Leichlingen – Das Jahr geht bald zu Ende, der erste richtige Frost ist da: Genau der richtige Zeitpunkt, um schnell noch paar Bäume in die Erde zu bekommen. Die letzten von ihnen hat der städtische Bauhof in dieser Woche gepflanzt. Die Initiative Future for Leichlingen hat Spendengelder gesammelt: von anderen Organisationen, aber auch über Händler wie den Betreibern des Unverpacktladens und Privatpersonen wie einer Familie, die sich für eine Weihnachtsaktion zusammengetan hat.
Die Blutpflaume, die an der Kirchstraße schräg gegenüber der Grundschule am Dienstag in die Erde gesetzt worden ist, wurde beispielsweise vom Ehepaar Willi und Birgitt Färber gesponsert. „Die Blutpflaume blüht wunderschön rosa“, schwärmt Andreas Pöppel, Leiter des Bauhofs. Er sieht die Art als Ergänzung zur Nelkenkirsche, in Kombination mit anderen Sorten soll der Baum mit seinen dunklen Blättern ein farbliches Wechselspiel präsentieren.
Bauhof kämpft mit Personalproblemen
22 Bäume wurden auf Initiative von Future for Leichlingen seit 2019 gepflanzt. Gerne würden sie mehr machen, doch die Kapazität des Bauhofs ist begrenzt. Die Mitarbeitenden sind vor allem nach dem Hochwasser ausgelastet. Und so ein Baum brauche ja auch Pflege, knapp sechs bis sieben Jahre sogar sehr intensiv, erklärt Pöppel. „Das Personal fehlt an allen Ecken und Enden“, bedauert er.
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Ein weiterer Schnurbaum soll noch am selben Tag am Wupperufer An der Wupper 6 gepflanzt werden. Er gehört, wenn man so will, den Kundinnen und Kunden des Unverpacktladens. Die Betreiber haben eine Sammeldose aufgestellt, in knapp einem Dreivierteljahr kamen die 500 Euro zusammen. Der Unverpacktladen hat nach dem Hochwasser Unterschlupf im Café Büchel gefunden. Ende Februar, Anfang März hofft Betreiber Andreas Neumann, wieder in die alten Räumlichkeiten an der Marktstraße zurückziehen zu können.
Areal für Hochzeitsbäume
Ideen für die Zukunft hat Future for Leichlingen viele. Ruth Wehner könnte sich ein Areal vorstellen, wo man beispielsweise Hochzeits- oder Trauerbäume pflanzen könnte. Ein geeignetes Gebiet ist allerdings noch nicht in Sicht.
Viele, die sich für mehr Bäume und damit mehr Schatten in der Stadt engagieren, wohnen seit Jahrzehnten in Leichlingen. „Früher gab es hier unheimlich viele Bäume“, erinnert sich Ruth Wehner zurück. Immerhin hat die vorweihnachtliche Aktion geholfen, am Johannisberg, am Germaniabad, an der Kirchstraße nebst Grundschule und an der Wupper dem alten Leichlingen wieder etwas näher zu sein.