Stadtverwaltung wird immer digitaler„Wir sind viel weiter als andere Kommunen“
Leichlingen – Wer einen Termin für den Besuch im Bürgerbüro vereinbaren will, kann sich online bequem mit dem Handy ankündigen und bekommt dabei auch gleich gesagt, welche Unterlagen er mitbringen muss. Für eine Geburts- oder Heiratsurkunde, den Schwerbehindertenausweis, die Meldung einer defekten Straßenlampe oder die Reservierung eines Wunschkennzeichens fürs neue Auto muss man gar nicht mehr ins Leichlinger Rathaus gehen.
Ein paar Klicks vom heimischen Computer reichen, um den digitalen Bürgerservice der Stadtverwaltung zu nutzen und Behördengänge von zu Hause aus zu erledigen.
Digitaler Service ist Pflicht
„Uns wird immer wieder gesagt, wir seien digital nicht modern genug aufgestellt – aber das Gegenteil ist der Fall: Wir sind viel weiter als andere Kommunen“, sagte Bürgermeister Frank Steffes, als er am Montag in der Sitzung des Hauptausschusses mit seiner Kollegin Rebecca Hermann den digitalen Bürgerservice der Stadt vorstellte.
Das Onlinezugangsgesetz verpflichtet Verwaltungen, bis Ende 2022 ihre Dienste über Nutzerportale auch digital anzubieten. „In einem Leistungskatalog finden sich 575 bundesweite Anliegen, davon 370 mit Vollzug durch Land und Kommunen und 90 mit Regelung und Vollzug durch die Kommunen“, umreißt Hermann das riesige Spektrum an Aufgaben, die Bürger vom Sofa aus bewältigen können sollen.
Eine Arbeitsgruppe im Rathaus setzt das in Kooperation mit der kommunalen Datenzentrale und einem externen IT-Dienstleister um. EDV-Koordinator Jörg Brauckhoff bekommt dafür Verstärkung – eine zweite Stelle für einen Informatiker ist ausgeschrieben.
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Wenn man auf der Startseite der städtischen Homepage die Rubrik „Digitaler Bürgerservice“ aufruft, wird man zum „Service-Konto NRW“ weitergeleitet, einer Plattform für alle E-Government-Dienste, die man nach einer einmaligen Anmeldung mit Passwort nutzen kann.
30 Dienstleistungen sind in Leichlingen bereits verfügbar. Von der Auskunft aus dem Melderegister über den geodatenbasierten Flächennutzungsplan bis zur Gewerbeanmeldung. Auch e-Payment, die Zahlung von Gebühren per Lastschrift oder giropay, wird angeboten. In Arbeit sind das digitale Fundbüro, Anmeldungen von Hunden und Veranstaltungen, bis Ende 2021 soll die digitale Bauakte im Netz sein. Ins Rathaus muss man für Geschäfte, die eine persönliche Unterschrift erfordern wie Personalausweis oder Reisepass.