Euskirchen – Die Sporthalle des städtischen Gymnasiums Marienschule in Euskirchen ist vom Hochwasser im Juli 2021 derart stark beschädigt worden, dass nach Angaben des Ersten Beigeordneten Alfred Jaax eine Generalsanierung unumgänglich ist. Die Stadtverwaltung geht momentan davon aus, dass die Halle der Schule und den Vereinen, die dort trainieren und Wettkämpfe austragen, erst 2024 wieder zur Verfügung steht.
Als Übergangslösung erhält das Gymnasium bald eine Traglufthalle. „Wir haben uns mit der Marienschule in dieser dringenden Angelegenheit kurzgeschlossen. Für sie ist das die schnellste Lösung“, sagte Jaax. Derartige Konstruktionen werden häufig von Tennisvereinen angeschafft, die damit ihre Außenplätze auch im Winter nutzen können. Die Traglufthalle für die Marienschule soll nach der Planung der Stadt auf dem oberen Teil des Schulhofs platziert werden und nach den Osterferien betriebsbereit sein, wie Jaax auf Anfrage erklärte.
Stützende Drahtseile
Die Stadt wird die Halle, ein gebrauchtes Exemplar, von der Firma Hupfauer in Kissing bei Augsburg erwerben. Das Bauwerk besteht im Wesentlichen aus einer PVC-Membrane, die von einem Drahtseilnetz gestützt wird. „Die PVC-Folie breiten wir vor dem Aufbau auf dem Boden aus. Darüber legen wir das Drahtseilgeflecht. Es wird mit rundum in den Untergrund geschlagenen Pflöcken fixiert“, erläutert Wolfgang Sadler, Projektingenieur der Hupfauer Traglufthallenbau GmbH, das Funktionsprinzip.
Ein ständig laufendes Gebläse erzeugt unter der Membrane einen leichten Überdruck, der sie gegen das Drahtnetz drückt. So entsteht eine stützenfreie Halle. Am Boden wird die Folie nach innen eingeschlagen und mit Sandsäcken beschwert, um die Halle abzudichten. Sadler weiter: „Bei Bedarf wird sie mit warmer Gebläseluft versorgt.“
29 mal 20 Meter groß
Die Traglufthalle misst ungefähr 29 mal 20 Meter und ist etwa 7 Meter hoch. Sie ist damit deutlich kleiner als die Dreifachhalle. Die Hauptsache ist aber, dass die Marienschule bald wieder Sportunterricht abhalten kann, ohne zeitaufwendig auf andere Standorte ausweichen zu müssen. „Jetzt prüfen wir noch, welchen Boden wir in der Halle verlegen“, sagte Dezernent Jaax. Zum Kaufpreis der Halle wollte er noch keine Angaben machen.
Offen ist, ob die Stadt die Sportstätte auch Vereinen überlässt. Jaax: „Das hängt davon ab, ob eine solche Nutzung mit den schulischen Belangen in Einklang zu bringen ist.“