Die Glaskonstruktion am Eingang zum Besucherzentrum in Vogelsang ist undicht und muss saniert werden. Bei Regen müssen die Eimer aufgestellt werden.
Eimer bei Regen aufgestelltForum Vogelsang muss wegen undichtem Glasdach saniert werden
Manche Einheimischen und Touristen, die in den vergangenen Wochen und Monaten die Ausstellungen im Forum Vogelsang besuchten, waren überrascht, als sie den Eingangsbereich betraten. Dort waren an zahlreichen Stellen Eimer aufgestellt worden, um Wasser aufzufangen, das durch die Glasdecke tropfte.
„Bei Niederschlägen haben wir immer wieder Probleme, weil die Glaskonstruktion undicht ist“, berichtet Vogelsang-ip-Geschäftsführer Thomas Kreyes auf Nachfrage dieser Zeitung. Die Konstruktion aus Glas und Stahl werde nun vorübergehend mit einer Folie abgedeckt, bis der Schaden endgültig behoben werden könne.
Wer für den Mangel verantwortlich sei und ob man noch Regressansprüche stellen könne, müsse geprüft werden, so Kreyes: „Die Probleme sind noch Nachwehen aus der Umbauphase." In der Zeit sei mehrfach umgeplant worden, weil die Bausubstanz schlechter als erwartet war.
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Decke und Dachstühle im Forum-Vogelsang waren marode
Decke, Stützen und Dachstühle mussten erneuert werden, weil sie marode waren. Das führte zu Verzögerungen. Heute sei es schwierig zu ermitteln, wer die Mängel letztlich zu verantworten habe. „Das ist alles sehr lange her, und deshalb sind die Abläufe nur noch schwer zu rekonstruieren“, sagte der Geschäftsführer.
Hinzu komme, dass es zwischenzeitlich auch Insolvenzen von Firmen gegeben habe. Mit den Umbauarbeiten zum Ausstellungs- und Besucherzentrum war 2012 begonnen worden. 35 Millionen Euro waren für den Bau des Forums veranschlagt. 2014 sollte es eröffnet werden.
Projekt in Vogelsang wurde acht Millionen Euro teurer als geplant
Weil es während der Arbeiten immer wieder die bereits geschilderten Probleme gab, konnten die Kosten- und Zeitpläne nicht eingehalten werden. Das Projekt wurde am Ende mit 43,2 Millionen Euro mehr als acht Millionen Euro teurer als geplant.
Am geplanten Eröffnungstermin 2014 konnte erst das Richtfest gefeiert werden. Erst zwei Jahre später wurden das NS-Dokumentationszentrum und die Nationalpark-Ausstellung eröffnet. „In den Jahren danach wurden schon Mängel beseitigt“, so Kreyes.
Probleme mit dem Glasdach gibt es schon länger
Die Liste sei aber noch nicht komplett abgearbeitet. Die Schwierigkeiten mit dem Glasdach seien verstärkt seit dem vergangenen Jahr aufgetreten. „Wir hatten deshalb auch schon im Frühjahr eine Fachfirma vor Ort“, berichtet der Geschäftsführer.
Ein Gutachter habe sich den Schaden ebenfalls im vergangenen Jahr angesehen. „Das Problem sind die Fugen der Glas- und Stahlkonstruktion. Sie sind an einigen Stellen undicht. Dort tritt dann das Wasser ein.“
Die Schadstellen könnten aber nicht so einfach mit einem Fugenmittel aus dem Baumarkt behoben werden. Deshalb habe man in Absprache mit den Gesellschaftern, dem Landschaftsverband Rheinland und dem Kreis Euskirchen entschieden, den Bereich erst einmal mit einer Folie abzudecken. „Für die Arbeiten soll in den nächsten Tagen ein Gerüst aufgestellt werden“, so Kreyes.
Erst im März sollen dann die schadhaften Fugen erneuert und die Glasplatten ausgetauscht werden. Das ist wegen der Witterung aktuell nicht möglich.