Leverkusen – Es ist ein Mammutprojekt: Knapp ein Jahr wird das Hotel am Büchelter Hof umgebaut. Aus dem Leoso-Hotel, das zwischenzeitlich als „Best Western“ geführt wurde, wird bald ein Haus der „Marriott“-Kette. Inhaber und Geschäftsführer Maximilian Kremer, dem das Hotel gemeinsam mit seiner Schwester Katharina gehört, investiert acht Millionen Euro in den Umbau.
150 Zimmer werden neu gestaltet, es kommt ein Fitnessstudio rein, die Fassade wird renoviert und neu gestrichen.
Das Hotel war ursprünglich von der Kette „Ramada“ errichtet worden, dann gelangte es in den Besitz von Ignatz Bubis, dem früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, von dem es Maximilian Kremers Vater Manfred Ommer 1999 übernahm. Ommer, erfolgreicher Leichtathlet, starb 2021. Danach habe man sich entschieden, das Hotel als ein größeres Projekt fortzusetzen, erklärt Sohn Maximilian. Er selber ist in der Hotelbranche ausgebildet und hat knapp acht Jahre in Dubai in unterschiedlichen Luxushotels gelernt und gearbeitet.
Der erst 27-Jährige sieht in der neuen Marke „Delta Hotels by Marriott“ auch eine Analogie zu der Zielgruppe: „Delta ist eine der jüngsten Marken der Marriott-Gruppe. Unsere Zielgruppe sind junge, dynamische Businessreisende, die das Hotelzimmer als Erweiterung ihres Arbeitsplatzes sehen.“
Daher auch viele kleinere Veränderungen: In der Lobby soll man sein Smartphone einfach auf die Theke legen und so laden können. Wer keine Zeit fürs Frühstück hat, kann sich in eine Art Mini-Supermarkt mit Sandwiches oder Salaten eindecken.
Größere Lobby zum Essen, Arbeiten und Aufhalten
Grundsätzlich wird im Haus die Küche verkleinert und damit der Lobbybereich vergrößert, viel Glas soll für Transparenz und Helligkeit sorgen. Das bestehende Steakhouse soll es auch nach dem Umbau geben – mit Kamin und Loungesesseln –, der Swimming Pool soll perspektivisch erneuert werden.
Viel Holz, viel „Industrial Style“ schwebt Maximilian Kremer vor. Deko-Elemente wie kleine Chemieflaschen an den Wänden setzen regionale Akzente und erinnern die Gäste daran, in welcher Stadt sie sich befinden. In der Lobby soll man essen und arbeiten können oder einfach Zeit verbringen. Selbstverständlich werde an Wochenenden Bundesliga gezeigt, sagt der 27-Jährige und schmunzelt. Die Fassade wird in der Farbe Anthrazit gestrichen, ähnlich dem Forum, erklärt Kremer.
Corona hat die Branche gebeutelt, auch hier im Hotel sind viele Mitarbeitende in Kurzarbeit. Aktuell liege die Auslastung bei 40 bis 50 Prozent. Doch Kremer ist optimistisch, dass es wieder mehr wird. „Man merkt in Trendanalysen, dass die Leute wieder raus wollen, das ist genauso im Businessbereich.“ Videokonferenzen und Homeoffice könnten nicht alles ersetzen: „Besonders große Deals sind immer noch Handshake-Deals“, findet er.
Im Februar haben die Renovierungsarbeiten angefangen, zwei Etagen sind schon fertig. Im Herbst werden das Erdgeschoss und die Außenfassade angegangen. Bis zum 1. November wolle man damit fertig sein, dann dürfe man sich auch offiziell Marriott nennen, erklärt der Geschäftsführer. Anfang 2023 sollen dann alle 150 Zimmer umgestaltet sein.
Oberbürgermeister Uwe Richrath freut sich über die Investition in seiner Stadt – und sieht das Potenzial. Gemeinsam mit dem Stadtmarketing wolle man „Schnittstellen“ hinbekommen, Pakete schnüren, um Reisende in die Stadt und zu ihrer Kultur zu bekommen. Mit der neuen Marke kann das Hotel auch auf das Buchungssystem von Marriott zugreifen. Wer darüber Tagungsräume mit Hotellerie und Kultur sucht, soll in Leverkusen fündig werden, sind sich Oberbürgermeister und Geschäftsführer einig.