71 Aussteller zeigten beim Kunsthandwerkermarkt in Olef ihre Kreationen. Das „Kinderrücken“ war ein Spaß für die kleinen Besucher.
Handwerkermarkt in OlefWas man Schönes aus Beton und Ästen machen kann
Herrliches Spätsommerwetter, ein abwechslungsreiches Angebot und das malerische Ensemble des historischen Dorfplatzes von Olef – damit waren alle Zutaten bereit, um auch den 25. Kunsthandwerkermarkt zu einer rundum gelungenen Veranstaltung zu machen. 71 Aussteller präsentierten ihre Waren und zeigten sich auch mit der Resonanz des Publikums zufrieden.
Damit hatte der Markt in diesem Jahr zum ersten Mal die Schallmauer von 70 Ausstellern durchbrochen. „Wir sind da schon mal rangekommen, aber mehr als 70 hatten wir noch nicht“, sagte Stefan Groß von der Vereinsgemeinschaft Olef: „Im vergangenen Jahr hatten wir auch einen sehr erfolgreichen Markt, nach dem viele Händler direkt gefragt haben, ob sie nicht in diesem Jahr auch kommen könnten.“ Auch jetzt seien einige Besucher auf ihn zugekommen, ob sie nicht im nächsten Jahr mit einem Stand wiederkommen könnten, um dann auch ihre Waren zu präsentieren.
Pia Benz hat Beton als Werkstoff für sich und ihre Figuren entdeckt
Einige Neuerungen hatten sich die Organisatoren bereits bei der vorigen Ausgabe einfallen lassen, die auch, da sie sich bewährt hatten, in diesem Jahr wieder zu finden waren. Dazu gehörte zum Beispiel die zentrale Essensausgabe, die die früher üblichen Wartezeiten verringert und die Aufgabe der Ehrenamtlichen erleichtert hatte. Rund 70 Helfer, schätzte Groß, seien im Einsatz.
Rund 4000 bis 5000 Besucher, so schätzte er, flanierten wieder über den Olefer Dorfplatz, um sich über die Angebote der Händler zu informieren. Vor allem Dekoartikel aus den verschiedensten Materialien hielten die Anbieter bereit: Es gab Metallenes vom Schmied, Holzartikel, die mit der Laubsäge ausgeschnitten waren, Strickwaren, Bleiverglasungen und vieles mehr.
Auf Beton als Werkstoff hat sich seit vielen Jahren Pia Benz aus Kommern verlegt. „Ich liebe den Beton, da kann man so geil kreativ mit sein“, schwärmte sie. Von glatt und fein bis rau und grob gebe es alle Varianten der Oberflächengestaltung. Als ihr Haus in Kommern saniert worden sei, sei noch Beton übrig gewesen, den sie spaßeshalber in eine Silikon-Backform gegossen habe. „Damit ging es los“, sagte sie. Mittlerweile ist nichts vor ihr sicher. Ob Strümpfe oder andere Formen: Alles, was innen hohl ist, wird von ihr als Grundlage zweckentfremdet. Und das Beste, so findet sie: „Es ist wetterfest. Höchstens Moos kann es schon mal ansetzen.“
Den einzigen Nachteil, den das Material für sie als Händlerin hatte, konnte sie beseitigen. Denn das Gewicht, das ihre Stücke auf die Waage bringen, ist bei dem großen Angebot schon erheblich. Doch während Corona habe sie sich einen gebrauchten Verkaufsanhänger besorgt, den sie während des Lockdowns mit ihrem Mann ausgebaut habe.
Vater und Sohn verarbeiten Holz aus Schleidener Wäldern zu Lampen
Eine Idee seines Vaters Peter hat Kevin Schüller aus Olef weiterentwickelt. Der hatte einige Äste zu einer Lampe umgebaut und viele positive Reaktionen darauf bekommen. Doch da der Vater sich vor allem dem Krippenbau widmet, übernahm der Sohn das Konzept. „Das ist alles elektrisch abgenommen“, betonte er. „Das Holz für die Lampen kommt aus den Schleidener Wäldern. Wir haben die Erlaubnis von den Eigentümern, Holz zu sammeln“, betonte Peter Schüller. Es mache nicht nur Spaß, die Lampen zu bauen, sondern die Kunden hätten damit auch große Freude.
Aus Sötenich waren Marianne und Markus Pussel gekommen. Sie seien erst vor drei Jahren aus Köln in die Eifel gezogen und genießen es, mit solchen Märkten auch die kleinen Orte zu entdecken. „Hier ist es total schön, wir werden einmal wiederkommen, auch ohne Markt“, versprach sie. Sie seien schließlich immer noch auf Entdeckertour in ihrer neuen Heimat.
Eigentlich waren sie zum Markt gekommen, um ihrem kleinen Sohn die Pferde zu zeigen, die hier auf jugendliche Fans warteten. Doch der hatte kurz vor der Ankunft aufgegeben und war in einen tiefen Schlaf gesunken, aus dem er erst einmal auch nicht zu wecken war.
Die beiden Kaltblüter, die dreijährige Simone und der zwölfjährige Balou, zeigten mit ihren Besitzern Felix Pfüller und Horst Finder derweil ihre Fähigkeiten im Holzrücken. Was bei den Kindern noch viel besser ankam, war das Kinderrücken. Dabei zogen die Pferde die Kinder, die sich auf ein festes, ans Geschirr gekettetes Tuch setzten, über die Wiese am Olefufer.