„Das ist für uns ein Meilenstein“Neues Glasfasernetz für das Krankenhaus Schleiden
Schleiden – Manchmal, so berichtete Dr. Gerald Vey, habe er schon einige Minuten warten müssen, bis Patientendaten hochgeladen waren. „Deshalb haben wir auf den Visiten teilweise Ausdrucke mitgenommen“, sagte der Ärztliche Direktor des Schleidener St.-Antonius-Krankenhauses. Das wird bald nicht mehr nötig sein, denn am Donnerstagmorgen begannen die Arbeiten für den Anschluss des Krankenhauses an das Glasfasernetz. Dafür muss eine 600 Meter lange Leitung verlegt werden. Ende November soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Zu dem symbolischen Spatenstich wollte auch NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart kommen. Doch er sagte kurzfristig wegen eines anderen Termins ab.
Glasfasernetz bis zu 100-mal schneller
Die vergleichsweise sehr langsame Übertragungsgeschwindigkeit von 5 bis 10 Megabit pro Sekunde habe beim Personal und bei den Patienten für Unmut gesorgt, teilte Jennifer Grundtner, Leiterin der Unternehmenskommunikation des Krankenhauses mit. Mit dem Glasfaseranschluss stünden künftig bis zu 1000 Mbit/s zur Verfügung. „Das ist für uns ein Meilenstein“, freute sich Geschäftsführer Thorsten Schütze. „In der vierten Corona-Welle brauchen wir funktionierende Krankenhäuser.“ Viele digitale Arbeitsprozesse seien mittlerweile an das Internet gebunden, und da sei das Krankenhaus häufig an seine technischen Grenzen gestoßen. Umso mehr freue er sich, nun endliche eine schnelle Leitung zu bekommen.
Landrat Markus Ramers erinnerte daran, dass seit 2018 im Rahmen des kreisweiten Breitband-Förderprojektes knapp 6000 Anschlüsse verlegt worden seien. „Dank eines Sonderförderprogramms wird nun auch bislang unterversorgten Krankenhäusern ein gigabitfähiger Anschluss zur Verfügung gestellt. Davon profitieren neben dem Schleidener Krankenhaus auch das Geriatrische Zentrum in Zülpich, die Klinik St. Martin in Stotzheim und das Hospiz der Stiftung Marien-Hospital in Euskirchen“, sagte Ramers. Der Ausbau werde mit 260 000 Euro von Bund und Land gefördert. Die Kommunen müssen einen Eigenanteil von zehn Prozent übernehmen. „Ein modernes Krankenhaus braucht eine schnelle Datenverbindung“, betonte der Landrat. Es gehe bei dem Projekt auch darum, Perspektiven für den ländlichen Raum zu schaffen.
„Das Schleidener Krankenhaus ist extrem wichtig für die Region.“
Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings hob hervor: „Das Schleidener Krankenhaus ist extrem wichtig für die Region. Das hat auch die Flut noch einmal gezeigt.“ Er habe als Patient bei einer Untersuchung in dem Krankenhaus selbst einmal auf seine Daten warten müssen. Das sei schon nervig gewesen.
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Der Konzernbevollmächtigte der Telekom, Dr. Frank Schmidt, lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Kreis und verwies darauf, dass im Rahmen des Breitbandausbaus auch alle 76 Schulen Glasfaseranschlüsse bekommen. „Der Breitbandausbau ist auch ein Signal, dass die Digitalisierung trotz des Wiederaufbaus nach der Flut weitergeht“, so Schmidt.