richtig in Bewegung.
Aus der Not eine Tugend machte Mirko Bäumer, indem er das Publikum aus den hinteren Reihen aufforderte, doch nach vorne zu kommen und dort die freien Plätze in Beschlag zu nehmen – ein Angebot, dem die Zuschauer nur zu gerne nachkamen.
Textsicheres Publikum
Im Wechsel erklangen die alten Klassiker und die neuen Songs, die alle vom äußerst textsicheren Publikum begeistert mitgesungen wurden. Das war an diesem Abend viel wert: Da der Sound nicht perfekt abgemischt war, war der Gesang oft nur schlecht verständlich.
„Wir sind alte Fööss-Fans und haben die schon als Kinder gehört“, sagte Bettina Sauer, die mit ihren Mann Ludger im Publikum saß. Mittlerweile sei es ja schon eine Mehrgenerationenband, scherzte sie. In der Besetzung haben sie die Band noch nie live gesehen. Doch wichtig war ihr ein Wohlbekannter: „Wir wollen heute noch einmal Bömmel sehen.“
Begeistert zeigte sich Kurt Lorbach aus Oberhausen. „Der Abend ist topp, die Umbesetzungen haben Schwung in die Band gebracht“, lautete sein Urteil. „Wir sind ganz begeistert“, sagte Ruth Wahner, die mit ihrer Tochter Charlotte Strucken im Publikum saß. „Die jungen Leute sind spitze“, sagte Strucken, die aus Hannover angereist war. „1985 habe ich die das letzte Mal auf einer Karnevalssitzung gesehen“, erinnerte sie sich. Die Lieder kenne sie alle auswendig, ihr Mann brauche nur ein Wort zu sagen, dann falle ihr wieder eins ein. „Das ist immer noch der Bezug zur Heimat“, freute sie sich.
Großes Erstaunen machte sich bei den Musikern nach der Pause breit, als sie in den fast leeren Saal blickten. Die meisten Zuschauer hatten glatt die Pause überzogen. Doch beim „Lange Samstag in de City“ füllten sich die Reihen flott wieder. Mit einem Feuerwerk aus klassischen Hits wie „Polterovend“ oder „Kaffeebud“ riss die Band nun die Zuschauer von den Sitzen, die gern und lauthals mitsangen und die Band auch nicht ohne Zugabe von der Bühne ließen.