Palmersheims Sitzungspräsident Clas Kohlheyer übt Kritik an der zunehmenden Bürokratie im Karneval. Showtanzgruppen enttäuschen nicht.
Emotionale LiederPalmersheimer Showtanzgruppen bringen Publikum zum Staunen
![Das Bild zeigt einige Nachwuchstänzerinnen während der Sitzung in Palmersheim.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/09/4a9a0187-0aa6-4ea7-a3ff-71a13f095d71.jpeg?q=75&q=70&rect=0,240,2304,1296&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=29315196c8e518c467aa5f290ed6e65e)
Schwerpunkt des Bühnenprogramms in Palmersheim waren erneut die Tanzgruppen mit rund 150 Tänzerinnen.
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In Palmersheim werde der Karneval nicht nur auf der Bühne, mit einem aufwendigen Unterhaltungsprogramm, sondern auch davor, inmitten der Zuschauerinnen und Zuschauer, mit Leben gefüllt, betonte der Vorsitzende der KG, Clas Kohlheyer: „Das ganze Dorf liebt den Karneval.“
Entsprechend ausgelassen feierten die Karnevalsfreunde wieder ihre Kostümsitzung, bei der erneut der Tanz eine gewichtige Rolle spielte. „Wenn wir uns schon darüber freuen dürfen, die Palm-Beach-Girls im Ort zu haben, und auch der vereinseigene Nachwuchs ständig mit eigenen Gruppen nachrückt, wollen wir das natürlich ausnutzen“, so Kohlheyer.
Palmersheim: Showtanzgruppen erfüllen jegliche Hoffnungen
Mit farbenfrohen Outfits und aufwendigen Choreografien erfüllten die Tänzerinnen erneut alle Hoffnungen. „Ich habe schon oft genug gesehen, zu welchen Leistungen die Mädels fähig sind, und trotzdem lasse ich mich immer wieder gerne aufs Neue von den Hebefiguren überraschen“, lobte Sitzungsbesucherin Lena.
Deutlich ruhiger, aber nicht weniger emotional wurde am Samstag Sänger Piwi Schmitz in den Reihen der Karnevalisten willkommen geheißen. Der Palmersheimer, der sich selbst an der Mundharmonika begleitete, weckte mit seinen selbst geschriebenen Liedern über das Dorfgeschehen melancholische Gefühle bei vielen Anwesenden.
![Das Bild zeigt den Sänger während der Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/09/0e51c74f-2f7e-4220-884c-6585f0304449.jpeg?q=75&q=70&rect=350,318,1904,1071&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=44ff7b8c92f3901f64cc9cefb22d0794)
Texte direkt aus dem Herzen Palmersheims präsentierte Sänger Piwi Schmitz während der Karnevalssitzung.
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Arm in Arm schunkelte das Publikum in Erinnerung an die vielen fröhlichen Ereignisse der vergangenen Jahre und gedachte bei Titeln wie „Jung, ich han Heimweh“ auch den Verstorbenen dieser Zeit. „Bei so einer Sitzung kann es schnell auch mal laut und ein wenig chaotisch zugehen, aber sobald Piwi anfängt zu singen, sind alle plötzlich wieder ganz still“, schwärmte Lena. „Wir sind ein Karnevalsverein, der sich gerne selbst als positiv chaotisch beschreibt, aber dennoch an den alten Traditionen des Karnevals festhält“, berichtete Clas Kohlheyer angesichts dieses bunten Programms.
Während bei Heim- und Auswärtsspielen gerne auf ein einheitliches Ornat verzichtet werde, stünde das Brauchtum im Verlaufe einer Session dennoch stets im Mittelpunkt. Ein Brauchtum, dass der KG-Vorsitzende jedoch gefährdet sieht. „Leider erstickt die Tradition mehr und mehr in Bürokratie“, betonte Clas Kohlheyer. Ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem sei zwar nicht nur nachvollziehbar, sondern auch zwingend erforderlich, die Vorgaben müssten für einen Verein jedoch auch erfüllbar bleiben.
„Wenn man sich vor einer Sitzung erst einmal durch 40 DIN-A4-Seiten-Papierkram wühlen muss, um zum Beispiel Fragen über die Besonderheiten unserer Toiletten zu beantworten, bleibt nicht mehr viel Kapazität für die eigentliche Organisation“, so der Sitzungspräsident. Dass dies den Palmersheimern dennoch erneut gelungen ist, ließ sich an der ausgelassenen Stimmung der Besucher ablesen, die aller Bürokratie zum Trotz ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm genießen durften.