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StadtentwicklungRenaturierung der Erft in Euskirchen hat begonnen

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Die Erft soll sich künftig deutlich natürlicher ihren Weg durch den Erftpark zwischen Erftbastei und der Straße Am Marienpütz bahnen. 1,6 Millionen Euro kostet die Maßnahme.

Euskirchen – Noch fließt die Erft gerade durch den Erftpark. Zwischen der Kölner Straße und der Straße Am Marienpütz gibt es lediglich zwei langgezogene Kehren, die diese Bezeichnung eigentlich nicht verdient haben. Noch. Denn der Erftverband und die Stadt Euskirchen werden die Erft zwischen der Fußgängerbrücke am Wasserspielplatz und der Brücke an den Tennisplätzen des PSV Euskirchen auf einer Länge von etwa 1,6 Kilometern renaturieren. Die Kosten beziffert der Erftverband mit etwa 1,6 Millionen Euro.

„Der Euskirchener Erftpark wird sich in diesem Jahr komplett verändern“, sagt Jürgen Nonn vom Grünflächenamt der Stadt Euskirchen: „Es ist leicht zu erkennen, dass dort derzeit kein natürlicher Lauf der Erft vorliegt.“ Das soll sich in den kommenden Monaten ändern: So wird nach aktueller Planung, die Erft künftig unmittelbar hinter dem Wasserspielplatz eine 90-Grad-Kurve in Richtung Badewelt machen und sich fortan bis zur Brücke am Schlachthof schlängeln. Im Bereich der Erftbastei soll eine weitere Brücke errichtet werden. Im Vorfeld der Baumaßnahme wird laut Nonn noch mal der Kampfmittelräumdienst zu Sondierungsarbeiten anrücken. Anfang November war an der Erftbastei bereits ein Blindgänger erfolgreich entschärft worden.

So wie am Sonntag sah die Allee am Montag schon nicht mehr aus.

Auch zwischen der Erftstraße und dem Spielplatz wird sich der Verlauf der Erft deutlich verändern und vor allem im Bereich des Spielplatzes deutlich kurviger. Entsprechend wird laut Nonn die Hundewiese von der „Schäl Sick“ auf die andere Seite der Erft verlegt – dort ist noch der Rodelhügel. Der Spielplatz rückt etwas näher an den Keltenring heran. Die Spielgeräte sollen im Bereich der Trauerweide ihre neue Heimat findet.

Ziel der Maßnahme sei es, die Erft im Erftpark in ein strukturreiches Gewässer mit möglichst hohem Entwicklungspotenzial umzugestalten, sagt Tim Nolden von der Pressestelle der Stadt Euskirchen. Um einen natürlichen Verlauf herzustellen, müssen laut Nonn Hecken, Bäume und Sträucher weichen, die Teil der Allee sind sowie rechts und links der Erft stehen. Die Fällarbeiten haben am Montagnachmittag bei leichtem Schneetreiben begonnen. „Wir greifen in die Natur ein. Das haben wir aber auch in der Vergangenheit schon tun müssen, weil immer mal wieder ein Baum krank war. Insgesamt wird das Areal deutlich aufgewertet“, so Nonn.

88 Bäume werden gefällt

Insgesamt müssen laut Stadtverwaltung etwa 88 Bäume unterschiedlichster Größe, 110 laufende Meter Hecken und 2330 Quadratmeter Sträucher gekappt und geräumt werden. Zum Erhalt möglichst vieler Bäume sei, so Nolden, bei der Planung der Gewässerführung jeder Baum begutachtet worden, um möglichst viele Bäume zu erhalten. „Im Rahmen der Renaturierung werden die Vorgaben aus dem landschaftspflegerischen Begleitplan berücksichtigt und umgesetzt. So werden im neuen Gewässerverlauf zur Gestaltung eines Auencharakters mindestens 41 gewässertypische Bäume oder Großsträucher gepflanzt“, teilt der Mitarbeiter der Pressestelle mit.

Die Fällarbeiten in der Erftaue haben begonnen. Zahlreiche Bäume entlang der Allee werden fachmännisch entnommen.

Diese dienten auch der Beschattung des Gewässers und fungierten als zukünftige Totholzspender und Biotopgehölze. Ergänzt werden die Auen-Anpflanzungen durch Pflanzungen von Parkbäumen sowie Gehölze und Sträucher. So werde ein gleichwertiger Ausgleich der wegfallenden Gehölzstruktur erzielt.

Hochwasserschutz bleibt

Dabei soll der Hochwasserschutz der angrenzenden Bebauungen nicht verschlechtert werden, berichtet die Stadt. Weitere Ziele seien die Verbesserung der Gewässer-Umland-Beziehung, eine Aufwertung des Parks und eine gesteigerte Wertschätzung strukturreicher Gewässer seitens der Bevölkerung.

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Im Zuge der Renaturierung werden Bereiche an die künftige Nutzung angepasst. Nach Angaben der Stadt trifft das besonders auf den Abschnitt beim Erfttreff zu. In diesem Bereich soll die Erft in das Schulungsprogramm des Grünen Klassenzimmers eingebunden werden. „Durch die Integration der Gewässergestaltung in das Bildungsangebot des Grünen Klassenzimmers wird das Bewusstsein für die Notwendigkeit strukturell gesunder Gewässer für unsere Umwelt schon von klein auf gestärkt“, so Nolden.

Arbeiten dauern bis in den Herbst

Jürgen Nonn, Mitarbeiter des Grünflächenamts, spricht davon, dass die Renaturierung im Herbst abgeschlossen sei. „Wenn die Maßnahme beendet ist, wird der Park grüner und naturnäher sein“, sagt er. Bis dahin werde es Einschränkungen geben. Aber Nonn ist sich sicher, dass „die Euskirchener das aushalten und sich auf das Ergebnis freuen“.