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Sicherheitstage in EuskirchenAuch am Donnerstag auf Pedelec-Simulator Reaktionen testen

Lesezeit 3 Minuten
Alexej Loch sitzt auch einem Fahrrad und schaut auf den Bildschirm, neben ihm steht Jörg Meyer.

Alexej Loch probiert den Pedelec-Simualtor aus, Polizeihauptkommissar Jörg Meyer erklärt die Funktionen.

Polizei und ADAC wollen das Radfahren in Euskirchen sicherer machen. An einem Simulator kann man gefährliche Situationen durchspielen.

Eben und schnurgerade – der Radweg verlockt dazu, mal ein bisschen mehr in die Pedale zu treten. Das Baufahrzeug am Straßenrand stellt ja kein Hindernis dar. Wer rechnet schon damit, dass plötzlich der Greifarm von der Ladefläche Richtung Radweg ausschwenkt. Der Griff zur Bremse kommt zu spät. Wie gut, dass diese Radtour nur eine Simulation ist, sonst wären sich Baggerschaufel und Kopf unsanft begegnet.

Polizeihauptkommissar Jörg Meyer schaut ein bisschen besorgt auf die recht lange Reaktionszeit, die der Bildschirm vor dem Pedelec-Simulator anzeigt. Doch die eigentliche Ursache für den fiktiven Zusammenprall ist eine andere, einfachere: Die Radfahrerin war in einer unübersichtlichen Situation einfach zu schnell unterwegs.

Am Donnerstag wird für die Kinder in Euskirchen ein Parcours aufgebaut

Der Simulator ist eine der Stationen, mit der die Polizei am Mittwoch und Donnerstag in den Räumen des ADAC am Eifelring für mehr Sicherheit beim Radfahren wirbt. Es gibt reichlich Informationsmaterial und vor allem Beratung durch die Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizeibehörde.

Anke Weber hält eine Grafik in die Kamera, neben ihr sind Informationsbroschüren zu sehen.

Polizeihauptkommissarin Anke Weber wirbt dafür, beim Radfahren einen Helm zutragen.

Eine Hand am Fahrradlenker, ums Handgelenk trägt die Frau ein neonfarbenes,. reflektierendes Band.

Kleines Teil mit großer Wirkung: Das reflektierende Armband sorgt dafür, dass das Handzeichen des Radfahrers auch in der Dämmerung gut zu sehen ist.

Am Donnerstag wird auf dem Parkplatz zudem ein kleiner Parcours für Kinder bis zu acht Jahren aufgebaut. Die müssen ihr eigenes Fahrrad mitbringen und natürlich einen Helm tragen. Polizeihauptkommissarin Anke Weber hat eine Statistik zur Hand, laut der zwar die meisten Kinder ihren Kopf schützen, die Bereitschaft Helm zu tragen aber abnimmt, je älter die Radfahrer werden. Tatsächlich seien es besonders häufig Radfahrerinnen, die um ihre Frisur fürchteten.

VR-Brille zeigt Unfälle aus mehreren Perspektiven

Alexej Loch war eigentlich beim ADAC, um seinen Urlaub vorzubereiten. Doch am Pedelec-Simulator kann er nicht vorbeigehen. Der 35-Jährige erzählt, dass er gern mit Frau und Kind mit dem Rad unterwegs ist. Ihm passiert auch am Simulator kein Unfall, er ist umsichtig unterwegs. Und doch sagt er hinterher: „Ich habe gemerkt, wie schnell es brenzlig werden kann, wenn man mit dem Pedelec unterwegs ist.“ Er finde es gut, dass man auf diese Weise für die Gefahren sensibilisiert werde.

Spannend ist auch die Erfahrung, Unfallsituationen mit der VR-Brille zu erleben. In der virtuellen Realität ist man dann gewissermaßen live dabei, erlebt gefährliche Situationen und sogar Unfälle mit – erst aus der Sicht des Radfahrers, dann aus der des anderen Verkehrsteilnehmers, beispielsweise eines Lastwagenfahrers.

Pedelecs seien mittlerweile ein wichtiges Thema für das Präventionsteam, berichtet Julia Braun. Vor allem viele ältere Menschen seien mit dem motorisierten Fahrrad unterwegs. Und genau für diese Zielgruppe gibt es Schulungen, bei denen auch Seniorinnen und Senioren das sichere Fahren – und Auf- und Absteigen – üben können.

Am Samstag, 28. September, gibt es eine Aktion „Fit mit dem Pedelec“, bei dem der Kreissportbund federführend ist. Während man dazu ein eigenes Fahrrad braucht, gibt es am Dienstag, 23. Juli, und Mittwoch, 31. Juli, die Gelegenheit, mit einem Leih-Pedelec zu üben. Veranstalter ist in diesem Fall der Verein „Senioren in Euskirchen“.