Auf der wichtigen Bahnverbindung zwischen Köln und Düsseldorf fallen bis zum 8. September die S-Bahnen aus. Der Fern- und Regionalverkehr wird umgeleitet.
Verzögerung bei RRX-ArbeitenZwischen Köln und Düsseldorf droht ein Pendlerchaos
Pendler zwischen Köln und Düsseldorf müssen sich nach den Sommerferien auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Die Bahn muss die Ausbauarbeiten für den Rhein-Ruhr-Express zwischen Langenfeld und Leverkusen um zwei Wochen bis zum 8. September verlängern.
Nahezu kompletter Zugverkehr betroffen
Die Verlängerung der Bauzeit betrifft nahezu den kompletten Zugverkehr auf dieser viel befahrenen Verbindung, also die Fernzüge, die RE-Linien 1 und 5 und die S 6. Man habe mit Zeitpuffern geplant, um auch auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können, sagte eine Bahnsprecherin. Es seien aber derart viele Faktoren zusammengekommen, dass diese Puffer aufgebraucht seien.
„Dazu zählen unter anderem der Wechsel von 5000 Schwellen im Rahmen des Schwellenaustauschprogramms, die umfangreichen Kampfmittelsondierungen unter der Brücke an der Rathenaustraße sowie Probleme bei den Lieferketten von Baumaterial“, so die Sprecherin. „Die DB hat in den letzten Wochen unter Hochdruck daran gearbeitet, die Bauarbeiten doch noch wie geplant zu beenden. Trotz aller Bemühungen ist dies leider nicht gelungen.“
Die Änderungen im Überblick
Der RE 1 wird zwischen Köln und Düsseldorf über Opladen umgeleitet, hält also nicht in Leverkusen Mitte und Düsseldorf-Benrath. Zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf Hauptbahnhof werden Busse eingesetzt.
Der RE 5 wird von Düsseldorf über Neuss und Dormagen umgeleitet und fährt daher auch nicht über Köln-Messe/Deutz und den Kölner Hauptbahnhof.
Der Betrieb der S 6 wird zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Köln-Mülheim eingestellt. Als Ersatz fahren Busse zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Langenfeld sowie zwischen Langenfeld und Köln-Mülheim. Zusätzlich sind auch Schnellbusse zwischen Leverkusen Mitte und Langenfeld sowie Langenfeld und Düsseldorf-Benrath im Einsatz.
Der gesamte Fernverkehr fährt zwischen Köln, Düsseldorf und Dortmund über Hilden oder Solingen und braucht dafür 20 Minuten länger. Auf einigen Teilstrecken fallen die Züge aus.
go.Rheinland bedauert Baustellen-Verlängerung
Es sei für die gesamte Branche ärgerlich, wenn Baustellen im angestrebten Zeitraum nicht beendet werden können, heißt es auf Anfrage von go.Rheinland, dem früheren Nahverkehr Rheinland (NVR). „Wir bedauern es für unsere Fahrgäste, dass diese große Baustelle noch einmal verlängert werden muss und die Bahnreisenden rund um Leverkusen weiterhin von den Auswirkungen betroffen sind“, sagte Geschäftsführer Michael Vogel. „Uns wurde versichert, dass die noch anstehenden Arbeiten bis zum 8. September erfolgreich abgeschlossen werden können.“
Für die Chemiekonzerne in der Region ist die Verzögerung besonders bitter. „Wir müssen zwei Wochen länger mit einem Notfallkonzept leben“, sagte Gerd Deimel, Geschäftsführer eines Logistikunternehmens in Leverkusen. „Die Chemie hat keine Zufahrten mehr zu den entsprechenden Umschlagstellen. Wir stoßen dabei bei der DB Netz nicht auf das notwendige Verständnis. Das muss sich ändern. Es muss verstanden werden, dass unsere Produktionsstätten Tag und Nacht laufen.“