AboAbonnieren

Anne-Frank-AusstellungVHS Leverkusen plant 2025 großes Holocaust-Gedenken

Lesezeit 3 Minuten
In der Forum-Galerie

Jedes Jahr gestaltet die VHS eine Ausstellung zum Holocaust-Gedenktag, für 2025 sind sogar zwei große Aktionen geplant.

Eine Wanderausstellung zu Anne Frank und eine Outdoor-Installation vor dem Forum sollen zum Nachdenken anregen.

Die Volkshochschule Leverkusen plant gemeinsam mit der Caritas und der Finkelstein-Stiftung zwei große Holocaust-Ausstellungen im kommenden Jahr. Die Pläne stellte VHS-Leiter Günter Hinken im Bildungsausschuss vor.

Im Mai 2025, zum 80. Jahrestag des Kriegsendes, soll die Wanderausstellung: „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte.“ ins Erholungshaus kommen. Die interaktive Ausstellung des Anne-Frank-Zentrums Berlin gibt es bereits seit 10 Jahren, sie soll vor allem die jüngere Generation ansprechen. Eine Besonderheit ist die „Peer Education“ – dafür werden Jugendliche als Ausstellungsleiter eingeführt, die Gleichaltrige durch die Ausstellung begleiten und mit ihnen auf Augenhöhe sprechen können. Bis zu 300 Jugendliche werden so jedes Jahr ausgebildet.

Überlebensgroße Porträts vor dem Leverkusener Forum

Zeitgleich soll es eine Outdoor-Ausstellung auf dem Vorplatz des Forums geben. Luigi Toscano, ausgezeichnet als Unesco Artist of Peace, hat überlebensgroße Porträts von 200 NS-Überlebenden auf Leinwände gedruckt. Die Botschaft der 1,50 mal zwei Meter großen Fotos inklusive Begleittext: Die Geschichte der Verfolgung und des Leids der Opfer des Holocausts nicht zu vergessen und sich für Toleranz, Demokratie und Offenheit einzusetzen.

Zu den Ausstellungen soll es ein umfängliches Rahmenprogramm geben, die Schirmherrschaft für das Projekt haben Oberbürgermeister Uwe Richrath und Heike Prinz, Vorständin der Bayer AG, übernommen.

Finanziert wird das Projekt über die Hans und Berthold Finkelstein-Stiftung, die die Bayer AG im vergangenen Jahr gegründet hat. Weitere Mittel kommen aus einem Weiterbildungstopf des Landes NRW. „Auf die Stadt kommen dafür keine Kosten zu“, betont Hinken.

Ob geplant sei, vor allem die Outdoor-Ausstellung von Vandalismus zu schützen, fragt Jonas Berghaus (SPD): „Heutzutage ist das ja leider eine reale Gefahr.“ Hinken bestätigt, dass ein 24-Stunden-Sicherheitsdienst, vor dem Forum angedacht sei. „Es ist nie auszuschließen, dass etwas passiert.“ Aber gerade wenn solche Ausstellungen angegriffen würden, „zeigt uns dass, wie wichtig es ist, dass wir uns mit diesem Inhalten beschäftigen.“


Kooperation mit ukrainischer Partnerstadt

Ein weiteres Projekt kündigte Günter Hinken ebenfalls im Bildungsausschuss an. Der internationale Zweig des VHS-Bundesverbandes sei auf ihn zugekommen, weil Leverkusen eine der bislang wenigen deutschen Städte mit einer Städtepartnerschaft in der Ukraine sei. Er habe daraufhin eine Bewerbung eingereicht und Leverkusen sei als eine von zwei Städten unter elf Bewerbern für eine Bildungspartnerschaft auserwählt worden. „Das soll zum einen Solidarität zeigen, aber auch inhaltliche Kooperation zu konkreten Bildungsinhalten ermöglichen“, erklärt Hinken. Etwa sei die Ukraine in Sachen Digitalisierung in der Bildung schon sehr weit. Eine Kick-Off-Veranstaltung werde in Polen stattfinden, das Projekt wird mit 75.000 Euro vom Bundesverband gefördert und belaste den städtischen Haushalt nicht. Leverkusen ist seit 2023 über eine Solidaritätspartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Nikopol verbunden. (stes)