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Bahnhofsumfeld bleibt Baustelle

Lesezeit 3 Minuten

Das Schild am Bahnhof Mitte erklärt, wer hier was in den nächsten Jahren bauen wird.

Am Bahnhof Mitte in Wiesdorf gehen die Bauarbeiten ohne Unterbrechung weiter. Kaum dass der Busbahnhof halbwegs fertiggestellt ist, legt die Deutsche Bahn, genauer: ihre Tochter DB Netze mit vorbereitenden Arbeiten für den Rhein-Ruhr-Express los, für den zwischen den Anschlussstellen Chempark und Küppersteg ein neues Gleis hinzukommen muss. Was vor allem am Bahnhof in Wiesdorf erhebliche Umbauarbeiten erfordert. Deren Vorbereitungen werden sich ab kommenden Montag bemerkbar machen.

Hinweisschilder weisen bereits darauf hin: Ab 27. Januar wird der Pendlerparkplatz gegenüber dem Postgelände an der Heinrich-von-Stephan-Straße bis voraussichtlich Ende 2023 gesperrt. Autofahrer werden von der Bahn auf kostenlose Parkmöglichkeiten unter der Stelzenautobahn und auf die kostenpflichtigen City-Parkhäuser hingewiesen. Die Carsharing-Plätze am Bahnhof werden zeitgleich in die Kolonie III östlich der Bahnlinie verlagert. Dort fallen an der Ecke Friedlieb-Ferdinand-Runge-Straße und Havensteinstraße sieben Parkplätze weg, die bisher für das Bewohnerparken reserviert waren. Sie sind bereits jetzt für Carsharing-Fahrzeuge reserviert, was bislang aber noch beharrlich ignoriert wird.

„Der Verwaltung ist klar, dass die Wegnahme von insgesamt sieben Parkplätzen im Bewohnerparkbereich den bereits heute bestehenden Parkdruck noch vergrößern wird“, räumt die Stadt Leverkusen ein. Allerdings könne auf die Carsharing-Plätze schon mit Blick auf den Umweltschutz und eine veränderte Mobilität nicht verzichtet werden. Für die betroffenen Anwohner bestünden „aufgrund des relativ großen Parkbezirks bis zur Zeppelinstraße ausreichend Ausweichmöglichkeiten zum Abstellen der Fahrzeuge“.

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Hier müssen die Autos der Anwohner ab sofort weichen, um einen Abstellplatz für Carsharing-Fahrzeuge zu erhalten.

Auslöser dieser Umsortierung ist die notwendige Verlegung einer Ferngasleitung, die parallel zu den Bahngleisen verläuft. Diese Arbeiten beginnen am südlichen Ende der Heinrich-von-Stephan Straße, wo die Manforter Straße die Heinrich-von-Stephan Straße mit dem Europaring verbindet. Bis August 2020 wandert die Baustelle dann in mehreren Bauabschnitten zum Bahnhof. Anschließend wird die Heinrich-von-Stephan Straße in umgekehrter Richtung mit Fahrbahn und Gehweg neu hergestellt. Der jeweilige Baubereich muss komplett gesperrt werden. Für den ersten Bauabschnitt von Ende Januar bis Anfang März heißt dies: Einfahrt ist nur von der Rathenaustraße her möglich. Eine Umleitung wird eingerichtet.

Im Zuge der weiteren Bauarbeiten wird auch das bisherige Bahnhofgebäude abgerissen, über dessen Boden das neue Gleis verlegt werden soll. Die Bahnsteige werden umgebaut und mit drei Aufzügen barrierefrei zugängig. Sämtliche Brückenbauwerke zwischen Kölner Stadtgrenze und Küppersteg müssen umgebaut werden. Lärmschutzwände in einigen Abschnitten folgen später. Die Bahn wird am Montag, 3. Februar, ab 18 Uhr im Agamsaal des Forum ausführlich über die Ausbaupläne für den RRX in Leverkusen informieren. Weitere Infos im Netz: www.rheinruhrexpress.de

Das Weigmann-Fenster im Bahnhofsbau soll gerettet werden

Die Stadtgeschichtliche Vereinigung will das Weigmann-Fenster in der Schalterhalle des Bahnhofs retten.

Das Fenster von Paul Weigmann im Giebel der Schalterhalle im Bahnhof soll vor der Zerstörung beim Abbruch des Gebäudes gerettet werden. Dafür will sich die Stadtgeschichtliche Vereinigung Leverkusen jetzt verstärkt einsetzen. Die Zeit sei jetzt reif, das erforderliche Geld für den professionellen Ausbau und die Lagerung des Fensters einzusammeln, sagt Gabriele Pelzer, Vorsitzende der Vereinigung. Frau Pelzer, die sich auch schon mit für die Schiffsbrücke eingesetzt hat und Erfahrung im Geldsammeln hat, geht von einer Gesamtsumme von 15 000 bis 20 000 Euro für die Rettung aus.

Zurzeit sind ein Kiosk und ein Fahrkartenverkauf in der Schalterhalle. 2021 soll sie abgebrochen werden, jedenfalls nach Pelzers Informationen. Das Fenster wurde 1980 eingebaut. Es wurde von Bayer gesponsert, deshalb gibt es unten links ein kleines Bayerkreuz im Glas. Das Fenster könne später etwa in ein neues städtisches Gebäude eingebaut werden, so die Vorstellung der Stadtgeschichtlichen Vereinigung. (rar)

gabriele.pelzer@gmx.de