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Leverkusener Apotheker warnt„Arzneimittel und Wärme häufig keine gute Kombination“

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Hitze Symbolbild

Sommerliche Hitze (Symbolbild)

Leverkusen – Wenn die sommerlichen Temperaturen in die Höhe klettern, sollten Menschen, die Medikamente nehmen, Vorsicht walten lassen. So können manche Arzneimittel bei Hitze anders oder gar nicht wirken. „Arzneimittel und Wärme sind häufig keine gute Kombination“, sagt Dr. Klaus Schaefer, Pressesprecher der Apotheker in Leverkusen.

Zu den hitzeempfindlichen Medikamenten gehörten unter anderem Zäpfchen. Sie bestünden hauptsächlich aus Hartfett und seien so konzipiert, dass sie bei Körpertemperatur schmelzen und ihre Wirkstoffe freigeben. Übersteigen die Temperaturen die 37-Grad-Marke, könnten sich Zäpfchen verflüssigen. „Selbst wenn sie danach wieder erkalten, wirken sie unter Umständen nicht mehr richtig“, so Schaefer.

Die Kühlschranktür ist kein guter Lagerort

Bei Cremes und Salben könne es passieren, dass sich bei Hitze fette von wässrigen Bestandteilen trennen und die enthaltenen Fette verderben. Auch wenn Arzneimittel in Druckgasbehältern, wie Asthmasprays, in der prallen Sonne lägen, könne das die Dosierungsgenauigkeit und die Wirksamkeit verändern.

Tabletten oder Kapseln seien zwar weniger anfällig für Wärme, sollten aber generell an einem kühlen Ort gelagert werden. Steht „Im Kühlschrank lagern“ auf Verpackung oder Beipackzettel, müsse das Medikament konstant zwischen zwei bis acht Grad Celsius aufbewahrt werden. Schaefer empfiehlt das Gemüsefach: „Hier herrscht die für Medikamente optimale Temperatur und es ist relativ gleichmäßig kühl“. Gar nicht geeignet sei die Kühlschranktür, da dort durch das häufige Öffnen keine gleichmäßig kühle Temperatur herrsche.

Auf Reisen transportiere man empfindliche Medikamente wie beispielsweise Insulin am besten in einer Kühltasche mit Kühlakku. Aber Vorsicht: Insulinampullen nie direkt am Kühlakku lagern, denn friert es ein, verliert es die Wirksamkeit.

Dosierung mit Arzt oder Ärztin besprechen

Außerdem kann es sein, dass durch Hitze Arzneien im Körper anders wirken, wie beispielsweise bei Blutdrucksenkern: „Bei hohen Temperaturen sinkt oft der Blutdruck. Wer blutdrucksenkende Mittel einnimmt, verstärkt diesen Effekt. Hier reicht bei großer Hitze eventuell eine geringere Dosierung, um eine ausreichende Blutdrucksenkung zu erreichen“, erläutert der Apotheker. Solche Änderungen sollten jedoch vorab mit Arzt oder Ärztin besprochen werden.

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Auch Schmerz- oder Hormonpflaster könnten im Hochsommer zu Überdosierungen führen, da bei erhöhter Hauttemperatur die Wirkstoffe schneller und in größerer Menge ins Blut gehen. Die Hautstellen mit dem aufgeklebten Wirkstoffpflaster daher besser vor direkter Sonnenbestrahlung schützen. Auch Insulin kann durch die verstärkte Durchblutung der Haut bei Wärme schneller wirken.

Schließlich sei zu bedenken, dass manche Medikamente bei Sonnenbestrahlung starke Hautreaktionen auslösen und so das Risiko für Sonnenbrand und andere Hautschäden erhöhen. Dies sei unter anderem bei entwässernden Blutdruckmitteln, Blutdrucksenkern, Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac und bestimmten Psychopharmaka und Antibiotika möglich. Der Tipp: auf Sonnenschutz achten und sich möglichst nicht in der prallen Sonne aufhalten.