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Dicker Band voller ZügeKurt Kaiß bringt neues Heft zur Eisenbahngeschichte heraus

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Eisenbahnhistoriker und Autor Kurt Kaiß.

Leichlingen – Die Bezeichnung „Heft“ ist deutlich untertrieben für die Bücher, die der Leichlinger Eisenbahn-Historiker Kurt Kaiß im Privatverlag herausgibt. „Heft 8“, der jetzt erschienene jüngste Band der verdienstvollen Reihe „Rheinisch-Bergische Eisenbahngeschichte“, hat 183 Seiten und über 200 Abbildungen.

Auf 183 Seiten gibt es über 200 Abbildungen.

Damit ist er sogar der dickste der Sammlung geworden, in der unter anderem schon dem Balkanexpress, der Müngstener Brücke und dem Bahnbetriebswerk Opladen Denkmäler gesetzt worden sind. Er verfolgt Gleise, Geschichte und Geschichten der das Oberbergische durchkreuzenden einstigen Bahnlinie von Lennep über Hückeswagen und Wipperfürth bis nach Marienheide.

Der letzte Band einer detailreichen Reihe

Die achte soll laut Kaiß die letzte Publikation dieses arbeitsintensiven Formats sein. Man mag es ihm kaum glauben angesichts der Begeisterung, die der pensionierte Lehrer für die Bahngeschichte hat. Aber dass die jahrelange Recherchearbeit in Archiven, seine mit wissenschaftlicher Akribie betriebene Detailgenauigkeit und die mit gewissenhaften Quellenbelegen fundierten Texte außerordentliche Mühe und Zeitaufwand bedeuten, erkennt man an seinen Büchern sofort.

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Für die Wipperfürther Bahn hat sich Kaiß mit den Co-Autoren Thomas Kugel aus Hückeswagen und Michael Peplies aus Solingen zusammengetan. Gespickt mit unzähligen Fotos und Plänen von Empfangsgebäuden, Bahnsteigen und Baustellen, Dampfloks, Gleisanlagen und Triebwagen, Zeitungskiosken und Wartesälen ist das Buch eine Fundgrube nicht nur für Bahnhistoriker sondern für alle Heimatfreunde der Region.

Anfänge im 19. Jahrhundert

1876 wurde das erste Teilstück zwischen Lennep und Hückeswagen ebenso wie die Balkan-Express-Strecke von Bergisch Born nach Wermelskirchen eröffnet, mit einem „mit frischem Maiengrün bekränzten Festzug“ und, wie Reporter damals im Volksblatt für Berg und Mark schwärmten, „unter Jubel- und Vivatrufen freudig erregter Menschenmassen“, die ein „Hoch auf das fernere Gedeihen der Industrie des Bergischen Landes“ anstimmten.

1881 war die Verbindung über Burscheid bis Opladen fertig, erst 1902 wurde der Betrieb bis Marienheide aufgenommen.

Schmaleres Heft bereits angekündigt

Ab 1985 wurde die einst so bejubelte Bahnstrecke abschnittsweise stillgelegt. 1996 fuhr der letzte Zug von Wipperfürth nach Lennep. Alle Reaktivierungsbemühungen scheiterten, was die Autoren des Buches als verkehrspolitische Fehlentscheidung deutlich missbilligen. Die Gleise wurden herausgerissen und die ehemalige Eisenbahnstrecke verwandelte sich in einen Alleenradweg.

Ein so dickes Buch also will Kurt Kaiß sich nicht noch einmal zumuten. Aber ein schmaleres Bändchen hat der Historiker schon in Vorbereitung. In seiner kleineren Verlagsreihe „Zwischenhalt“ kündigt er „Die Kleinbahn Opladen Lützenkirchen“ an.

Kurt Kaiß u.a., Von Lennep ins Oberbergische: Die Bahnlinie Lennep – Marienheide, Rheinisch-Bergische Eisenbahngeschichte Nr. 8, Verlag A. Kaiß, 20 Euro. Der Band ist über den Buchhandel bestellbar und beim Vortrag in der Villa Römer und beim Brückenfest erhältlich.