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Gastro-Tipp LeverkusenDas Schmalztöpfchen serviert die „Oma“ im Wohnzimmer

Lesezeit 3 Minuten

Heimo Förster leitet das Schmalztöpfchen seit zwei Jahren und will das Traditionelle bewahren.

  1. Das Schmaltztöpfchen ist Kult in Opladen, die Corona-Krise stellt es vor einen Existenzkampf
  2. Betreiber Heimo Förster erzählt, was ein Lommilett ist, welche Klassiker am Besten gehen und was er schon alles mit Stammkunden erlebt hat

Leverkusen – Rustikale Tische und Stühle, unzählig Fotos und Nostalgiebilder an den Wänden. „Es ist eine Wohnzimmeratmosphäre“, sagt Heimo Förster. Schon als Schüler sei er ins Opladener Schmalztöpfchen gekommen. 1982 wurde es eröffnet, nach 12 Jahren Leerstand dann vor drei Jahren wiedereröffnet. Und seit zwei Jahren von Förster betrieben. „Ich versuche hier alles so zu erhalten, wie es früher schon war, das mögen die Leute. Viele kommen hierher und erzählen Geschichten von früher“, sagt Förster. Normalerweise gibt es in seinem Wohnzimmer 60 Sitzplätze, coronabedingt sind es aktuell 27. Die Außensitzplätze werden witterungsbedingt in diesem Jahr wohl nicht mehr geöffnet. „Ich hoffe, dass wir wieder ein schönes Frühjahr bekommen und dann schon im März wieder draußen aufmachen können“, sagt Förster.

Was kommt bei Ihnen auf den Teller und ins Glas?

Hausgemachte Klassiker mit regionalen Zutaten. Wir haben in letzter Zeit noch weiter auf lokal Zulieferer umgestellt, das Brot kommt jetzt vom Bäcker Willecke, frische Zutaten vom Erzeugergroßmarkt. Frische Produkte waren uns schon immer wichtig, aber jetzt in der Krise ist es besonders wichtig, sich gegenseitig zu unterstützen. An Getränken haben wir Sion-Kölsch, Jever und Hofbräu Weizen vom Fass, aktuell haben wir von unserem Lieferanten auch Oktoberfestbier bekommen. Und die Damen trinken gerne Aperol-Spritz, der wird von unserer Barkeeperin mit viel Liebe gemacht.

Was ist das Highlight auf der Karte?

Die „Oma“ ist ein Renner: Schweinefilet nach Großmutters Art mit Sherryrahm und Champignons. Oder das „Lommilett“, ein doppeltes Kotelette in Anlehnung an die Kultkneipe Lommerzheim in Köln. Aber auch unsere Salate in allen Varianten mit hausgemachten Dressings werden sehr gerne bestellt.

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Haben Sie viele Stammkunden?

Ja. Einer kommt regelmäßig und isst immer die hausgemachte Gulaschsuppe. Einmal wollte er etwas anderes, da habe ich gefragt, ob er krank ist. Aber er wollte nur einmal was anderes probieren. Er kommt nicht immer am selben Tag und weil wir nicht wissen, wann er kommt, ist es unser Anspruch, die Gulaschsuppe auch immer da zu haben. Aber man muss auch sagen, dass viele Stammgäste aktuell nicht kommen, weil sie Angst haben. Das finde ich schade. Viele Gäste würden gerne wieder kommen, aber sie sagen „Wir wissen ja gar nicht, wie das jetzt alles funktioniert“. Gerade, wenn sich die Vorschriften immer ändern.

Was tun Sie, um den Gästen die Angst zu nehmen?

Wir erfüllen alle Hygieneauflage, halten Abstände ein, führen Kontaktlisten. Das Gesundheitsamt war schon mehrfach hier und hat alles überprüft und für gut befunden. Wir hatten noch nicht einen Anruf vom Gesundheitsamt wegen der Kontaktnachverfolgung, also wird es hier in der ganzen Zeit noch keinen einzigen Verdachtsfall gegeben haben. Die Gastronomie ist kein Hotspot. Und da wünsche ich mir von der Politik mehr Unterstützung, dass sie den Leuten klar sagen: Die Gastronomen machen einen guten Job, die Sorgen sich um eure Sicherheit. Geht dort Essen und ladet euch nicht die Leute nach Hause ein. Da gibt es keine Hygieneauflagen und es werden keine Kontaktlisten geführt.

Noch stehen an der Augustastraße auch Außentische.

Was gefällt Ihnen an Opladen?

Das ist ein richtiges Veedel. Als wir im Sommer die Tische draußen hatten, das war toll. Bei uns saßen die etwas älteren Leute, gegenüber in Stilbruch die jüngeren, das war eine schöne Atmosphäre. Und total friedlich. Es gab eine Beschwerde von einer Anwohnerin, alle anderen fanden das toll. Die haben aus dem Fenster geschaut, ob gerade ein Platz frei ist, und sind runter gekommen.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Überleben. Das geht nur mit der Unterstützung unserer Gäste.

Das Schmalztöpfchen, Augustastraße 8, hat Dienstag bis Sonntag ab 18 Uhr geöffnet. Die hausgemachte Gulaschsuppe gibt es für 5,80 Euro, das Schweinefilet nach Großmutters Art mit Bratkartoffeln für 16,80, das „Lommilett“ mit Kartoffelsalat für 17,80 Euro. Ein Kölsch kostet 1,60, der Aperol-Spritz 6 Euro. Tischreservierungen unter ☎ 02171 / 7377000.

http://www.schmalztoepfchen.com