Die Halle von 1885 steht unter Denkmalschutz und erzählt die Geschichte der Industrialisierung der Region.
EuskirchenHistorischer preußischer Lokschuppen soll saniert werden
Der historische preußische Lokschuppen aus dem Jahr 1885 in der Oststraße in Euskirchen soll erhalten werden. Die Deutsche Bahn als Eigentümerin, die Stadt Euskirchen als Untere Denkmalbehörde und der Verein zur Erhaltung historischer Lokomotiven (VzEhL) haben ein Agreement für die zukünftige Zusammenarbeit getroffen.
Das teilte CDU-Landtagsmitglied Klaus Voussem nun in einer Pressemitteilung mit. Er habe nach eigenen Angaben die Zusammenarbeit initiiert. „Der Lokschuppen ist ein einzigartiges Denkmal und erzählt die Geschichte der Industrialisierung in unserer Region. Sein Erhalt ist nicht nur ein Gewinn für Euskirchen, sondern auch ein Beitrag zur Bewahrung unseres kulturellen Erbes“, wird Voussem in der Pressemitteilung zitiert.
In der Euskirchener Halle wurden Dampfloks mit Kohle beladen
Der Lokschuppen ist aus dem Jahr 1885 und denkmalgeschützt. In Schuss gehalten wird er vom VzEhL. Mit dem Einsatz von Dieseltriebwagen wurde die Lokhalle, in der einst Dampflokomotiven mit Kohle beladen oder repariert wurden, ihrem Schicksal überlassen. „Als wir die Halle 2005 das erste Mal betreten haben, war sie in einem sehr schlechten Zustand“, erinnerte sich der damalige Vereinsvorsitzende Matthias Lenz im Gespräch mit dieser Zeitung. Viele Glasscheiben seien zerstört worden und die Tauben hätten die Halle als Quartier genutzt.
Wie viele Arbeitsstunden in die Aufräum- und Sanierungsarbeiten geflossen seien, weiß Matthias Lenz nicht. „Wir haben die Weichen für die Zukunft gestellt, aber es wartet noch viel Arbeit auf uns“, sagte der ehemalige Vereinsvorsitzende.
Das Besondere in Euskirchen: eine historische Diesel-Lok. Sie war tatsächlich eine Zeit lang in der Region im Einsatz. Vom 10. Juni 2001 bis zum 31. März 2008 fuhr sie zwischen Köln und Trier. In dieser Zeit hat die Lokomotive ihre Farbe geändert.
In den Unterlagen des Vereins ist dokumentiert, dass sie vom 20. April 1994 bis zum 27. Mai 2002 orient-rot lackiert war, bevor sie ab dann in der Farbe „verkehrs-rot“ durch die Eifel fuhr.
Die Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Bahn AG, der Stadt Euskirchen und dem Verein VzEhL wird von allen Beteiligten als positives Signal für die Zukunft des Gebäudes gewertet. „Es freut uns als Eisenbahnverein sehr, dass die Deutsche Bahn AG unsere Ziele unterstützt, Eisenbahn in der Region weiterhin erlebbar zu machen und vor allem Kinder und Jugendliche – unseren Nachwuchs - wieder für Eisenbahn zu begeistern“, wird Andreas Schütz, heutiger Vorsitzender des Vereins, in der Pressemitteilung von Klaus Voussem zitiert.
Die Untere Denkmalbehörde begleitet alle Arbeiten, um eine denkmalgerechte und nachhaltige Sanierung der Halle zu gewährleisten. Darüber hinaus wird sich die Euskirchenerin Emily Prast, Studierende der TH-Köln, Fakultät für Architektur, Studiengang Denkmalpflege, in ihrer Masterarbeit mit dem Thema „Sinnvolle Nutzung des denkmalgeschützten Lokschuppens“ in diesem Jahr beschäftigen.
Die nächsten Schritte sehen laut Klaus Voussem die Erstellung eines Sanierungskonzepts sowie die Klärung der Finanzierung vor. Hierbei wird auch die Landespolitik einbezogen, um mögliche Denkmalschutz-Fördermittel zu prüfen.