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Mit TagespflegeBesonderes Bauprojekt in Euskirchen am Keltenring – 38 Stadtpark-Wohnungen

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt die Visualisierung des Bauprojekts am Keltenring. Zu sehen ist ein viergeschossiges Gebäude.

Das Unternehmen G&S baut in Euskirchen 38 Wohnungen, die an die Tagespflege der Caritas angeschlossen sind.

Der Investor kooperiert mit der Euskirchener Caritas. Sie wird in dem Gebäude in Innenstadtnähe alte Menschen betreuen.

„Wir führen hier keine Mars-Mission durch, sondern bauen Wohnungen“, sagte Jörg Wiskirchen, Geschäftsführer der G&S Wohnbau GmbH. Natürlich seien es herausfordernde Zeiten für den Immobilienmarkt und Bausektor, aber es seien auch keine unmöglichen Zeiten.

38 Wohnungen mit einer Fläche von je 40 bis 71 Quadratmeter realisiert das Euskirchener Unternehmen am sogenannten Stadtpark am Keltenring, wo früher eine Schule stand und seit einem Jahr eine Kita am Start ist. Das Besondere: Die Caritas ist in das Projekt eingestiegen und wird im Erdgeschoss eine Tagespflege betreiben.

Euskirchen: Caritas steigt in Bauprojekt mit Tagespflege ein

„Das Schöne an diesem Angebot ist, dass die Tagesgäste werktags in der Zeit von 8 bis 17 Uhr in der Einrichtung der Caritas versorgt werden, die übrige Zeit aber im eigenen häuslichen Bereich wohnen bleiben können. Das soziale Umfeld bleibt erhalten, eine stationäre Unterbringung wird vermieden, hinausgezögert oder verkürzt“, sagte Martin Jost, Vorstandsvorsitzender der Caritas Euskirchen, beim obligatorischen Spatenstich.

Der war allerdings wirklich nicht mehr als ein symbolischer Akt, denn die Bauarbeiten für das Projekt, das Ende 2025 abgeschlossen sein soll, haben bereits begonnen. Die Bodenplatte liegt bereits, und das Gebäude nimmt erste Formen an.

Hoher Erholungswert und gute Anbindung an die Innenstadt

„Das Wohnprojekt hat den Namen aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Erftaue, die im Internet gerne als Stadtpark verortet wird“, erklärte Wiskirchen: „Viel grüner mitten in der Stadt geht es kaum. Die Badewelt und das Stadtzentrum sind fußläufig erreichbar, durch die Nähe zur Erftaue und zum Veybachpark ist ein sehr hoher Naherholungswert gegeben.“

Etwa 50 Prozent der 38 Wohneinheiten seien bereits reserviert oder gar verkauft. Dass auch die verbleibenden 50 Prozent recht schnell vergriffen sein werden, daran hat Wiskirchen keinen Zweifel. Interessant seien die Wohnungen auch mit Blick aufs Alter. „Wer jetzt noch in einem Einfamilienhaus zurechtkommt, wird das vielleicht in ein paar Jahren nicht mehr. Es ist womöglich auch eine Investition in die Zukunft“, so der Immobilienexperte.

Das Bild zeigt Vertreter der Stadt, der Caritas und des Bauherrn mit einem Spaten in der Hand.

Am Freitag (23. August) fand der obligatorische Spatenstich für das Bauvorhaben in Euskirchen statt.

Für Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt ist es das schon jetzt, in der Gegenwart. „Wir brauchen in Euskirchen derartige Angebote. Sie runden die Palette in der Kreisstadt weiter ab“, sagte der Verwaltungschef.

Klaus Voussem sagte als Vorsitzender des städtischen Ausschusses für Umwelt und Planung stellvertretend für die anderen anwesenden Vertreter der Parteien: „Hier wird gegen den Trend gebaut. Das ist ein wichtiges Zeichen.“

Bauprojekt: Moderne Technik auch bei der Barrierefreiheit berücksichtigt

Bauherr Wiskirchen strich die technischen Vorzüge des Projektes heraus – auch mit Blick auf die Barrierefreiheit. So werde es zwei Aufzüge geben, die alle Bereiche des Gebäudes verbinden. „Wenn einer ausfallen würde, ist dennoch keiner auf das Treppenhaus angewiesen“, erklärte er.

Mit einer energieeffizienten Erdwärmeversorgung, Photovoltaikanlagen auf allen Flachdächern, Wärmedämmung und der Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) setze das Projekt Maßstäbe in der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, sagte Wiskirchen. Es sei eine der ersten Wohnimmobilien in Euskirchen, die durch die DGNB zertifiziert sei.

Caritas-Chef Jost hob hervor, dass durch die künftige Tagespflege ein weiterer Grundstein für die älter werdende Gesellschaft in Euskirchen gelegt werde. „Der zunehmende Arbeitskräftemangel stellt den gesamten Pflegebereich schon jetzt vor große Herausforderungen. In Kombination mit der ambulanten Pflege sieht der Caritasverband Euskirchen hier ein zukunftsorientiertes und tragfähiges Versorgungsangebot“, so Jost: „Mit der Schaffung neuer Betreuungsplätze am Keltenring wird dem steigenden Bedarf Rechnung getragen.“