Architekt Andreas Pässler gibt einen Überblick zum Baufortschritt am Stadtpark. Den Supermarkt wird Hans-Ulrich Bonus betreiben.
Neukirchener StraßeSo sieht es auf Leichlingens wichtigster Baustelle aus
Ein langer roter Arm überspannt die Baustelle an der Wupper, bis zu 50 Meter lang erstreckt sich das Rohr quer über den noch offenen Keller. An anderen Tagen reicht es hoch bis zur Decke des obersten Stocks des Neubaus daneben. Der Arm ist eine Betonpumpe auf einem Lkw, und die ist an der Neukirchener Straße in der Innenstadt im Dauereinsatz.
Im Juni 2021 gab es dort den ersten Spatenstich des Planungsbüros Pässler, Sundermann und Partner, das die Umgestaltung des Kaufpark-Areals ausführt. Architekt Andreas Pässler hat dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ nun einen Zwischenstand gegeben.
Der Baufortschritt
Vom Kreisverkehr an der Brücke der Montanusstraße ist eine große, erst niedrig bebaute Fläche zu sehen. Hier wird seit Jahresbeginn das Erdgeschoss über dem Keller errichtet. Das hat sich leicht verzögert, weil zunächst die Wupper einen zu hohen Wasserstand hatte und dann das Wetter zu kalt war. Diese jahreszeitlichen Herausforderungen seien aber eingeplant, so Pässler. Das Haus dahinter ist bereits hochgezogen, und am dritten Gebäude kann man teilweise schon die endgültige dunkelrote Steinfassade erkennen.
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Zwischen diesen Häusern klafft aber noch eine Lücke, die so nicht bleiben soll. Pässler erklärt, sie sei in der Bauphase aber nötig: „Wir überbauen das Grundstück zu nahezu 100 Prozent, da brauchen wir einen Ort, um Materialien zu lagern.“ Erst wenn der Teil des Komplexes an der Montanusstraße steht, wird die Baulücke geschlossen.
Die Herausforderungen
Zwischenzeitlich war in der Stadt die Sorge groß, dass sich das Bauvorhaben verzögern könnte, weil die Grube bei starkem Regen vollgelaufen war. Pässler versichert aber, Hochwasser habe dem Großprojekt bisher nicht außergewöhnlich geschadet. „Es ist gut gewesen, dass wir die große Katastrophe zu einem Zeitpunkt hatten, an dem wir noch gar nicht angefangen haben, zu bauen“, spricht Pässler die Flut im Juli 2021 an. „In dem Zuge konnten wir noch viel lernen und optimieren“, sagt der Architekt.
Angepasst wurde deshalb die Planung des Kellers, der so ertüchtigt wurde, dass er auch dem Wasserdruck eines Hochwassers standhalten würde, das mit der Flut vom Juli 2021 vergleichbar ist. Und die Eingänge, wie der zur Tiefgarage, der schon am Haus mit der Fassade zu sehen ist, werden durch mobile Schutzpaneele ergänzt. Sie sollen den Lösungen ähneln, die es auch in Köln am Rhein gibt. Die Architekten rechnen mit großen Auftriebskräften, die auf die Bodenplatte wirken und auch ein so großes Gebäude in Bewegung bringen könnten. Dagegen werde viel Beton und Stahl verbaut.
Kommende Meilensteine
Jene Bodenplatte an der Montanusstraße fertigzustellen, das ist das nächste Zwischenziel. Das will Pässler noch in diesem Jahr erreichen. Im kommenden Jahr soll der Rohbau so schnell wie möglich abgeschlossen sein. Der Zeitplan hierfür sei schwieriger einzuschätzen, dieser Meilenstein aber umso wichtiger.
Eine Seite des Gebäudes soll schon im vierten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden: Dann ist die Öffnung des Edeka-Markts im Erdgeschoss des Mittelteils geplant. Es wird der dritte Supermarkt in Leichlingen, den Hans-Ulrich Bonus betreibt. Pässler möchte dann keine Provisorien bauen müssen, sondern den Ausbau der unteren Geschosse nach Zeitplan abgeschlossen haben. „Das ist ein Projekt, das in Gänze miteinander verbunden ist“, zeigt sich auch in dieser Herausforderung.
Was bisher noch fehlt, sind die Zugänge zum Areal: Ein weiterer Kreisverkehr für die Zufahrt zum neuen „Rathausplatz“ muss noch gebaut werden. Und für Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger soll die neue Henley-Brücke die Wupper überspannen. Ihr Einbau ist für diesen Sommer vorgesehen. Wann der Umbau der Leichlinger Innenstadt komplett fertig sein wird, hat das Planungsbüro allerdings ganz bewusst noch nicht angegeben.