Leverkusen – Das Datum steht: Wird der Bebauungsplan im Dezember vom Leverkusener Stadtrat bestätigt, sollen im Oktober 2020 die Bauarbeiten am Bahnhofsquartier in Opladen beginnen. Drei bis vier Jahre soll die Bauzeit betragen, bis das neue Quartier mit Wohnungen, Geschäften, Gastronomie und einem Hotel auf der jetzigen Brachfläche zwischen Europa-Allee und Freiherr-vom-Stein-Straße in die Höhe wächst.
Alfonso López de Quintana, Prokurist bei der Neuen Bahnstadt Opladen, erläuterte am Mittwoch einem Kreis interessierter Bürger, wie der aktuelle Entwurf und die neuesten Planungen aussehen.
Hotel im Nachbargebäude
Was sich vom Anfangs-Entwurf, mit dem das Architekturbüro „kadawittfeld“ vergangenes Jahr den Wettbewerb gewonnen hatte, deutlich unterscheidet: Das Hotel (geplant sind hier 100 bis 110 Zimmer), das ursprünglich ins Torhaus kommen sollte, wird in das angrenzende Nachbargebäude verlegt. Grund ist der Lärm, der von der Europa-Allee und vor allem den Schienen kommt und eine Hotelnutzung nicht möglich macht, erklärt Alfonso López de Quintana. Stattdessen wird das Torhaus Büros beherbergen.
Auch, dass das Torhaus neun Etagen bekommen wird, war am Anfang so nicht vorgesehen. „Wir hätten lieber ein Geschoss weniger gehabt“, räumt der Prokurist der Neuen Bahnstadt ein. Doch das Gebäude fungiert selbst als eine Art „Schalldämpfer“, der den Lärm von der Europa-Allee und den Gleisen abhält – nur so ist die Zahl der Wohnungen im Bahnhofsquartier möglich. Sonst wäre es an einigen Stellen für eine Wohnbebauung schlicht zu laut. Auch darüber hinaus ist Lärm ein großes Thema: Glaswände zwischen den Gebäuden und der angrenzenden Allee sollen den Lärm dämpfen.
Die Rampe zum Opladener Bahnhof wird erweitert, damit dort das Parkhaus für bis zu 400 Fahrräder Platz hat. Im März 2020 soll es dort mit den Bauarbeiten losgehen, erläutert López de Quintana. Bis im Oktober die Bauarbeiten für das restliche Bahnhofsquartier losgehen können, muss der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) fertig sein und der alte abgerissen.
„Nachts ist das doch toter Raum“
Welche Geschäfte und Gastronomien sich im neuen Quartier ansiedeln, steht wohl erst im Frühjahr endgültig fest. Ein Bürger sorgte sich um den Übergangsbereich vom Bruno-Wiefel-Platz, auf dem Gastronomie vorgesehen ist, zu den nördlichen Wohngebäuden: „Nachts ist das doch toter Raum.“ Mangelnde Sicherheit? Mit dem Investor sei besprochen, dass es ein privaten Sicherheitsdienst geben wird, bestätigt López de Quintana.
400 Parkplätze für Autos in der Tiefgarage unter dem Bahnhofsquartier sind nach wie vor geplant. Doch anders als möglich angedacht, wird es kein zusätzliches Kontingent für die Mitarbeiter des Remigius-Krankenhauses geben.
Cerstin Tschirner, Pressesprecherin der K-plus-Gruppe, zu dem das Remigius-Krankenhaus gehört, erklärt: „Die Stadt hat uns über den Investor angeboten, Parkplätze zu kaufen, doch konkrete Preise haben wir bislang nicht erfahren.“ Lediglich, dass „marktübliche Preise“ aufgerufen werden sollten. Hinzu kommt, dass „es keine realistischen Pläne zur Anbindung“ ans Krankenhaus gebe: Der Brückenschlag vom Bahnhofsquartier Richtung Krankenhaus war angedacht. In den jüngsten Planungen taucht er nicht mehr auf.