Nachrichten vom Verdacht auf Mittelfußbruch sind im Fußball stets Anlass zu größter Sorge. Und es besteht Bedarf nach schnellstmöglicher Aufklärung. Im Fall von Piero Hincapié hat Bayer 04 Leverkusen dafür gesorgt. Am Wochenende hatte sich der Ecuadorianer in Südamerika beim Test gegen Bolivien verletzt. Am Dienstagabend war er bereits in Deutschland operiert. Nach dem Eingriff von Dr. Andre Morawe in der Kölner Orthparc Klinik stand fest: Der 21-jährige hatte sich einen Bruch des fünften Mittelfußknochens zugezogen. Und nicht, wie sein Verband verbreitet hatte, eine „Teilfraktur“.

„Aufgabe ist hochspannend“

Thomas Eichin übernimmt neue Rolle bei Bayer 04 Leverkusen

Merken

Einerseits ist das ärgerlich, andererseits haben alle Klarheit. Die Ausfallzeit für den Innenverteidiger, der auch auf der linken Seite spielen kann, wird auf „zehn bis zwölf Wochen“ taxiert. Ein Blick auf den Terminplan legt nahe, dass Piero Hincapie mindestens sieben Pflichtspiele ausfallen würde. Erleichternd kommt hier hinzu, dass Hincapié für seine Rote Karte gegen Mönchengladbach mit einer Drei-Spiele-Sperre belegt wurde, die noch die ersten beiden Bundesliga-Partien der kommenden Saison betrifft. Bis die Spielfitness hergestellt und die Form zurück ist, wird es allerdings eher Oktober werden.

Da in der Innenverteidigung der Abgang von Jonathan Tah (Ausstiegsklausel bei 18 Millionen Euro) droht, scheint auch unabhängig von Hincpié weitere Verstärkung gefragt. Dazu passen Meldungen, dass Bayer 04 wie auch Eintracht Frankfurt um den durch Abstieg von Leeds United ablösefrei gewordenen Defensivspieler Robin Koch buhlt. Der achtmalige Nationalspieler mit geschätztem Marktwert von 18 Millionen Euro ist sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar.

Bei Patrik Schick gibt es ermutigende Signale, aber keine Sicherheit

Hier kann ein Kader nicht genug Alternativen haben. Zwar wird weiterhin fest mit dem Zugang des Arsenal-Kapitäns Granit Xhaka (30) gerechnet. Und Weltmeister Exequiel Palacios (Vertrag bis 2025) steht nicht auf der Verkaufsliste. Aber Stammspieler Robert Andrich fällt bis in die Vorbereitung hinein mit dem Mittelfußbruch aus, den er sich im Mai im Hinspiel des Europa-League-Halbfinales bei der AS Rom zugezogen hatte.

Doch damit nicht genug der medizinischen Ungewissheit. Auch bei Mittelstürmer Patrik Schick ist nicht gesichert, dass er nach einem ganzen Jahr mit harten Adduktorenproblemen im Sommer einfach wieder der Stürmer wird, der 2021/22 für Bayer 24 Tore in der Liga erzielt hat. Geschäftsführer Simon Rolfes sprach zuletzt von „ermutigenden Signalen“, doch Sicherheit wird man erst im August haben.