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Verkauf in der RegionHellenthaler produziert Desinfektionsmittel

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Stellen nun Desinfektionsmittel her: Hans Linden und seine Ehefrau Gisela.

Hellenthal – Damit hat Hans Linden nicht gerechnet. Der Geschäftsführer des gleichnamigen Hellenthaler Chemie-Betriebs hat in den sozialen Medien vermeldet, dass bei ihm eine in diesen Tagen begehrte Ware ab sofort erhältlich ist: Handdesinfektionsmittel. Jetzt höre das Telefon praktisch nicht mehr auf zu klingeln. „Hier brennt der Baum. Die Leute stehen sogar vor der Tür, um das Mittel zu bekommen.“

Linden führt den Betrieb mit Ehefrau Gisela. Eigentlich hat sich das Unternehmen auf andere Produkte spezialisiert: Polierpasten und -pulver, Haushalts- und Industriereiniger. Warum nun flüssiges Desinfektionsmittel? „Durch das Corona-Problem herrscht gerade Mangel“, so Linden. Vor zwei Wochen habe der Betrieb mit der Herstellung begonnen, schildert er. Dass es so schnell gelungen sei, ein Mittel zu entwickeln, sei vor allem Diplomchemiker Christian Nürnberger aus Taucha zu verdanken. „Die Herstellung ist für uns ein Riesenaufwand. Das machen wir nur, weil es momentan eine Notsituation ist“, sagt Linden.

Samstags Werkverkauf

Die Firma wolle sich auch nicht an dem Verkauf bereichern, sondern das Desinfektionsmittel „zu einem akzeptablen Preis“ anbieten. Genaue Zahlen will der Inhaber nicht nennen, vergleichbare Präparate kosteten jedoch den doppelten bis dreifachen Preis. Eine Genehmigung vom Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) liege für das Mittel bereits vor. Somit darf es offiziell verkauft werden. Seine Zielgruppe sind in erster Linie die Stellen, an denen Desinfektionsmittel im Arbeitsalltag benötigt werden: Krankenhäuser, Ärzte, Apotheken, Alten- und Pflegeheime. Diese können das Präparat kartonweise bei Linden ordern.

Nur eine Flasche pro Person

„Es kann nicht sein, dass Praxen schließen müssen, weil Desinfektionsmittel fehlen“, befindet der Hellenthaler. Für Privatleute soll samstags zwischen 10 und 14 Uhr ein Verkauf am Werk stattfinden. Wer allerdings darauf hofft, einen Vorrat anlegen zu können, wird enttäuscht. Linden: „Wir geben eine Flasche pro Person ab. Es wird keine Hamsterkäufe geben.“ Ganz wichtig ist dem Geschäftsführer auch, dass sein Produkt erst einmal hier in der Region verteilt wird. „Wir hatten die Anfrage einer Firma aus Süddeutschland, die wollte 3000 Flaschen kaufen“, so Linden: „Wir wollen aber regional beliefern.“

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1000 Flaschen könne der Zehn-Personen-Betrieb pro Tag herstellen, erläutert er. Das liege daran, dass aufgrund des Alkoholgehalts die Produktion nicht vollautomatisch ablaufen könne. Deshalb arbeitet das Unternehmen schon an einem Ersatzprodukt, das ohne Alkohol auskommt. „Aber genauso wirksam ist“, versichert Linden.

Trotz des neuen Verkaufsschlagers rechnet er damit, dass sich die Corona-Krise in seinem Unternehmen bemerkbar machen wird: „Wir gehen davon aus, dass das in den nächsten Monaten kommen wird. Aber wir haben Rücklagen und es wird vielleicht Kurzarbeit geben.“ Und: „Kündigungen wird es aber keine geben.“

Institutionen, die Desinfektionsmittel benötigen, können sich telefonisch unter 02482/ 1398 bei Hans Linden melden.