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Schulsozialarbeit im Kreis EuskirchenUkraine-Krieg beschäftigt auch die Schüler

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Schulsozialarbeiterin Larisa Bergen (l.) erläutert in der Grundschule Weststadt Details ihrer Arbeit.

Kreis Euskirchen – Die Themen, die Schulsozialarbeiterin Larisa Bergen und ihre bald 30 Kolleginnen und Kollegen im Kreis Euskirchen bearbeiten müssen, werden nicht weniger: „Es liegt in der Natur der Sache, dass sich aktuelle gesellschaftliche Probleme in unserer Arbeit widerspiegeln“, erläutert Bergen.

Ukraine-Krieg ist Thema

So verwundert es nicht, dass neben Corona und den Folgen der Hochwasserkatastrophe aktuell auch der Krieg in der Ukraine in ihrer Arbeit zunehmend Raum einnimmt. „Das wird sich sicher noch verstärken, wenn Kinder aus dem Kriegsgebiet unsere Schulen besuchen“, prognostiziert Landrat Markus Ramers.

Zusammen mit Jugendamtsleiter Benedikt Hörter, Svenja Pommer-Schmitt, die in der Kreisverwaltung die Schulsozialarbeit in den Grundschulen koordiniert, und Teamleiterin Martina Hilger-Mommer besuchte Ramers die Grundschule in der Euskirchener Weststadt, um über den geplanten Ausbau der Schulsozialarbeit zu informieren.

„Das Angebot wird gebraucht“, betonte Ramers. Er zeigte sich erfreut darüber, dass im Jugendhilfeausschuss unlängst ein Ausbau der Schulsozialarbeit auf den Weg gebracht werden konnte. Wenn der Kreistag im April zustimmt, sollen noch einmal 7,25 Stellen hinzukommen.

Zustimmung der Politik ist wichtig

Schulsozialarbeit sei ein Thema, über dessen Finanzierung mit den Städten und Gemeinden nicht erst lange diskutiert werden müsse, so der Verwaltungschef: „Wir gehen mit diesem Angebot dahin, wo die Kinder sind und wo die Probleme auftauchen.“ Die Zustimmung der Politik sei jedoch wichtig, um das Thema langfristig und unabhängig von Landeszuschüssen im Kreis umsetzen zu können.

Zahlen und Fakten

Im Jahr 2018 wurde die Schulsozialarbeit, die vorher bei den einzelnen Städten und Gemeinden angesiedelt war, bei der Kreisverwaltung Euskirchen gebündelt. „So wurde auch der Austausch innerhalb des Teams vereinfacht“, so Teamleiterin Martina Hilger-Mommer.

Der geplante Ausbau der Schulsozialarbeit um 7,25 weitere Planstellen führt ab dem Jahr 2023 im Kreis-Haushalt zu Mehrausgaben von rund 440.000 Euro pro Jahr. Insgesamt steigen die Aufwendungen damit auf einen Betrag von rund 1,2 Mio. Euro. Das Land NRW bezuschusst das Projekt mit rund 382.000 Euro. (thw)

Dass die Arbeit allen Mitgliedern der Schulfamilie zugute komme, davon ist auch Thomas Hecker, Leiter der Grundschule Weststadt in Euskirchen überzeugt: „Die Schulsozialarbeit ist ein niedrigschwelliges Angebot für Kinder, Eltern und Kollegium und ergänzt die schulische Arbeit vor Ort ganz ausgezeichnet.“

Neben der Beratung von Kindern und Eltern und dem sozialen Lernen im Klassenverband sei daher auch die enge Zusammenarbeit mit weiteren Hilfsangeboten außerhalb der Schule wichtig: Hier könne die Schulsozialarbeit eine wichtige Vermittler-Stellung einnehmen.

Bislang sind Schulsozialarbeiter an 26 Grund- und 13 weiterführenden Schulen im Kreis tätig. Nach dem geplanten Ausbau sollen dann alle 31 staatlichen Grundschulen ins Programm aufgenommen werden. Jugendamtsleiter Benedikt Hörter verwies darauf, dass Schulsozialarbeiter auch an den Förderschulen im Kreis eingesetzt seien. Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Inklusion.

Feste Ansprechpartner

Gerade die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig es sei, einen festen Ansprechpartner vor Ort in den Schulen zu haben, betonte Schulleiter Hecker. Schulsozialarbeiterin Larisa Bergen ist daher meist schon eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn auf dem Schulhof anzutreffen. „Mitunter finden erste Gespräche bereits am Schultor statt, wenn Eltern ihre Kinder zur Schule bringen“, berichtet Bergen.

Auch in ihrem Büro sei die Tür für Schüler immer offen. „Meine Arbeit funktioniert in beide Richtungen: Eltern und Schüler können mit ihren Fragen und Problemen zu mir kommen, aber natürlich auch die Mitglieder des Kollegiums“, so Bergen weiter. Im Mittelpunkt stehe die Vertraulichkeit. „Ich unterliege der Schweigepflicht. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt“, betont sie.

Neben den bereits erwähnten aktuellen Themen gebe es in ihrer Arbeit aber auch „Klassiker“, die in allen Jahrgängen immer wieder auftauchen: „Medienkompetenz und Mobbing in sozialen Netzwerken – das betrifft eigentlich alle Schüler“, hat Bergen festgestellt.

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Auch die Streitschlichtung nach Rangeleien auf dem Pausenhof und gewaltfreie Kommunikation sind Themen, die regelmäßig in der Schulsozialarbeit auftauchen. Durch die Präsenz in den Schulen sei es auch einfacher, präventiv tätig zu werden, betont Hilger-Mommer. Dies habe sich zum Beispiel nach der Flutkatastrophe gezeigt, wo schnell Gesprächsangebote gemacht werden konnten.