Der Regionalverband Düren im Bund Deutscher Karneval feierte sein Jubiläum in Zülpich mit 1500 Besuchern und besonderen Momenten.
RVD-JubiläumZapfenstreich der Karnevalisten in Zülpich sorgt für Gänsehaut-Momente
Alle Aufmerksamkeit richtete Kommandant Jürgen Hoscheid auf den karnevalistischen Zapfenstreich, Ablenkungen jeder Art wurden ausgeblendet. „Sobald wir uns in Bewegung gesetzt hatten, war ich wie im Tunnel“, berichtete der Vollblut-Karnevalist: „So ein Ereignis ist für uns alle etwas ganz Besonderes. Wir waren schon ein wenig kribbelig. Als es dann losging, war die Nervosität verflogen.“ Ähnlich erging es auch den mehr als 150 Musikern der Zülpicher Karnevalsvereine, die an dem Festzug zum 66-jährigen Bestehen des Regionalverbandes Düren im Bund Deutscher Karneval Aufstellung bezogen hatten.
Im Flüsterton wurden letzte Gespräche geführt, bevor das Kommando zum Aufbruch ertönte. An beiden Seiten von Fackelträgern flankiert, marschierte der Tross auf die wartende Menschenmenge im Wallgraben zu. Rund 1500 Zuschauer hatten sich dort versammelt, um keine Sekunde dieses Schauspiels zu verpassen. Unzählige Handys wurden in die Luft gereckt, um das Geschehen in Zülpich auf Video festzuhalten. „Ich hatte gar keine genauen Vorstellungen, wie so ein Zapfenstreich abläuft, aber die ganze Stimmung ist wirklich atemberaubend“, staunte Werner Müller: „Jede Bewegung wirkt tausendfach geübt.“
In Zülpich hat man sich eineinhalb Jahre auf Zapfenstreich vorbereitet
Tatsächlich gingen dem Zapfenstreich eineinhalb Jahre Vorbereitung voraus, wie Simon Deuster, Vizepräsident der Prinzengarde Zülpich, erklärte. „Die Organisation mit allen Beteiligten war schon sehr zeitaufwendig, bis das Programm in allen Einzelheiten so stand. Seit gut sechs Monaten liefen dann auch die Proben der einzelnen Musikvereine.“
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Mit dem Präsidenten der Prinzengarde, Horst Wachendorf, sowie dem Vizepräsidenten des Regionalverbandes, Dieter Vogel, sei in detaillierter Kleinstarbeit ein für alle Beteiligten bislang einmaliges Event entstanden, so Hoscheid: „Uns war es besonders wichtig, die Grundstruktur eines Zapfenstreiches beizubehalten. Lediglich die Musikstücke wurden dem karnevalistischen Thema angepasst.“
Der Einsatz hat sich gelohnt Es war ein für alle Beteiligten lohnender Einsatz, wie auch Dieter Vogel bestätigte: „Wir sind hier in Zülpich ganz großartig willkommen geheißen worden. Es war unser Ziel, den Fokus am heutigen Tag auch wieder mehr auf das zu richten, was hier in Zülpich Jahr für Jahr für dieses Brauchtum geleistet wird, und das wurde sehr gut aufgenommen.“
Am Ende gab es einen ganz besonderen Gänsehautmoment, so Vogel: „Der gesamte Zapfenstreich war wirklich einmalig. Als dann aber die Zülpicher Stadthymne gespielt wurde und alle 1500 Gäste mit eingestimmt haben, ist mir regelrecht das Herz aufgegangen. Ich habe jetzt noch Gänsehaut und weiß, dass es sehr vielen hier genauso ging.“
Beim Zapfenstreich gab's Musik der Bläck Fööss und von Udo Jürgens
Das Musikprogramm mit Titeln wie „En unserem Veedel“ von den Bläck Fööss bis hin zu Udo Jürgens' „Mit 66 Jahren“ regte schon früh zu Applaus an. Doch Dieter Vogel mahnte da zur Ruhe. „Man hat richtig gemerkt, wie alle bei der Sache waren, und es freut mich, dass viele auch gerne geklatscht hätten. Aber der Ablauf des Zapfenstreichs ist auch da sehr genau.“ Umso mehr wurden die Darbietungen nach dem Abmarsch der Musiker bejubelt.
Sogar so ausgelassen, dass Dieter Vogel, von der Begeisterung mitgerissen, einen Ausblick auf das nächste karnevalistische Jubiläum zum 77. Jahrestag des RVD wagte: „In elf Jahren treffen wir uns dann alle wieder hier an gleicher Stelle und wiederholen diesen großartigen Abend.“ Ein Vorschlag, den die 1500 Zuschauer sofort unterstützten und der auch beim anschließenden Bühnenprogramm mit Musik von Bands wie Raderdoll, den Paveiern und auch Sänger Timo Schwarzendahl für viel Gesprächsstoff sorgte.
„Die Vorbereitungen waren schon viel Arbeit, aber nach so einem Erfolg freut man sich natürlich über dieses Lob, und wir sind sehr gerne bereit, den RVD in elf Jahren hier wieder zu begrüßen“, sagte Hoscheid. Ob er noch mal als Kommandant antreten wolle? „Wenn sich niemand findet, mache ich das gerne. Aber auch im Karneval ist es wichtig, die Leidenschaft für dieses Brauchtum weiterzugeben und die nächste Generation mit dieser Begeisterung anzustecken.“