24-Stunden-HotlineADFC bietet Radfahrern Pannenhilfe auch an Rhein und Wupper
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Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, der Frühling ist da. Beste Zeit für eine Radtour. Zeit mal wieder dem Alltag zu entkommen und sich den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen. Mehr oder weniger schnell geht es entlang von Dhünn, Wupper oder Rhein, durch die Natur, über Stock und Stein. Zwischendurch wird aber mal so richtig in die Pedale getreten. 20 Stundenkilometer zeigt der kleine Tacho schon an. Geht’s noch schneller? Aber sicher. Heißa, ist das ein Spaß. Läuft, wie es heutzutage so heißt. 25, 28, 30 Stundenkilometer und dann…, plötzlich ein Knall, ein Schreck. Kette gerissen.
Alleine in der Pampas
Der Drahtesel schlingert auf abschüssigem Terrain hin und her, kann aber so eben abgefangen und Schlimmeres gerade noch verhindert werden. Doch was jetzt, mutterseelenallein in der Pampas, an einem Wochenende. Fernab von daheim, fernab von der nächsten Werkstatt. Nun muss der Radfahrer sehen, wo er bleibt. Es sei denn, er ist Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Deutschlands größter Radclub bietet seinen Mitgliedern seit einiger Zeit einen kostenlosen Pannenservice. Wer mit seinem Rad liegen bleibt, wird im Notfall sogar abgeschleppt.
„Die Zeit für die Pannenhilfe war reif. Schließlich verzichten immer mehr Menschen auf das Auto oder ersetzen den Zweitwagen durch ein Fahrrad oder Pedelec. Das ist eine tolle Entwicklung“, meint ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork. Wer aber seinen Alltag mit dem Rad organisiere, damit zur Arbeit fahre oder zur Kindertagesstätte, vielleicht mit den Kindern im Hänger oder den Einkäufen im Lastenaufsatz, der benötige Hilfe, wenn das Rad plötzlich nicht einsatzbereit sei.
Zweifelsohne erfreut sich Radfahren auf der nach oben offenen Skala immer größerer Beliebtheit. Immer mehr Menschen nutzen das Zweirad, vermehrt auch Ältere, zumal elektrische Räder mit wenig Anstrengung ganz schön weit tragen können. Doch was passiert, wenn eines dieser Wunderwerke der Technik seinen Geist aufgibt? Wer vermag schon die Elektrik eines Pedelecs zu reparieren? Da muss meist ein Fachmann ran.
Das Netz wächst ständig
Wie eine ADFC-Sprecherin auf Anfrage erklärt, stehe man mit dem Pannenservice am Anfang. Das Netz der beteiligten Radwerkstätten befinde sich im Aufbau, wachse aber ständig. Nahezu täglich gebe es Anfragen von Interessenten.
Mehr als 500 Werkstätten stünden der ADFC-Pannenhilfe bundesweit zur Verfügung – und es kämen jede Woche neue Partner hinzu. Auf dem Land sei man gleichermaßen gut aufgestellt wie in der Stadt. Erfahrungsberichten zufolge dauert die Anfahrt der Helfer auf dem Land natürlich etwas länger als in Ballungsgebieten. In entlegenen Gegenden könne es vorkommen, dass die Wartezeit 45 Minuten beträgt.
Allerdings sei dies bei Autopannen ja auch durchaus möglich. Da die Saison und das Angebot noch recht jung seien, habe die Pannenhilfe seit Januar bundesweit etwa 50 Fälle abgewickelt. Das Spektrum der Schäden ist laut der Sprecherin breit, relativ häufig sind „Kette gerissen“ oder „Radwechsel Pedelec“.
Als Herzstück des Pannenservices gilt die 24-Stunden-Hotline. Je nachdem, wann und wo der Radler liegen geblieben und was defekt ist, wird ein mobiler Pannenhelfer losgeschickt.
Reparatur vor Ort
Der repariert den Drahtesel im Idealfall an Ort und Stelle. Andernfalls wird eine Wegbeschreibung zur nächsten Werkstatt durchgegeben. Bei besonders schweren Schäden wird das Rad mitsamt Gepäck zur nächsten Werkstatt oder nach Hause gebracht. Wie der ADFC ausdrücklich anmerkt, rückt der Pannenservice nicht aus, wenn der Radfahrer beispielsweise unterwegs feststellt, dass ein Reifen doch ein wenig mehr Luft vertragen könnte. Solche Einsätze würden das System einfach zu teuer machen. Für einen Aufpreis gibt es indes ein Zusatzpaket mit weiteren Leistungen wie Kranken- und Fahrradrücktransport sowie für den Fall der Fälle ein Leihfahrrad. Leistungen also, die vor allem für Radurlauber interessant sein könnten.
Weitere Informationen zum Angebot und zum ADFC Leverkusen sind im Internet erhältlich.