Mehr als 130 Besucher lockte der erste Comedy-Abend ins Brauhaus nach Kreuzweingarten. Wiederholung ist nicht ausgeschlossen.
Brauhaus-ComedyVolles Haus bei der kulturellen Premiere in Kreuzweingarten
Johannes Bernd Moers war an seinem ersten Comedy-Abend im Saal der Gaststätte „Zum alten Brauhaus“ in Kreuzweingarten zu Tränen gerührt. Ständig holte er Klappstühle nach, um die wachsende Zahl der Besucher zu versorgen. Am Ende waren es mehr als 130 Zuschauer.
Die Idee zum Abend unter dem Titel „Brüskes Laach Ovend – die Brauhaus Comedy“ entstand bei einer zufälligen Begegnung mit Christoph Brüske. Der hat seit 2004 in Bonn-Niederkassel den „Laach Ovend“ etabliert, zu dem er wechselnde Comedians einlädt. Brüske selbst moderiert und singt bei diesen Veranstaltungen. Als der Entertainer von der Wiedereröffnung der Gastronomie in Kreuzweingarten erfuhr, beschloss man, es auch dort mal mit Comedy zu versuchen.
Euskirchen: Handwerker Peters mit ernsten Tönen zwischen viel Witz
Als jetzt so viel Interesse aus der Bevölkerung an der Veranstaltung kam, war Moers – und das kommt nach eigenen Angaben selten vor – fast sprachlos: „Mit so viel Zuspruch hätte ich nicht gerechnet.“ Christoph Brüske hatte mit seinen beiden Gastcomedians das richtige Gespür bewiesen. Kai Kramosta, der als Handwerker Peters einen festen Platz im Kölner Karneval hat, suchte gleich zu Beginn im Publikum nach Handwerkern. Bäcker und Metzger meldeten sich und wurden zum Anlass für pointierte Scherze.
Als sich ein Polizist als Handwerker präsentieren wollte, kratzte Peters sich am Kopf. „Das ist mir neu, dass Polizisten Handwerker sind.“ Das Gelächter ist groß. Die Witze hatten zum Teil aber auch etwas Ernstes, als er etwa darlegte, warum es nicht gut sei, dass das Handwerk sterbe und alle jungen Leute nur noch studieren wollten. Wenn er dann die sinkende Geburtenrate in Deutschland mit dem Fehlen von Handwerkern in Beziehung setzt, wurde es wieder lustig: „Es werden immer weniger Kinder geboren? Es kommen ja auch immer weniger Handwerker ins Haus!“
Comedian Ralf Senkel hat einen posttraumatischen Zustand
Ralf Senkel war der zweite Künstler an diesem Abend. Auch das ist ein Künstlername. Senkel war auf andere Weise komisch. Er präsentierte sich als Heimerzheimer Arbeitsloser. Völlig tiefenentspannt saß er auf einem Stuhl. „Ich habe Rücken“, erklärte er. Dass er keine Lust zum Arbeiten hat, glaubt man ihm sofort. Er amüsiert sich darüber, dass die Leute ihm „Stoffwechselprobleme“ attestieren, weil er immer dieselben Klamotten trägt.
In epischer Breite ließ er sich über die Post aus, die ihn frühmorgens um 11.30 Uhr wecke, „weil sie dummerweise gemerkt hat, dass unter seiner Klingel immer jemand zu erreichen ist“. Seinen Zustand beschrieb er entsprechend als „posttraumatisch“.
Zuschauerin Bettina Seidel fasste den Abend so zusammen: „Es war hervorragend. Ich bin angenehm überrascht.“ Ariane Dünnwald, die durch ein Essen in der Gaststätte auf die Veranstaltung aufmerksam geworden war, überlegte, ob sie ihren Mitarbeitern aus dem Friseursalon so einen Abend spendieren soll: „Ich bin echt begeistert.“
Sabine Krumbach war erstmalig in einer Comedy-Veranstaltung. Zur Frage, ob sie sich vorstellen könnte, noch mal an so einem Abend teilzunehmen, sagt sie ohne zu zögern: „Ja sicher!“ Die Gelegenheit dazu soll im März 2025 bestehen. Für dann haben Moers und Brüske die Fortsetzung des Abends ins Visier genommen.