Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Klub organisierte mit der Stadt eine Reinigungsaktion. Mit Schaufeln und Säcken rückten die Ehrenamtler durch.
MobilstationDeswegen gibt es in Siegburg große Pfützen unter der Überdachung am Bahnhof
Nach Regenfällen bilden sich große Schlammpfützen unter der überdachten Mobilstation auf dem Europaplatz am Bahnhof. Das Wasser, das vom Dach über ein Rohr auf den Boden geleitet wird, kann nicht abfließen, weil im Laufe der Zeit Pflanzen zwischen den Fugen gewachsen sind. Sie wirken als Staudamm. Für die Mitglieder des „Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club“ (ADFC) ist das schon lange ein Ärgernis.
„Ich nutze den Abstellplatz regelmäßig“, berichtete Sebastian Gocht, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Siegburg. Oft genug schon habe er sein Fahrrad durch die Pfützen schieben müssen, um es an der Mobilstation abzuschließen. Der ADFC wandte sich deswegen an die Stadt.
Die Mobilstation für Fahrräder am Bahnhof in Siegburg wurde von wuchernden Pflanzen befreit
„Das Problem ist, dass wir mit der Kehrmaschine nicht an die Stellen kommen, weil dort immer Räder stehen“, erläuterte Artur Förster, Leiter des städtischen Bauhofes. So konnten die Pflanzen immer weiter wuchern. Oguz Cekin erfuhr davon. Der Verkehrsingenieur ist Leiter des städtischen Amtes für Mobilität und Infrastruktur. Mit dem ADFC wurde ein Ortstermin ausgemacht.
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Mit Schaufeln und Säcken rückten Gocht, Förster und Cekin an, um die Pflanzen zu beseitigen. Klaus Beib, Hans Stender und Volker Wirth vom ADFC waren dabei. Allerdings war die Mobilstation komplett mit Fahrrädern belegt, trotz eines Hinweisschildes der Stadt, dass sie am Reinigungstag nicht genutzt werden sollte.
So blieb dem Reinigungstrupp nichts anderes übrig, als die Räder vorsichtig zur Seite zu schieben, um die Pflanzen mühevoll mit der Schaufel aus den Fugen zu kratzen. Mit dem Besen wurden die Erdreste zusammengekehrt. Vier gefüllte blaue Müllsäcke kamen in einer Stunde zusammen. Gefüllt waren sie außer mit Pflanzenresten auch mit Abfall und vier geknackten Fahrradschlössern, die sich zwischen den Ständern befanden.
Gocht betonte, dass dies als einmalige Aktion zu verstehen sei. „Die Fahrradabstellanlage ist im Eigentum der Stadt, sie muss sich um die Reinigung kümmern.“ Die Ehrenamtler vom ADFC hätten mit den vom städtischen Bauhof gestellten Schaufeln gezeigt, wie dies „auch ohne Kehrmaschine“ möglich wäre. Allerdings hätte vielleicht ein Fugenkratzer eine noch bessere Reinigung der Fläche ermöglicht.
In Siegburg werden in nächster Zeit fünf neue Mobilstationen für Fahrräder aufgestellt
Cekin, der auch selbst mit angepackt hatte, bedankte sich ausdrücklich bei den ADFC-Mitgliedern für die Testaktion. „Wir müssen jetzt besprechen, wie wir dies in Zukunft regeln können“, kündigte er auch im Hinblick auf fünf neue Mobilstationen an, die bald in der Stadt aufgestellt werden. Eine kommee auf den Parkplatz der Volkshochschule an der Humperdinckstraße, Ecke Johannestraße, je zwei auf die Zeithstraße im Siegburger Ortsteil Schreck und an die Grimmelsgasse, Ecke Holzgasse.
Gocht begrüßte das ausdrücklich: Wer die Mobilitätswende wolle, müsse auch moderne Abstellplätze für Fahrräder schaffen. Er erinnerte sich noch an die „Felgenkiller“ aus vergangener Zeit. Dort wurden die Fahrräder ohne seitlichen Halt abgestellt, so dass die Räder sich schnell verbiegen konnten.