ArbeitslosenprojektFast 600 Kilometer Radweg am Tag mit dem E-Bike gesäubert
- Zusammenarbeit vom Fachbereich Stadtgrün und dem Job Service: Täglich machen sich sechs Langzeitarbeitslose auf den Weg, um die Radwege in Leverkusen von Müll zu befreien.
- Unterwegs sind sie auf E-Bikes mit Anhängern. 150 Kilo Müll und 560 Kilometer am Tag kommen da schonmal für die Gruppe zusammen.
Leverkusen – Zigarettenstummel, Verpackungsmaterial und immer wieder Glasscherben: Der Müll auf Leverkusens Straßen nimmt zu. Seit Anfang Februar fahren nun sechs Männer die am stärksten verdreckten Strecken mit dem Elektrolastenfahrrad ab, um den Abfall einzusammeln. Zehn Tonnen Müll sind dabei schon zusammengekommen.
Das gemeinsame Projekt von Stadt und Job Service Beschäftigungsförderung Leverkusen (JSL) hat sich die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen und den Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben. Auf den scherbenbefreiten Straßen soll das Fahrradfahren als alternative Fortbewegung wieder sicherer und schöner sein. Außerdem werden die Werkzeuge der Arbeiter mit Ökostrom aufgeladen. Für schwereren Müll, wie zum Beispiel sechs Türen, die eines Tages auf einem Weg gefunden wurden, wird ein E-Mobil betrieben.
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„Schon seit zwanzig Jahren beschäftigt sich der Fachbereich Stadtgrün durch verschiedene Projekte mit dem Thema Umwelt“, berichtet Thomas Schorn, Geschäftsführer der JSL. Der Stadt werden schon seit langem Wege gemeldet, die saniert oder neu gebaut werden müssen. Starker Grünwuchs, gefördert durch Regen und Hitze, muss zurückgeschnitten werden. Am meisten zugemüllt werde der Willy-Brandt-Ring. Den berechtigten Beschwerden über das hohe Müllaufkommen in der Stadt wird mit großem Eifer nachgegangen.
Schon seit dem 1. Mai des Vorjahres testete man die Reinigungsfahrten mit einem kleinen Vorläuferprogramm. Heute werden 33 Punkte abgefahren, fünf Tage die Woche. „Wir haben endlich auch engagierte Menschen gefunden“, freut sich Schorn. Bis zu 150 Kilogramm Müll werden so jeden Tag zusammengesammelt, und dabei sei das Leichtgewicht vieler Verpackungsabfälle zu bedenken. Dabei legen die Mitarbeiter täglich 560 Kilometer zusammen zurück – es empfiehlt sich also, bei der Aktion Stadtradeln auf die Gruppe in Orange zu wetten.
Aufräumend unterwegs
Andreas Tews ist einer von ihnen und fährt seit dem März jeden Tag aufräumend durch die Stadt. Meistens begegne man ihm nett, erzählt er. „Zum Beispiel an der Hitdorfer Rheinfähre, dem Brennpunkt aller Strecken.“ Dort kenne man ihn schon und freue sich über das, was er leistet. Und auch Tews macht seine Arbeit Spaß: „Zwei Jahre soll es erstmal noch gehen, habe ich gehört. Es wäre sehr wünschenswert, das auch weiterhin machen zu können.“