Seit 2020 wird an der Sanierung und dem Umbau der Grundschule Büscherhof gearbeitet. Doch jetzt wurden Probleme offenbar.
SanierungRückkehr in Leichlinger Grundschule Büscherhof verzögert sich um ein Jahr
Im Sommer des kommenden Jahres sollten die Jungen und Mädchen, die die Grundschule Büscherhof besuchen, in ihre dann sanierte, modernisierte und umgebaute Schule zurückkehren. Eigentlich. Doch daraus wird nichts. Die Stadtverwaltung teilte am Donnerstag mit, dass das Kollegium und die Grundschülerinnen und Grundschüler erst in den Sommerferien 2026, also in gut anderthalb Jahren, einziehen können.
Grund für diese erneute Verzögerung auf der Baustelle nahe der Wupper sind „massive Mängel“, die ein von der Stadt bestellter, externer Bausachverständiger bei verschiedenen Kontrollen der Bauarbeiten festgestellt habe. Gefragt, was das konkret heiße, hält sich die Stadtverwaltung bedeckt. Es sei festgestellt worden, dass verschiedene Arbeiten nicht den Vorgaben entsprechend ausgeführt worden seien, teilte Aletta Wieczorek aus dem Stab von Bürgermeister Frank Steffes dazu mit. Näheres wolle man dazu derzeit nicht sagen. Ergebnis ist aber, dass der Zeitplan für das Fertigstellen der Arbeiten sich deutlich nach hinten verschiebt und Kollegium wie Schüler ein Jahr länger als geplant im ehemaligen Hauptschulgebäude nebenan unterrichtet werden.
Die Hiobsbotschaft von der Baustelle ist nicht die erste schlechte Nachricht im Zusammenhang mit der Sanierung des Schulgebäudes. Die kam Ende Juni 2021. Da waren die Schüler bereits seit einem Jahr im Hauptschulgebäude beschult. Die Stadtverwaltung teilte damals mit, dass die Baukosten um 15 Prozent auf 13,5 Millionen Euro steigen würden wegen der Preisentwicklung in der Bauindustrie und Lieferschwierigkeiten. Zum damaligen Zeitpunkt hatten die Bauarbeiten an der Grundschule noch nicht einmal angefangen.
Leichlingen: Arbeiten begannen ein Jahr später
Die Arbeiten begannen dann ein Jahr später im Sommer 2022. Im September 2022 folgte die nächste schlechte Nachricht. Damals neuen Berechnungen zufolge stiegen die Baukosten wiederum, dieses Mal gleich um mehr als 45 Prozent auf nun 19,7 Millionen Euro. Grund waren erneut die enormen Preisanstiege in der Baubranche.
Im Juni 2023 wurde dann publik, dass unter anderem für die Sanierung der Grundschule, aber auch andere Bauprojekte in der Stadt eigentlich aus Gewerbe- und Vergnügungssteuereinnahmen eingeplantes Geld fehlte, weil die Einnahmen geringer ausfielen als angenommen. Der Fehlbetrag für die Grundschule lag damals bei 1,6589 Millionen Euro.
Die Stadt hat allerdings mit der Grundschule baulich auch viel vor. Sie wird nicht nur saniert, sondern erhält auch einen Neubau. Bei allen Baustoffen wird auf Klimaneutralität und Ökologie Wert gelegt. Beheizt werden soll das Schulgebäude künftig mit einer Holzpellet-Heizung, die Turnhalle über ein Nahwärmenetz. Auf dem Dach wird eine große Fotovoltaik-Anlage mit 60 Kilowatt Peak installiert. Alle Gebäudeteile werden barrierefrei erreichbar sein. Dazu dient unter anderem der bereits erledigte Einbau von zwei Aufzügen.
Die Schule erhält zusätzliche Klassenräume und Räume für den Offenen Ganztag. Die neuen Klassenräume erhalten alle angebundene Differenzierungsräume für den Unterricht nach modernen pädagogischen Ansätzen. Auch eine Mensa wird es künftig in der Grundschule Büscherhof geben. Die Turnhalle erhält einen Schwingboden und Prallwände. Der Schulhof wird gleichfalls neu gestaltet. Einstweilen bleibt es bei den 2022 prognostizierten Baukosten. Darin enthalten ist eine Million Euro Förderung für die Fotovoltaikanlage.
Es gibt aber auch gute Nachrichten rund um die seit vier Jahren leer stehende Grundschule. Acht Mitarbeiter von Ford aus Köln bauten im April 2023 im ehemaligen Schulgarten ehrenamtlich zehn neue Hochbeete für die Jungen und Mädchen – für jede Klasse eines.