Hochwassergefahr in LeichlingenFurcht vor neuer Flut löste Ängste aus
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Die Wupper am Sonntagmittag am Wipperkotten, hoch aber nicht zu hoch.
Copyright: Ralf Krieger
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Leichlingen – Heftige Sturmböen, Dauerregen und steigende Pegel in Wupper und Bächen teils über die ersten Warnstufen hinaus hielten die Bevölkerung am Sonntag in Spannung und Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft. Aber die befürchteten Überschwemmungen durch tagelangen Starkregen gab es nicht. Die Wupper strömt kräftig, aber sie trat nicht über die Ufer.
Feuerwehr kontrollierte die Ufer
Die Freiwillige Feuerwehr Leichlingen kontrollierte aufgrund der gemeldeten Wetterlage im gesamten Stadtgebiet vorsichtshalber die Lage und stand nach eigenen Angaben mit Verwaltung und Wupperverband in engem Kontakt. Es wurden aber keine Hilfseinsätze bekannt. Am Nachmittag musste ein auf die Moltkestraße gestürzter Baum beseitigt werden.
Das Schwemmgut im Baum zeigt an: Der Pegel der Dhünn bleibt am Sonntag weit von den Hochwasserständen im Juli 2021 entfernt.
Copyright: Ralf Krieger
Besonders die im Juli von der Flut betroffen gewesenen Menschen atmeten am frühen Abend auf, als die Niederschläge nachließen. Das für Sonntag angekündigte starke Regengebiet verlief nach der Bilanz des NRW-Umweltamtes etwas nördlicher als ursprünglich vorhergesagt.
Am Freitagabend aber hatten die Warnungen des Wupperverbandes viele Bürgerinnen und Bürger sehr beunruhigt und voller Schrecken an die traumatischen Erlebnisse aus der Hochwassernacht vom 15. Juli denken lassen. Denn der Wupperverband hatte die Städte Leichlingen, Leverkusen und Solingen davor gewarnt, dass es im Laufe des Sonntags bei starkem Dauerregen und Sturm zu Überschwemmungen an Bächen und Wupper kommen könne. „Aufgrund der Wetterlage wird es zu erhöhten Abflüssen in der Wupper und den Nebengewässern kommen“, hieß es in den alarmierenden Mitteilungen für das Verbandsgebiet: „Überschwemmungen in Teilbereichen, insbesondere an den Nebengewässern, sind nicht ausgeschlossen.“ Anwohner wurden aufgefordert, die Situation im Blick zu behalten: „Anlieger an der Wupper und den Nebenbächen sollen besonders vorsichtig sein und auf ihre Sicherheit achten. Kellerräume oder tiefergelegene Bereiche wie Unterführungen sollen im Falle eines Hochwassers nicht betreten werden.“
Sofort ging in Leichlingen und Opladen wieder die Angst vor Überflutungen um. Der Wupperverband aktivierte seinen Bereitschaftsdienst. Für Hilfseinsätze bei Überflutungen ist er unter der Rufnummer 0202 / 5830 erreichbar. Für akute Notfälle wurde auf die Notrufnummer 112 von Rettungsdiensten und Feuerwehr hingewiesen.
Neue Krisen-Hotline 02175/992333
Die Stadt Leichlingen hat am Samstag ihre angekündigte Krisen-Hotline freigeschaltet, die bei extremen Wetterlagen über Warnungen, Gefahrensituationen und Einsätze informiert und wo man Auskünfte des Wupperverbandes zu Prognosen und Pegeln bekommen kann. Das Telefon ist bei der Freiwilligen Feuerwehr stationiert und hat die Nummer 02175 / 99 23 33.
In den Talsperren, hieß es aber zur Beruhigung, sei diesmal genügend Stauraum frei: „Wir werden die Abgabe aus den Talsperren vorsorglich erhöhen, um zusätzlichen Puffer für die Regenmengen zu schaffen“, kündigte der Verband an. Zur Erinnerung: Bei der Flut im Juli 2021 war die überlaufende Wuppertalsperre mitverantwortlich dafür, dass das Leichlinger und Opladener Stadtgebiet massiv überschwemmt wurde.