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Vandalismus in SchwammenauelUnbekannte hinterlassen eine Spur der Verwüstung

Lesezeit 3 Minuten

Blinde Zerstörungswut: Susanne Caspari an der zerborstenen Fensterscheibe ihres Restaurants.

Heimbach-Schwammenauel – In der Nacht auf den 1. Mai haben unbekannte Täter die Anlagen auf dem Damm in Schwammenauel verwüstet. Angefangen vom Toilettenhaus an der Bushaltestelle über den Parkplatz bis hin zum Restaurant „Seeblick am Pegel“ – hier reiht sich eine Sachbeschädigung an die andere. Zudem gab es einen Einbruch und darüber hinaus eine versuchte Brandstiftung. Doch es gibt Hoffnung darauf, die Täter ermitteln zu können.

Die Geschehnisse nachvollziehen zu können, ist für die Betroffenen nicht allzu schwer. Denn die Taten sind von der Videoüberwachung aufgezeichnet worden. „Als Erstes haben sie die Schranke von der Parkplatzanlage abgebrochen und sind damit zum Toilettenhaus an der Bushaltestelle gegangen“, sagt Martin Conzelmann von der Rurseeschifffahrt. Dort sei es den Tätern gelungen, Gehwegplatten aus dem Boden zu reißen und damit sämtliche Scheiben an dem Häuschen zu zertrümmern.

Im Rückgabeschacht des Kassenautomats wurde versucht, Feuer zu legen.

Anschließend haben die Randalierer die Einfahrtanlagen demoliert und deren Schranken abmontiert, bevor sie sich die Bezahlautomaten des Parkplatzes vornahmen. Hier beschädigten sie die Displays und versuchten, mit Papier im Geldrückgabeschacht Feuer zu legen. Danach widmeten sie sich dem Restaurant.

Auf dem Weg dorthin entfernten die Täter einen Kanaldeckel von seinem angestammten Platz. Den Schacht ließen sie offen. Mit einem Poller, der an der Bushaltestelle abgebrochen wurde, schlugen die Täter an der Rückseite des Restaurants ein Fenster ein und drangen in das Gebäude ein.

Mobiliar in Burg Kommern zerstört

Am späten Abend des Maifeiertags gegen 23.25 Uhr erhielt die Polizei eine Meldung über Personen, die sich unberechtigt auf dem Gelände der Burg Kommern aufhielten. Mehrere Zeugen hatten lautes Grölen und Klirren von Scheiben wahrgenommen. Bei Eintreffen der ersten Polizisten flüchteten mehrere Jugendliche in unterschiedliche Richtungen. Im Gebäude entdeckten die Beamten zerstörtes Mobiliar und zerschlagene Einrichtung.

Im Rahmen der Fahndung konnten zwei 17-Jährige aus dem Bereich Kommern angetroffen werden. Einer der Jugendlichen wurde aufgrund von Schnittverletzungen ins Krankenhaus gebracht, der andere wurde in Gewahrsam genommen. Laut Polizei leisteten beide Widerstand. Ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Widerstand wurde eingeleitet. (gz)

Noch am Samstagabend bemerkte Susanne Caspari die Zerstörung und war fassungslos über das, was sie vorfand. Nicht nur alles zerstört hatten sie. Auch einen Einbruch hatte Caspari zu beklagen. „Die Täter haben etwa 30 Euro und eine Flasche Sekt mitgenommen“, sagt sie.

Wohl von der geringen Beute enttäuscht, richteten die Eindringlinge noch mehr Unheil an und verteilten im ganzen Gebäude Spülmittel auf dem Boden, auch auf den Theken und Maschinen. „Sogar in die Schubladen haben sie Spülmittel gekippt“, sagt Caspari.

Im Toilettenhaus an der Bushaltestelle wurden die Glasscheiben mit Gehwegplatten eingeschlagen.

Noch sei es nicht richtig möglich gewesen, alles aufzuräumen. „Der Betrieb ging ja weiter, und ich bin alleine“, so Caspari. Zurzeit sei es schwer genug. „Es kommen ja kaum Leute, weil bei mir im Umkreis von 50 Metern nicht verzehrt werden darf. Mir wurde von der Stadt Heimbach gesagt: Entweder auf der anderen Straßenseite oder im See“, berichtet sie.

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Da die Täter Spuren hinterlassen haben und auch auf Video festgehalten wurden, besteht eine große Chance, dass sie schnell ermittelt werden können. „Wir haben 500 Euro als Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt“, sagt Martin Conzelmann. Erste anonyme Hinweise auf die Randalierer habe es schon gegeben, verriet er.