Dass es in Leichlingen, Leverkusen und Burscheid nicht zu Überflutungen kam, führt der Wupperverband auch auf seine Vorkehrungen zurück.
Hochwasser-AlarmÜberflutungen blieben aus: Wupperverband hatte Lage unter Kontrolle

Die Wupper stieg am Wochenende wieder fast so hoch wie auf diesem Foto vom Januar, aber sie war unter Kontrolle.
Copyright: Hans-Günter Borowski
Die Szenarien klangen erneut dramatisch und Besorgnis erregend: Vor Dauerregen, Überflutungsgefahren und Erdrutschen hatten Wetterdienste und Katastrophen-Alarmapps am Wochenende gewarnt. Ein Blick auf die stark angeschwollene Wupper machte klar, dass es sich dabei nicht um einen Aprilscherz handelte. Im Bergischen ballte sich tatsächlich wieder eine bedrohliche Schlechtwetterlage zusammen.
Aber es gab in Leichlingen, Leverkusen und Burscheid kein Hochwasser und keine Überschwemmungen. Und wie der Wupperverband in seinem Lagebericht im Nachgang analysierte, hat das auch am vorausschauenden Talsperren-Management und an der erhöhten Wachsamkeit des Bereitschaftsdienstes gelegen. Beides sind Lehren aus der Flutkatastrophe im Juli 2021. Insofern kann die Bevölkerung darauf hoffen, dass sich eine derartige Notlage so schnell nicht wiederholt.
An einem Tag ist fast die Hälfte der Regenmenge zusammengekommen, die durchschnittlich im gesamten Monat März fällt
Nach einem bereits nassen Freitag brachte der vergangene Samstag durchaus die angekündigten hohen Regenmengen. In Hückeswagen fielen nach den Messstellen des Wupperverbandes 43 Liter pro Quadratmeter, in Wuppertal-Buchenhofen waren es 34. „Somit war an einem Tag fast die Hälfte der Regenmenge zusammengekommen, die durchschnittlich im gesamten Monat März fällt“, rechnen die Fachleute vor. In Leverkusen hingegen regnete es nur zehn Liter pro Quadratmeter.
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Bereits ab Donnerstag wurde zusätzlicher Stauraum in den Talsperren geschaffen, indem vor dem Dauerregen mehr Wasser insbesondere aus der Wupper-Talsperre abgelassen wurde. Daher der hohe Pegel des Flusses. Übers Wochenende waren die Bereitschaftsdienste des Talsperrenbetriebs, des Gewässerbetriebs und der Hydrologie/Wassermengenwirtschaft aktiviert. In Absprache mit den Einsatzkräften der Kommunen wurde auch der Videokanal des Verbandes geöffnet und über das öffentlich zugängliche Hochwasserportal laufend über die Lage informiert.
Wupper-Talsperre hatte genügend Stauraum für den Dauerregen
Der Großteil der Regenmengen, die aus dem Einzugsgebiet über die Wupper und ihre Nebenbäche den Talsperren zuflossen, konnte in den Talsperren aufgefangen werden. In der Wupper-Talsperre waren es beispielsweise rund 1,1 Millionen Kubikmeter, in der Bever-Talsperre eine Million. „Dadurch wurden die Wassermengen unterhalb der Talsperren deutlich reduziert und Überschwemmungen vermieden“, bilanziert der Verband.
In der Spitze strömten in die Wupper-Talsperre am 1. April 49 Kubikmeter pro Sekunde. In den Unterlauf abgegeben hat der Wupperverband in der Phase hingegen nur 30 Kubikmeter. Trotz der erheblichen Regenmengen sind nur vereinzelt erste Warnmeldestufen erreicht worden. Die Pegelstände an der Wupper und den Nebenbächen waren zwar erhöht, eine Hochwassergefährdung bestand jedoch nicht. Es sind keine Schäden gemeldet worden.
Bereits in der Nacht zum Sonntag hörte der Regen auf. Die Pegelstände der Gewässer gehen seitdem zurück. Die Wupper und die Nebenbäche führen aber weiterhin noch viel Wasser. Informationen zu Pegelständen, Talsperren-Füllständen und aktuellen Lageberichten stellt der Wupperverband in seinem Hochwasserportal bereit.