Schleiden/Gemünd – Die Probleme liegen im Verborgenen. Rein oberflächlich betrachtet haben sowohl das Rosenbad in Gemünd als auch das Erlebnisbad Dieffenbachtal in Schleiden die Flutkatastrophe unbeschadet überstanden. Zwar ist zurzeit ohnehin kein wirkliches Freibadwetter, doch der Grund, warum beide Schwimmbäder nicht in Betrieb sind, liegt tiefer. Bei den Schwimmanlagen sind die Technikräume durch das Hochwasser abgesoffen, Reinigungsanlage und Umwälzpumpen defekt.
Doch das soll kein Dauerzustand sein. Auch wenn die Stadt Schleiden in ihrem Terminplan zum Wiederaufbau die Inbetriebnahme erst für das Jahr 2023 avisiert hat (siehe „Ein Tippfehler“), wird es nach augenblicklichem Stand deutlich schneller gehen. Bereits zur Freibadsaison 2022, so verspricht Elmar Scholzen, Betreiber des Schleidener Bades, wird das Schwimmbad im Dieffenbachtal wieder in Betrieb sein.
Schäden am Gelände sind harmlos
„Nur im Schwimmerbecken ist ein wenig Schmutz, da wird das Wasser abgelassen und saubergemacht, dann ist das wieder in Ordnung“, sagt er. Die Schäden im Gelände seien harmlos und die Firmen bereits an der Arbeit, die Anlagen wieder instandzusetzen. „Man muss jetzt Gas geben und zeigen, dass es weitergeht“, betont er. Von der Stadt habe Funkstille geherrscht. Doch Schleiden lebe vom Tourismus, da müsse es weitergehen. „Der Tourismus wird nur gehemmt“, moniert er.
„Wir kommen mit einem blauen Auge davon“, sagt auch Marike Lotz-Colditz, Vorsitzende des Betreibervereins „Bürgerbad Gemünd“. Die Badeanlage und die Becken seien nicht betroffen. „Sonst sähe es anders aus“, stellt sie klar. Doch auch ihr Verein hat den Saisonstart 2022 als Termin zur Wiedereröffnung fest im Visier. „Wir werden viel dafür tun“, kündigt sie an.
Entschlammt mit vielen Helfenden
Die Schwimmbadtechnik ist im Rosenbad in einem Raum untergebracht, der direkt an der Urft liegt. „Der hat voll unter Wasser gestanden, wir müssen gucken, was kaputt ist“, so Lotz-Colditz. Mit Helfern und Vereinsmitgliedern sei der Raum entschlammt worden. Eine Fachfirma sei beauftragt, den Schaden zu sichten und ein Angebot zu erstellen. Mit einem mittleren fünfstelligen Betrag sei zu rechnen. Die Corona-Zeiten habe das Rosenbad recht gut überstanden. „Wir haben einen Monat später aufgemacht. Das war in Ordnung, durch unsere treuen Mitglieder ging das“, berichtet sie. Aktuell sei der Verein dabei, sich um Förderungen bei Hilfsfonds zu bewerben. Auch da sei noch nicht sicher, wie viel es da geben könne. Dabei sei der Verein eigentlich nur Pächter des Bades, Eigentümer ist die Stadt Schleiden.
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„Allerdings habe man mit der Stadt noch keine konkreten Gespräche geführt. Dafür hat Lotz-Colditz Verständnis: Die Stadt habe mit den Schäden bei Kindergärten und Schulen augenblicklich andere Sorgen. Doch die Wiederinbetriebnahme des Rosenbads sei ein wichtiges Signal. „Gemünd ohne Schwimmbad – das geht gar nicht“, betont sie.