AboAbonnieren

Nach zwei JahrenGenehmigung zum Wiederaufbau des Hotels Eifelkern in Schleiden liegt vor

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf das Hotel Eifelkern an der Monschauer Straße in Schleiden.

Soll zu einem Haus mit vier Sternen aufgewertet werden: das Hotel Eifelkern an der Monschauer Straße in Schleiden.

Die Baugenehmigung liegt vor. Jetzt muss für das Hotel Eifelkern in Schleiden ein Betreiber gefunden und die Finanzierung gesichert werden.

„Wir hoffen auf eine inoffizielle Eröffnung im Dezember oder Januar 2023“, hatte Michael Kuffler, Eigentümer des Hotels Eifelkern in Schleiden, noch Mitte 2022 hoffnungsvoll verkündet. Da wusste er aber noch nicht, dass es allein zwei Jahre dauern würde, bis die Baugenehmigung vorliegt. Das ist nun der Fall. „Jetzt brauchen wir noch einen Betreiber und eine Finanzierung. Dann kann es losgehen“, erklärte Kuffler. Die Investitionssumme liegt nach seinen Angaben bei rund 20 Millionen Euro.

Seit 2017 ist das Hotel im Besitz der Bamac GmbH in Mutterstadt bei Ludwigshafen, deren Geschäftsführer Michael Kuffler ist. Zum Jahreswechsel 2021/22 hatte die Bamac GmbH den Betrieb des Hotels mit allen Mitarbeitern übernommen.

Deutsche Treuhand-Gesellschaft hatte im Gebäude ein Fortbildungszentrum

In dem Gebäude hatte die Deutsche Treuhand-Gesellschaft, die heutige KPMG, 1972 ein Fortbildungszentrum mit dem Namen „Fachzentrum Eifelkern“ eröffnet. Zwischen 1991 und 1995 wurde das Gebäude umgebaut und ein Neubau errichtet. Weiter umfangreiche Renovierungsmaßnahmen gab es in den Jahren 2005 bis 2013. Im Mai 2013 wurde der Name in Tagungshotel Eifelkern geändert.

Zwei Fachwerkhäuser am Markt, die zum Hotel gehören.

Die alten Fachwerkhäuser mit dem früheren Ratskeller (r.) gehören zu den prägenden Gebäuden am Schleidener Markt.

Bei der Flut im Juli 2021 war das komplette Erdgeschoss der weitläufigen Anlage überschwemmt worden. Die betroffenen Räume in den verschiedenen Bauteilen mussten komplett entkernt werden. Seitdem ruhen die Arbeiten. Zum Glück war das Hotel gegen die Flutschäden versichert gewesen.

Großzügiger Spa-Bereich und Weinbar sind geplant

Im Mai 2022 hatten Kuffler und die Hoteldirektorin Jessica Mösch Pläne für die Sanierung und Umgestaltung des Hotels vorgestellt. Sie sehen vor, dass die Zimmer größer werden und deren Zahl von 119 auf rund 80 reduziert wird. In einem ehemaligen Tagungsraum im Obergeschoss des Nebengebäudes sollen „Eifelsuiten“ eingerichtet werden. Zwei Tagungsräume sollen aber künftig auch weiterhin verfügbar sein.

Außerdem sind in der Planung ein großzügiger Spa-Bereich mit Wellnessangeboten sowie eine Gastronomie mit einem Gartenrestaurant und eine Weinbar mit Vinothek vorgesehen. Die Lobby soll mit einem Anbau und einer großzügigen Glasfront erweitert werden.

Mit Geothermie soll Hotel in Schleiden geheizt und gekühlt werden

Geplant ist ferner, den Hotelkomplex mit einer Geothermieanlage zu heizen und zu kühlen. „Probebohrungen haben bereits stattgefunden. Wir werden bis in eine Tiefe von rund 150 Metern gehen müssen“, sagte Kuffler. Den Strom soll eine Photovoltaikanlage liefern.

Blick auf den Eingang zur Rezeption.

An der Rezeption des Hotelkomplexes hat seit Jahren keiner mehr eingecheckt. Es wird auch noch einige Zeit dauern, bis Gäste begrüßt werden.

Der Fokus des Hotels Eifelkern soll künftig nicht mehr auf Tagungen, sondern auf Urlauber gelegt werden, die die Eifel als touristische Destination entdeckt haben. Das Hotel wird von einem Drei- auf ein Vier-Sterne-Niveau gebracht.

Arbeiten im Haus Tannenhof direkt an der Olef haben begonnen

Im Haus Tannenhof, das direkt an der Olef liegt und auch schwer von der Flut betroffen war, sollen Hotelzimmer und Ferienappartements eingerichtet werden. „Dort haben die Arbeiten bereits begonnen. Bis Ende des Jahres soll die Maßnahme abgeschlossen sein“, so der Geschäftsführer. Die Zimmer sollen dann im ersten Quartal 2025 wieder auf dem Markt sein.

„In der vergangenen Woche haben wir den letzten Teil der Baugenehmigung für den Hotelkomplex erhalten“, sagte Kuffler. Der Antrag habe verschiedene Bauteile beinhaltet und sei sehr komplex. Auch deshalb habe es zwei Jahre gedauert, bis alle Genehmigungen vorgelegen hätten.

Es ist manchmal mühsam, aber man muss immer dranbleiben, um voranzukommen.
Michael Kuffler

„Das liegt aber nicht an den Verwaltungen, mit denen wir gut zusammenarbeiten, sondern an der Bürokratie. Zahlreiche Gutachten und Nachweise sind nötig“, meinte Kuffler. Dass ein Verfahren so lange dauere, sei mittlerweile leider keine Seltenheit mehr.

Hinzu komme, dass im Bestand gebaut werde, bei Themen wie Brand- und Schallschutz aber aktuelle Vorgaben und Grenzwerte eingehalten werden müssten. „Es ist manchmal mühsam, aber man muss immer dranbleiben, um voranzukommen.“

Wem künftig der Komplex gehören wird, ist laut Kuffler noch offen: „Alles von einem Verkauf über eine Teilbeteiligung bis hin zu der Lösung, dass es komplett in unserem Besitz bleibt, ist möglich.“

Im Immobiliensektor sei die Lage aktuell schwierig: „Das liegt an den gestiegenen Baukosten und Zinsen.“ Dass das Vorhaben in Schleiden aber nicht realisiert werde, sei „sehr unwahrscheinlich“.