Eigentlich sollten Fern-, Regional- und Nahverkehr zwischen Langenfeld, Leverkusen und Köln ab diesem Wochenende rollen. Doch es kommt anders.
RRX-AusbauZüge zwischen Leverkusen und Köln sollen Dienstagabend wieder fahren
Nachdem die Deutsche Bahn Ende vergangener Woche die Wiederaufnahme des Zugverkehrs zwischen Düsseldorf und Köln erneut verschieben musste, geht das Unternehmen am Montagvormittag davon aus, dass die Sperrung der Bahnstrecke am Dienstagabend aufgehoben werden kann.
Wie eine Bahnsprecherin auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“ mitteilte, hätten ihre Kolleginnen und Kollegen das ganze Wochenende durchgearbeitet, um den am Freitag bekanntgegebenen Wiederaufnahmetermin, Dienstag, 19. September, 21 Uhr, zu halten.
Dann sollen Regional- und Fernzüge wieder fahren. Start für den S-Bahn-Verkehr soll Mittwoch, 20. September, 4.30 Uhr, sein. Zurzeit setze die Bahn in Leverkusen-Mitte verstärkt Personal ein, um für Pendlerinnen und Pendlern für Informationen bereitzustehen. Auch der Schienenersatzverkehr soll zum größten Teil bis Dienstagabend weiter fahren.
Leverkusen: Neustart hatte sich verschoben
Der eigentlich für das vergangene Wochenende vorgesehene Neustart für den Zugverkehr zwischen Köln und Düsseldorf hatte erneut verschoben werden müssen. Auf dem ausgebauten Teilstück zwischen Langenfeld und Leverkusen-Mitte funktionieren die elektronischen Stellwerke nicht so, wie sie sollen. Das hatte die Deutsche Bahn AG am Freitagmorgen mitgeteilt, keine 24 Stunden, bevor Fern-, Regional- und Nahverkehr eigentlich ab Samstagmorgen, 4.30 Uhr, wieder rollen sollte auf der wichtigen linksrheinischen Trasse.
Bei abschließenden Probefahrten seien „inkonsistente Meldungen bei der Zugnummernmeldeanlage“ aufgetreten. Diese Fehler müssten nun beseitigt werden. Anschließend gebe es erneute Probefahrten. Als neuen Termin für die Wiederaufnahme des Zugverkehrs gibt die Bahn nunmehr Dienstag, 19. September, 21 Uhr an.
Die RRX-Ausbaustrecke zwischen Leverkusen und Langenfeld entwickelt sich damit zur Pannentrasse, bevor die Züge dort überhaupt wieder rollen. Das hat zum Teil mit Problemen bei der Bahn selbst zu tun, wie der jetzigen unvorhergesehenen Panne mit nicht einwandfrei funktionierender Elektronik. Zum Teil lag das aber auch an Kriminellen, die in der zweiten Augusthälfte gleich einen ganzen Kilometer hochwertiges Kupferkabel von der neuen Oberleitung stahlen.
Und schließlich kamen auch noch Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg hinzu. In Leverkusen-Mitte musste ein Blindgängerverdacht unter einer Brücke mit komplizierten Bohrungen ausgeräumt werden. Und in der vergangenen Woche mussten frisch verlegte Gleise auf der Strecke erneut abgebaut werden, um einen acht Meter tiefer liegenden Verdachtspunkt in Augenschein zu nehmen, wie die Bahn mitteilt.
Michael Kolle, Projektleiter für den RRX-Ausbau, entschuldigte sich in der Mitteilung der Bahn bei den Fahrgästen: „Wir haben bis zur letzten Minute dafür gekämpft, die Bauarbeiten doch noch rechtzeitig am Freitagabend zu Ende zu bringen. Leider haben all unsere Anstrengungen letztlich nicht zum Erfolg geführt. Wir wissen, dass wir den Reisenden in den letzten Wochen und Monaten viel zugemutet haben. Umso bitterer ist es, dass wir nicht wie versprochen fertig geworden sind. Dafür bitten wir ausdrücklich um Entschuldigung. In den nächsten Tagen bündeln wir nochmal alle Kräfte, damit auf der Strecke endlich wieder Züge fahren können.“ Unklar ist laut Bahn noch, ob der Schienenersatzverkehr, der eigentlich am Samstagmorgen beendet wäre, bis Dienstag verlängert werden kann.